Konfrontation mit dem Tod: Wie Wien um Abschied und Lebensende ringt
Am 5. November 2025 beleuchtet Wien die Auseinandersetzung mit Sterblichkeit und Selbstbestimmung am Lebensende.

Konfrontation mit dem Tod: Wie Wien um Abschied und Lebensende ringt
Am 5. November 2025 wird in Wien ein Thema angesprochen, das oft unter den Teppich gekehrt wird: die Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit. Ob durch den Verlust geliebter Menschen oder durch Fragen rund um pandemiebedingte Gesundheitsrisiken – das Bewusstsein für die eigene Vergänglichkeit ist in den letzten Jahren gestiegen. Laut MeinBezirk beginnt man, sich in der bunten Stadt zunehmend auf den Abschied vorzubereiten.
Das Thema Tod und Sterben wird oft als unangenehm empfunden und bleibt in vielen Gesprächen ausgeklammert. Besonders jüngere Generationen neigen dazu, sich nicht eingehend damit auseinanderzusetzen, wie Deutschlandfunk Kultur berichtet. Dabei ist es wichtig, sich frühzeitig mit dem eigenen Lebensende auseinanderzusetzen und Vorkehrungen zu treffen, etwa durch das Ausfüllen einer Patientenverfügung.
Aufklärung und Selbstbestimmung
Experten wie Robert Roßbruch, Jurist und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben, betonen die Notwendigkeit von Aufklärung über die eigenen Wünsche und Vorstellungen zur letzten Lebensphase. Denn viele Menschen fürchten sich weniger vor dem Tod selbst, sondern mehr vor der Art, wie sie sterben könnten. Die Diskussion um Palliativmedizin und die Möglichkeit einer selbstbestimmten Lebensende nimmt Fahrt auf.
Über die Hälfte der Menschen stirbt im Krankenhaus oder Pflegeheim, während viele sich wünschen, in einem Hospiz zu sterben. Um diese Wünsche zu berücksichtigen, ist ein offener Austausch über den Tod in medizinischen Einrichtungen unerlässlich, kritisiert etwa die Palliativmedizinerin Alexandra Scherg.
Die Rolle von Patientenverfügungen
Derzeit zeigt eine Umfrage, dass 46 Prozent der 16 bis 29-Jährigen sich unvorbereitet auf die Sterbebegleitung fühlen. Das zeigt, wie wichtig es ist, Vorkehrungen wie Patientenverfügungen zu treffen. Diese regeln, welche medizinischen Maßnahmen gewünscht oder abgelehnt werden, und sind für Ärzte bindend. Notfallausweise können zudem eine praktische Ergänzung zu diesen Regelungen darstellen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt sind Vorsorgevollmachten, die es ermöglichen, vertrauenswürdige Personen mit gesundheitlichen Entscheidungen zu betrauen. Solche Schritte helfen, den für viele unangenehmen Fragen des Lebensendes besser zu begegnen.
Die gesellschaftliche Tendenz, das Thema Tod als Tabu zu behandeln, hat auch Auswirkungen auf die Ausbildung von Pflegekräften und Medizinstudenten. Eine gut informierte Gesellschaft könnte die Angst vor dem Sterben mindern und zu einem respektvollen Umgang mit der eigenen Sterblichkeit führen.
Wie sich die Realität des Lebensendes in den nächsten Jahren entwickeln wird, bleibt spannend. Fest steht, dass der Dialog über diese essentiellen Fragen nicht abreißen darf. Wienerinnen und Wiener sind eingeladen, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen und somit vielleicht ein gutes Händchen für ihre letzten Lebensjahre zu haben.