Josef Grünwidl: Neuer Erzbischof von Wien mit frischem Kurs!
Josef Grünwidl ist am 17. Oktober 2025 zum Erzbischof von Wien ernannt worden. Die Bischofsweihe findet 2026 statt.

Josef Grünwidl: Neuer Erzbischof von Wien mit frischem Kurs!
Am 17. Oktober 2025 hat Papst Leo XIV. den 62-jährigen Josef Grünwidl zum neuen Erzbischof von Wien ernannt. Diese Entscheidung wurde heute sowohl vom Vatikan als auch von der Erzdiözese Wien offiziell bekanntgegeben. Grünwidl folgt auf Kardinal Christoph Schönborn, der im Januar 2023 nach 80 Jahren aus dem Amt schied. Nach 37 Jahren als Priester in der Erzdiözese und 32 Jahren als Seelsorger erscheint er nun bereit, die Leitung der bedeutendsten Diözese Österreichs zu übernehmen.
Die Bischofsweihe wird am 24. Jänner 2026 im Stephansdom stattfinden, ein Ort, der nicht nur für seine architektonische Schönheit bekannt ist, sondern auch als Herz der katholischen Gemeinde in Wien gilt. Am Tag der Ernennung fand bereits ein Gebet im Stephansdom statt, um diesen Übergang gebührend zu würdigen. Auch eine Pressekonferenz wurde mit Grünwidl veranstaltet, in der er über seine Pläne und Visionen sprach.
Ein Modernisierer mit Bodenhaftung
Josef Grünwidl, gebürtig aus Hollabrunn in Niederösterreich, hat Theologie und Orgel in Wien studiert und wurde 1988 von Kardinal Franz König zum Priester geweiht. Er spricht von sich als Seelsorger und Brückenbauer, der sich darum bemüht, den Kontakt zu den Menschen aufrecht zu halten. „Die Kirche ist lebendig und zwar trotz der Herausforderungen, die wir zurzeit erleben“, betont er, und verweist auf die mehr als 75.000 Ehrenamtlichen sowie 1.500 Religionslehrerinnen und -lehrer in der Erzdiözese.
Grünwidl nimmt eine moderne Position in Bezug auf Themen wie den Zölibat ein und spricht sich dafür aus, dass die Entscheidung für das Zölibat jedem selbst überlassen bleibt. Er ist überzeugt, dass verheiratete und alleinstehende Priester gleichwertig sind und es keinen Grund gibt, eine dieser Lebensformen zu bevorzugen. Auch die Rolle der Frauen in der Kirche liegt ihm am Herzen; er möchte, dass Frauen aktiv in Entscheidungsgremien integriert werden.
Ein gutes Händchen für die Zukunft
Nach vergangenen Erfahrungen als Sekretär von Kardinal Schönborn und Bischofsvikar sieht Grünwidl die geistliche Erneuerung der Kirche als zentrales Anliegen. „Gott möchte mich nicht perfekt, sondern verfügbar haben“, erklärte er in einer ersten Stellungnahme. Dies zeigt seinen Willen, frischen Wind in die Erzdiözese zu bringen und Veränderungen in Gang zu setzen.
Die österreichische Bischofskonferenz hat einhellig positiv auf Grünwidls Ernennung reagiert, und auch die Wiener Regierung, die gemäß einem Konkordat zwischen dem Heiligen Stuhl und Österreich eine Rolle bei der Ernennung von Diözesanbischöfen spielt, hat keine Einwände erhoben. Papst Franziskus hat zur Überraschung vieler den Automatismus der Kardinalswürde für das Amt des Erzbischofs von Wien aufgehoben, was eine Reform des traditionellen Vorgehens darstellt.
Mit einem klaren Fokus auf geistliche und gemeinschaftliche Themen will Grünwidl die Schätze der Kirche, wie Kunst, Kultur und Rituale, nutzen, um den Menschen die Kirche näherzubringen. „Mit diesen Schätzen können wir Brücken zu den Menschen bauen“, so der neue Erzbischof. Die Vorfreude auf das, was da kommen mag, ist in der Wiener Katholischen Gemeinschaft spürbar, und viele blickt optimistisch in die Zukunft auf die neuen Weichenstellungen, die Josef Grünwidl setzen möchte.