Volksoper Wien trauert um Kammersänger Harald Serafin (93)

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Harald Serafin, ein legendärer Opernsänger der Volksoper Wien, starb am 15.09.2025 im Alter von 93 Jahren.

Harald Serafin, ein legendärer Opernsänger der Volksoper Wien, starb am 15.09.2025 im Alter von 93 Jahren.
Harald Serafin, ein legendärer Opernsänger der Volksoper Wien, starb am 15.09.2025 im Alter von 93 Jahren.

Volksoper Wien trauert um Kammersänger Harald Serafin (93)

Am 15. September 2025 trauert die Wiener Kulturwelt um einen ihrer größten Söhne: Harald Serafin, ein Publikumsliebling und Ehrenmitglied der Volksoper, ist im Alter von 93 Jahren von uns gegangen. Geboren am 24. Dezember 1931 in Litauen, führte das Schicksal ihn in turbulenten Zeiten nach Bamberg, wo seine Familie ein neues Leben begann.

1939 floh die Familie aufgrund der Kriegswirren aus Litauen nach Ostpreußen und später weiter nach Bamberg, wo sie ein Textilgeschäft eröffneten. Harald brach sein Medizinstudium ab, um seine Leidenschaft für die Musik zu verfolgen. In Berlin und Nürnberg studierte er Gesang und startete seine Karriere in verschiedenen Städten der Schweiz und Deutschlands.

Ein kometenhafter Aufstieg

Serafin feierte seinen Durchbruch am Opernhaus Zürich, als er den Eisenstein in Otto Schenks fulminanter Inszenierung von „Die Fledermaus“ verkörperte. Diese Rolle sorgte dafür, dass er weit über die Grenzen der Schweiz hinaus bekannt wurde. Besonders legendär wurde seine Darbietung als Danilo in der „Lustigen Witwe“, die er über 1.700 Mal in aller Welt sang. Laut den Informationen von der Volksoper wird Serafin nicht nur als talentierter Sänger, sondern auch als „singender Bonvivant“ in Erinnerung bleiben, was seinen Charme und seine Bühnenpräsenz unterstreicht.

1967 wechselte er zur Volksoper Wien, wo er 1966 als Danilo debütierte. In den Jahren bis zu seinem Bühnenabschied 2008 trat er insgesamt 424 Mal an der Volksoper auf, wobei er auch acht Premieren begleitete. Seine vielseitigen Rollen umfassten Charaktere wie den Grafen von Eberbach und Horace Vandergelder in „Hello, Dolly!“

Engagement und Auszeichnungen

Nach einer Stimmbandoperation im Jahr 1989 zog sich Serafin zunächst aus dem aktiven Gesang zurück, übernahm aber 1992 die Intendanz der Seefestspiele Mörbisch. Unter seiner Leitung erlangte das Festival großen Ruhm und zog bis zu 220.000 Besucher pro Saison an. Durch seine eigene Bühnenpräsenz und humorvollen Ansprachen behielt er den Kontakt zum Publikum und wurde bald zum Gesicht der Seefestspiele.

Serafin wurde für seine Verdienste mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse im Jahr 2001 und der Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold im Jahr 2007. 1985 erhielt er den Ehrentitel „Kammersänger“, der seine herausragenden Leistungen im Bereich der klassischen Musik unterstreicht. Sein langjähriges Engagement wird von der Volksoper und seinen Kollegen als außergewöhnlich geschätzt.

Nach seiner Zeit auf der Bühne war Serafin auch in der Medienlandschaft aktiv, unter anderem als Juror in der bekannten ORF-Promi-Tanzshow „Dancing Stars“. 2013 veröffentlichte er seine Autobiografie „Es war nicht alles wunderbar“, in der er sein reichhaltiges Leben und die Erfahrungen hinter den Kulissen des Musikgeschäfts reflektierte.

Harald Serafin bleibt der Volksoper und der gesamten Wiener Kulturszene als großer Künstler und geschätzter Kollege unvergessen. Sein kreatives Erbe ist ein bleibendes Gedächtnis für alle, die ihn gekannt und bewundert haben.

Quellen: