Heftige Budgetdebatte in Rudolfsheim-Fünfhaus: Sparen oder Risiko?
Am 4.12.2025 genehmigte Rudolfsheim-Fünfhaus mit rot-schwarz-pinker Mehrheit das Budget 2026 nach intensiver Debatte.

Heftige Budgetdebatte in Rudolfsheim-Fünfhaus: Sparen oder Risiko?
In Rudolfsheim-Fünfhaus fand heute die entscheidende Budgetdebatte für 2026 statt, ein Thema, das weitreichende Auswirkungen auf die finanzielle Gesundheit des Bezirks haben könnte. Anders als im vorigen Jahr, als der erste Anlauf zur Genehmigung eines Budgets scheiterte, wurde dieses Mal mit einer rot-schwarz-pinken Mehrheit eine Einigung erzielt. Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Merja Biedermann (SPÖ) machte dabei unmissverständlich klar, dass der Bezirk unter einem strengen Sparzwang leidet: „Wir können vieles nicht mehr machen, uns sind die Hände gebunden“, so Biedermann während der Diskussion im Amtshaus in der Gasgasse, wie Wiener Bezirksblatt berichtet.
Ein weiterer wichtiger Akteur, Andreas Leszkovsky von den Neos, stimmte in der Debatte der Notwendigkeit einer Mehrheit für die Budgetgenehmigung zu. Felix Ofner von der ÖVP zeigte sich in seiner Ansprache kooperativ und unterstrich die Wichtigkeit von Einsparungen, um die Herausforderungen der kommenden Jahre zu bewältigen. Besonders die Einkaufsstraßen und deren Vereine hob Ofner hervor, da sie für die soziale und wirtschaftliche Struktur des Bezirks von Bedeutung sind.
Kritik von der Opposition
Im Kontrast zu den unterstützenden Stimmen von SPÖ, ÖVP und Neos, traten die Grünen, die FPÖ und die KPÖ in einer Allianz gegen das Budget auf. Kritische Stimmen wie die von Haroun Moalla (Grüne) wiesen auf die geplante Verbauung des Westbahn-Areals sowie die Werbeausgaben des Bezirksvorstehers hin. Didi Zach von der KPÖ bezeichnete die Sparpolitik als „Lug und Trug“ und stellte grundsätzliche Fragen zur langfristigen finanziellen Gesundheit des Bezirks.
Besonders brisant wird die Thematik mit der Erhöhung der Darlehensaufnahme von 17,5 Prozent, die zu einer zusätzlichen Verschuldung von rund 2,8 Millionen Euro führen wird, wie die NEOS betonen. Diese Entscheidung könnte die finanzielle Flexibilität des Bezirks nachhaltig einschränken, was die Frage aufwirft, ob man langfristig auf neue Schulden und Zinszahlungen setzen kann, ohne die Handlungsfähigkeit zu gefährden, wie in einem weiteren Bericht von den NEOS detailliert beschrieben wird, auf den sie unter Nein zu Verschuldung – NEOS verweisen.
Allgemeine Situation der kommunalen Finanzen
Diese Entwicklungen stehen im Kontext einer besorgniserregenden Lage der kommunalen Finanzen nicht nur in Wien, sondern auch deutschlandweit. Laut einem Bericht der Bertelsmann Stiftung, der die Situation der Kommunen in Deutschland analysiert, hat sich die Finanzlage dort dramatisch verschlechtert. Steuereinnahmen stagnieren aufgrund einer schwachen Konjunktur, während wichtige Ausgaben für Personal und Soziales ungebremst weiter steigen. Die Kommunen tragen über 50 Prozent der öffentlichen Investitionen und sind somit essenziell für den sozialen Zusammenhalt, wie auf Bertelsmann Stiftung nachzulesen ist.
Angesichts dieser drängenden Fragen wird es spannend sein, wie sich die finanzielle Situation in Rudolfsheim-Fünfhaus weiterentwickelt. Das Budget wurde letztlich mit 24 von 46 Stimmen von SPÖ, ÖVP und Neos genehmigt. Zukünftige finanzielle Herausforderungen werden die lokalen Politstrategen auf jeden Fall stark beanspruchen und es bleibt zu hoffen, dass ein verantwortungsvoller Umgang mit den Ressourcen gelingt, um die Entwicklung des Bezirks nicht zu gefährden.