Nachtzüge zwischen Paris und Wien: Finanzhilfe gestrichen!
Frankreich plant die Streichung von Finanzhilfen für Nachtzüge zwischen Wien und Paris, was ihre Zukunft gefährdet.

Nachtzüge zwischen Paris und Wien: Finanzhilfe gestrichen!
Im Zug der aktuellen Entwicklungen stehen die Nachtzüge zwischen Wien und Paris sowie zwischen Berlin und Paris akut auf der Kippe. Wie Die Presse berichtet, hat Frankreich die Finanzhilfe für diese Verbindungen gestrichen, was zur Konsequenz hat, dass die Dienste zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2023 eingestellt werden könnten. Laut Informationen des Pariser Transportministeriums und der Staatsbahn SNCF mangelt es an finanzieller Rentabilität, um verlustreiche Verbindungen weiterhin aufrechtzuerhalten.
Die Nachtzüge, die von den ÖBB, der Deutschen Bahn, SNCF und NMBS/SNCB betrieben werden, sind nicht nur eine Verbindung für Reisende, sondern auch ein Zeichen für das Comeback nachhaltiger Mobilität. Vor kurzem haben die Nachtzüge von Paris nach Wien und Berlin zwar ihren Betrieb wieder aufgenommen, doch das Ganze erfolgte nur nach umfangreichen Arbeiten und monatelangen Infrastruktur-Upgrades. Der neue Nachtzugdienst von Paris nach Berlin wurde zudem nur acht Monate nach seiner Einführung wieder eingestellt, was die Unsicherheiten rund um die Verbindungen verdeutlicht, wie in einem Artikel von RailTech zu lesen ist.
Politische und wirtschaftliche Hintergründe
Der Hintergrund dieser drastischen Entscheidung reicht bis zum Sommer zurück, als sich die französische Regierung aufgrund der hohen Staatsverschuldung und eines strengen Sparhaushalts gezwungen sah, die Millionenhilfe für die Nachtzüge zu streichen. „Die SNCF kann keine verlustbringenden Verbindungen aufrechterhalten“, so eine Aussage des Unternehmens, die die momentane Situation unterstreicht. Die einzige Hoffnung für die Befürworter der Nachtzüge liegt in der Initiative „Oui au train de nuit!“, die aktuell eine Online-Petition für den Erhalt dieser Verbindungen gestartet hat. Diese hat in kurzer Zeit bereits knapp 15.000 Unterstützer mobilisiert und plant eine Demonstration vor dem Gare de L’Est in Paris.
Obwohl es aktuell keine offizielle Bestätigung für die Einstellung der Verbindungen gibt, bleibt die Kommunikation zwischen den ÖBB, der Deutschen Bahn und der SNCF angespannt. Die ÖBB hat erklärt, dass sie in engem Austausch mit ihren Partnern über mögliche Auswirkungen stehen.
Nachtzüge im Aufwind?
Trotz der Herausforderungen, mit denen die Nachtzüge konfrontiert sind, erleben sie in den letzten Jahren ein überraschendes Comeback. Nach Angaben von PB Consult haben zahlreiche neue Verbindungen in ganz Europa das Licht der Welt erblickt. Der Fokus liegt dabei auf der nachhaltigen grenzüberschreitenden Erreichbarkeit, was Nachtzüge zu einem Hoffnungsträger für Klimaschutz und CO2-Reduzierung macht. Doch nationale Unterschiede in Vorschriften für Technik, Infrastruktur und Betrieb stellen nach wie vor eine Herausforderung dar.
Trotz der fallenden Zahl an Verbindungen scheinen Nachtzüge im Herzen vieler Reisender einen hohen Stellenwert zu haben. Die Analyse des aktuellen Nachtzugangebots in Europa, die von PB Consult beauftragt wurde, gibt Aufschluss über die Vor- und Nachteile dieser Reisemöglichkeit. Die Ergebnisse sind zwar durchwachsen, aber sie zeigen auch das Potenzial, das in grenzüberschreitenden Verbindungen in der Zukunft steckt.
Die nächsten Tage könnten entscheidend sein, ob diese vitalen Reisemöglichkeiten zwischen Wien und Paris bestehen bleiben. Eine spannende Entwicklung für alle Nachteulen und Reisefans!