Verbindungsbahn-Ausbau in Wien: Projekt auf Eis gelegt - was nun?

Verbindungsbahn-Ausbau in Wien: Projekt auf Eis gelegt - was nun?

Meidling, Österreich - Die geplante Attraktivierung der Verbindungsbahn zwischen Wien Hütteldorf und Wien Meidling kommt ins Stocken. Laut 5min steht der Baustart im Herbst 2025 auf der Kippe, da das Bundesverwaltungsgericht bisher keine Entscheidung über das laufende Rechtsmittelverfahren getroffen hat. Dieses Verfahren zieht sich bereits seit über drei Jahren hin und könnte auch in Zukunft noch für Verzögerungen sorgen.

Das Ziel der Attraktivierung ist es, einen 15-Minuten-Takt für die S80 zwischen Wien Hütteldorf und Wien Aspern Nord zu ermöglichen. Im Rahmen des Projekts sollen zwei neue Haltestellen im 13. Bezirk entstehen: Wien Hietzinger Hauptstraße und Wien Stranzenbergbrücke. Zudem wird die bestehende Haltestelle Wien Speising modernisiert. Doch ohne die Genehmigung des Bundesverwaltungsgerichts bleibt der Baustart vorerst fern.

Folgen der Verzögerungen

Die Auswirkungen der Verzögerungen sind beträchtlich. Die ÖBB-Infrastruktur AG muss ein umfangreiches Ausschreibungspaket im Wert von rund 30 Millionen Euro zurückziehen. Da die neue Bauzeitplanung erst nach Abschluss des Verfahrens geprüft werden kann, könnte sich das Projekt im ungünstigsten Fall um mehrere Jahre verschieben. Bis zur Klärung sind zudem dringend nötige Instandhaltungsmaßnahmen auf der Verbindungsbahn erforderlich, was zusätzliche Investitionen von bis zu 100 Millionen Euro zur Folge haben könnte.

Diese Reinvestitionsmaßnahmen können jedoch nicht zur Umsetzung der Attraktivierung verwendet werden. Besondere Aufmerksamkeit liegt auf den Brücken über den Wienfluss, deren Sanierung ebenfalls notwendig ist. Wie die ORF Wien berichtet, bleibt demnach abzuwarten, ob die notwendigen Mittel bereitgestellt werden können, um den Bestand der S80 langfristig zu sichern.

Ein Blick auf die Infrastruktur-Entwicklung

Unabhängig von diesem Projekt bleibt die österreichische Bahninfrastruktur bekannt für ihre kontinuierliche Entwicklung. Beispielsweise investiert die ÖBB in den Ausbau und die Modernisierung von 170 Bahnhöfen landesweit, was insgesamt etwa drei Milliarden Euro kostet. Ein strahlendes Beispiel dieser Bemühungen ist der neue Wiener Hauptbahnhof, der als ein wichtiges Einzelprojekt mit Gesamtkosten von rund vier Milliarden Euro gilt, inklusive städtischer Infrastruktur.

Die innovative Gestaltung des Hauptbahnhofs nutzt moderne Technologien und nachhaltige Materialien und fördert damit auch die Energieeffizienz. Auf dem Gelände werden erneuerbare Energiequellen eingesetzt, und neue Stadtviertel entstehen, die Platz für etwa 13.000 Menschen bieten. Dabei setzt die ÖBB Effizienzmaßnahmen um, die jährlich rund 4.200 Tonnen CO2 einsparen, was dem Umweltschutz zugutekommt.

Die aktuellen Herausforderungen bei der Verbindungsbahn sind ein Weckruf für alle Beteiligten, die Wichtigkeit der Verkehrsinfrastruktur nicht aus den Augen zu verlieren. Die Erwartungen sind hoch, und das Warten hat oft weitreichende Konsequenzen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um sowohl den bestehenden Verkehr aufrechtzuerhalten als auch zukunftsorientierte Projekte voranzutreiben.

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OrtMeidling, Österreich
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