Wiener Sozialmärkte in Not: Grundnahrungsmittel werden knapp!

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Sozialmärkte in Wien bieten vergünstigte Lebensmittel für Menschen mit niedrigem Einkommen. Nachfrage und Preise steigen alarmierend.

Sozialmärkte in Wien bieten vergünstigte Lebensmittel für Menschen mit niedrigem Einkommen. Nachfrage und Preise steigen alarmierend.
Sozialmärkte in Wien bieten vergünstigte Lebensmittel für Menschen mit niedrigem Einkommen. Nachfrage und Preise steigen alarmierend.

Wiener Sozialmärkte in Not: Grundnahrungsmittel werden knapp!

In den Sozialmärkten des Samariterbundes in Wien wird die Luft dünner. Die Nachfrage ist in den letzten Jahren massiv gestiegen – um beeindruckende 30 Prozent! Das macht sich nicht nur in den Regalen der Märkte bemerkbar, sondern auch im Portemonnaie der Menschen. Ein Blick in die vier Standorte, verteilt über Favoriten, Rudolfsheim-Fünfhaus, Meidling, Floridsdorf und Donaustadt, zeigt: Die Märkte bieten für Personen mit geringem Einkommen eine wichtige Anlaufstelle, um trotz der steigenden Lebenshaltungskosten günstige Produkte zu erwerben. Der Leiter der Sozialmärkte, Georg Jelenko, warnt jedoch vor einer drohenden Knappheit an Grundnahrungsmitteln, da die Nachfrage immer weiter ansteigt.

Stand Ende September 2023 hatten rund 26.000 Wienerinnen und Wiener eine Einkaufsberechtigung, und der Trend zeigt steil nach oben. Hinter diesen Zahlen steckt nicht nur ein Anstieg der Nutzer, sondern auch ein zunehmender Druck auf die Ressourcen. Jelenko hebt hervor, dass jährlich 1.200 Tonnen an Waren gerettet und zu vergünstigten Preisen angeboten werden. Doch bei den steigenden Preisen ist die Frage, wie lange dieses Angebot noch tragbar bleibt.

Teuerung und Inflation belasten die Haushalte

Auch wenn die Inflation temporär sinkt, die Lebenshaltungskosten bleiben weiterhin hoch. Besonders bei unverzichtbaren Gütern wie Energie und Lebensmitteln sind die Steigerungen dramatisch. Laut einer aktuellen Analyse sind die Preise für günstige Lebensmittel seit September 2021 im Durchschnitt um 53 Prozent gestiegen. Ein einfaches Einkaufserlebnis hat sich von vor vier Jahren, als der Warenkorb noch 51 Euro kostete, bis heute auf fast 78 Euro erhöht.

Die Grundnahrungsmittel haben besonders stark zu kämpfen: Mehl hat um 88 Prozent zugelegt, während Nudeln sogar um 97 Prozent teurer geworden sind. Dies alles geschieht im Kontext einer stagnierenden Armutsgefährdung in Österreich, die ausführlich von der Armutskonferenz thematisiert wird. Dort wird festgestellt, dass sich die Lebensbedingungen für viele Menschen nicht verbessert haben – 2 Prozent der Bevölkerung leben in Armut, während 14,3 Prozent armutsgefährdet sind. Besonders betroffen sind Kinder mit einer Quote von 21 Prozent und Arbeitslose mit alarmierenden 57 Prozent.

Herausforderungen und Lösungsansätze

Susanne Drapalik, Präsidentin des Samariterbundes Wien, betont die Notwendigkeit von Zusammenhalt und politischer Unterstützung, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Die Preise für Lebensmittel und Energie könnten bald Rekordniveaus erreichen. Der Samariterbund sucht nicht nur Ehrenamtliche, um die Sozialmärkte am Laufen zu halten, sondern freut sich auch über Geldspenden, um die essentielle Versorgung zu sichern.

Die Berechtigungskriterien für den Zugang zu den Sozialmärkten sind klar definiert: Einzelpersonen dürfen maximal 1.572 Euro jährlich verdienen. Bei Paaren liegt die Einkommensgrenze bei 2.358 Euro, plus Zulagen für Kinder. Damit sollen die Menschen, die es am notwendigsten haben, unterstützt werden.

Zusammengefasst ist es ein heißes Eisen, mit dem sich die Sozialmärkte in Wien auseinandersetzen müssen. Während die Nachfrage steigt und die Preise ihre Höhenflüge nicht stoppen, bleibt die Aufgabe, eine essentielle Grundversorgung für die bedürftigsten Mitbürger sicherzustellen, eine dringliche Herausforderung.

Für weitere Details und aktuelle Informationen zu Armutsstatistiken in Österreich lohnt sich ein Blick auf die Seiten der Armutskonferenz sowie den Samariterbund Wien.

Quellen: