Wien strahlt im Grünen: Ist unsere Stadt wirklich noch lebenswert?

Wien strahlt im Grünen: Ist unsere Stadt wirklich noch lebenswert?

Margareten, Österreich - Wien begeistert nicht nur als kulturelles Zentrum, sondern auch als eine der grünsten Städte der Welt. Laut einer aktuellen Studie, die im Fachmagazin Environmental Research: Infrastructure and Sustainability veröffentlicht wurde, belegt Wien Platz im oberen Drittel des „Green View Index“ mit einem Wert von 22, was die Stadt hinter Budapest und Pretoria positioniert. Diese Forschung, geleitet von Giacomo Falchetta vom Internationalen Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg, zeigt jedoch einen besorgniserregenden Trend: Der Grünanteil im Straßenraum nimmt weltweit ab. Dies betrifft auch Wien, wo Grünflächen für das städtische Leben von entscheidender Bedeutung sind.

Die Bedeutung dieser Grünflächen kann nicht genug hervorgehoben werden: Sie sind nicht nur für die Bindung von CO2 und die Kühlung des städtischen Klimas wichtig, sondern fördern auch das Wohlbefinden der Bewohner. „Grünflächen sind unerlässlich, um die negativen Auswirkungen des Klimawandels abzumildern und die Lebensqualität in urbanen Gebieten zu erhalten“, betont die Studie.

Städtische Herausforderungen im Fokus

Ähnliche Initiativen, wie das Entwicklungsprogramm der lettischen Hauptstadt Riga für den Zeitraum 2022-2027, zeigen, dass auch andere Städte konkret auf die Herausforderungen des Urbanisierungsprozesses und des Klimawandels reagieren. Riga setzt auf eine umfassende Einbindung der Bürger:innen und hat dabei die UN-Nachhaltigkeitsziele, sowie die Ziele der Europäischen Kommission, im Blick. Unter den neun Prioritäten des Programms sind eine umweltfreundliche Mobilität und gesunde Lebensbedingungen in der Stadt zentrale Punkte.

Die lettischen Planer:innen haben sich in verschiedenen Workshops und Umfragen intensiv mit den Bedürfnissen der Bevölkerung auseinandergesetzt. Das Ergebnis: Ein holistic Ansatz zur Verbesserung der städtischen Umwelt, der sowohl die Lebensqualität als auch den Zugang zu Gesundheitsversorgung in den Vordergrund stellt.

Ressourcennutzung und Klimaanpassung

In Wien, wo die Klimaanpassung ebenfalls großgeschrieben wird, zeigt ein neues Projektteam Wege zur klimaresilienten Stadtentwicklung auf. Auf einer neu geschaffenen Website werden hilfreiche Materialien für Stadtplaner:innen und Architekt:innen bereitgestellt. Diese umfassen Checklisten, Leitfäden und Handreichungen zur Gestaltung hitzeresilienter Wohnräume und Freiflächen, sowie zur Integration von Klimaanpassung in kommunale Planungsinstrumente.

Mit einer klaren Ausrichtung auf die Aktivierung der Stadtgesellschaft und der Sensibilisierung der Entscheidungsträger:innen wird auch hier das Ziel verfolgt, Städte nicht nur schön, sondern auch funktional und zukunftssicher zu gestalten.

Zusammengefasst zeigt die Situation in Wien und nachfolgend auch in Riga, dass urbanes Grün und die Integration klimaschonender Maßnahmen in die Stadtplanung Hand in Hand gehen sollten. Ein gutes Händchen in der Planung kann dabei entscheidend sein, um den Herausforderungen des Klimawandels und der Urbanisierung angemessen zu begegnen.

Die Entwicklungen in diesen Städten sind vielversprechend – und offenbar ist bereits ein Umdenken im Gange, das auch andere Metropolen als Vorbild nehmen könnten.

Für weitere Informationen zur Studie in Wien, siehe die Die Presse. Die nachhaltigen Ansätze aus Riga werden ausführlich in Eurohealthnet beschrieben, während das Thema der klimafreundlichen Stadtentwicklung im Kontext diverser Projekte auf der Webseite des Umweltbundesamtes behandelt wird.

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OrtMargareten, Österreich
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