Radweg Brünner Straße: Umstrittene Pläne sorgen für Parkplatzverlust!
Radweg Brünner Straße in Floridsdorf wird 2026 gebaut. Planungen, Parkplatzverluste und Mobilitätskonzept im Fokus.

Radweg Brünner Straße: Umstrittene Pläne sorgen für Parkplatzverlust!
In Wien wird die Diskussion um den Radweg an der Brünner Straße neu entfacht. Ein intensives Planungsverfahren sorgt für Aufregung, denn der Bau eines Zweirichtungsradwegs steht für 2026 auf der Agenda. Die Pläne sehen einen durchgehenden Radweg vor, der sich vom Spitz bis zur Katsushikastraße erstrecken soll. Der Radweg wird auf der rechten Seite der Straße angelegt und soll etwa 2,60 Meter breit sein. Für die Radfahrer wird dies eine willkommene Verbesserung darstellen, auch wenn der Parkplatzverlust von rund 60 Stellplätzen in Bereichen wie dem Schlingermarkt und beim Eisgeschäft die Gemüter erhitzt. DFZ21 berichtet.
Der Bezirksvorsteher Georg Papai hat bereits Hinweise erhalten, dass der Gehsteig nicht schmäler werden solle. Zudem äußerte Katharina Graber von der Wirtschaftskammer Wien Bedenken über die Auswirkungen auf die Ladezonen. Man kann nur annehmen, dass nicht alle Anwohner von der Maßnahme begeistert sind. Die geplanten Baumpflanzungen und Gehsteigvorziehungen auf der gegenüberliegenden Seite der inneren Brünner Straße werden hingegen in einem positiveren Licht gesehen. Einige Politiker, wie der Bezirksrat Erwin Tóth, fordern sogar einen breiteren Radweg von vier Metern, was die Debatten weiter anheizt.
Rückblick auf frühere Planungen
Es ist nicht das erste Mal, dass Pläne für einen Radweg an der Brünner Straße aufs Tapet kommen. Bereits 2017 hat die grüne Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou entsprechende Vorschläge präsentiert, die jedoch bis heute nicht realisiert wurden. Bei einer Vorstellung des Radwegenetzes für Floridsdorf im Februar 2024 blieb der Radweg Brünner Straße unerwähnt – ein Umstand, den Mobilitätssprecherin Heidi Sequenz scharf kritisiert. Diese Untätigkeit wäre dabei laut den Grünen kein Einzelfall; viele Projekte scheinen in der Schublade zu verschwinden.
Als Lückenschluss im Radwegenetz wird hingegen der Radweg auf der Prager Straße als positiv hervorgehoben, obwohl dessen Breite von 2,60 Metern auch in Frage gestellt wird. Kritik kommt auch an den über 100 Kilometern Rückstand, die beim Ausbauprogramm für Radwege bestehen. Radverkehrssprecher Kilian Stark fordert daher mehr Investitionen in den kaum ausgebauten Radverkehr, insbesondere dort, wo es noch keine Radwege gibt – wie auf der Brünner Straße selbst.
Die Radweg-Offensive der Stadt Wien
Die Förderung des Radverkehrs ist ein Schwerpunkt der Wiener Verkehrspolitik, fest verankert in den Konzepten seit 1994. Der Masterplan Verkehr und das Fachkonzept Mobilität zielen darauf ab, den Modal Split so zu gestalten, dass bis 2025 80 Prozent der Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Rad oder zu Fuß zurückgelegt werden. Radwege sollen qualitativ verbessert und Lücken im Netz geschlossen werden, was einen wesentlichen Beitrag zur Optimierung der Mobilität in Wien leistet. wien.gv.at hebt hervor, wie wichtig mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer ist und dass Maßnahmen wie die Öffnung von Einbahnen für Radfahrende zur Attraktivitätssteigerung des Radverkehrs beitragen sollen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion rund um den Radweg an der Brünner Straße weiterentwickelt. Die Planungen bringen sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich. Vernünftige Lösungen sind gefragt, um den Bedürfnissen aller Verkehrsteilnehmer gerecht zu werden und das Erscheinungsbild des Bezirkszentrums zu verbessern. Die kommenden Monate versprechen in dieser Hinsicht spannend zu werden.