Wiener Bestattungen: Sommerkollektion für den morbiden Genuss!

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Wien präsentiert humorvolle „Sommerkollektion“ der Bestattung Wien, die Tod und Hitze auf sarkastische Weise thematisiert.

Wien präsentiert humorvolle „Sommerkollektion“ der Bestattung Wien, die Tod und Hitze auf sarkastische Weise thematisiert.
Wien präsentiert humorvolle „Sommerkollektion“ der Bestattung Wien, die Tod und Hitze auf sarkastische Weise thematisiert.

Wiener Bestattungen: Sommerkollektion für den morbiden Genuss!

Wien, die Stadt der kunstvollen Melancholie und des morbiden Charmes, überrascht einmal mehr mit einer außergewöhnlichen Initiative: Die Bestattung Wien bringt für den Sommer 2025 eine eigene Kollektion heraus, die sich mit den Themen Tod und Hitze beschäftigt. Wie das Bericht in der Rheinpfalz zeigt, umfasst diese Kollektion Produkte wie Mückenspray, Schwimmringe und Badetücher, alle in schickem Schwarz gehalten. Ein sinnlicher Begleiter für heiße Tage, der dazu einlädt, über die Endlichkeit des Lebens nachzudenken.

„Der Tod ist eine eigene Lebenskultur“, sagt Bernhard Salzer, Sprecher der Bestattung Wien. Die Wiener Handhabung des Lebens und Sterbens ist schließlich von einem ganz pragmatischen und zugleich sarkastischen Zugang geprägt. Das Klischee von Wien als „Metropole des Morbiden“ wird von den Einheimischen selbst begeistert gepflegt – so wird etwa die Straßenbahnlinie 71 oft liebevoll als „Witwenexpress“ bezeichnet, die geschickt das Stadtzentrum mit dem Zentralfriedhof verbindet.

Einzigartige Produkte der Kollektion

Die Kollektion soll nicht nur zum Schmunzeln anregen, sondern auch einen nachdenklichen Dialog über das unvermeidliche Kapitel des Lebens eröffnen. Geschäftsführer Jürgen Sild erläutert die außergewöhnliche Zusammenstellung der Produkte: Neben dem bereits erwähnten Mückenspray findet man Hamamtücher mit dem ironischen Spruch „Bei uns liegen Sie richtig“, einen Fächer mit der Botschaft „Hitzetod? Muss nicht sein…“, und ein Schwimmpolster mit dem augenzwinkernden Spruch „A echta Wiena geht net unta!“.

Zusätzlich wird ein Anti-Gelsen-Spray unter dem Motto „Sag’ zum Abschied leise Servus…“ angeboten, sowie ein Anti-Juckreiz-Spray mit dem vielversprechenden Slogan „Dann juckt’s di nimma!“ Die Produkte sind im Bestattungsmuseum erhältlich, das sich im Keller der Aufbahrungshalle 2 befindet.

Das Bestattungsmuseum und seine Angebote

Wien hat als Bestattungsstadt einiges zu bieten. Der Zentralfriedhof, auf dem über drei Millionen Menschen ihre letzte Ruhe gefunden haben und der über eine Million mehr Tote beherbergt als die Stadt Einwohner hat, ist ein beliebter Ort für Spaziergänge und sportliche Aktivitäten. Darüber hinaus sind auch die beeindruckende Kapuzinergruft, wo das österreichische Kaiserhaus beerdigt liegt, sowie das Bestattungsmuseum beliebte Anlaufstellen für Touristen und Einheimische.

Das Museum selbst ist ein Ort der Besinnung, in dem die Geschichte des Bestattungswesens in Wien lebendig wird. Ein besonders historisches Stück ist der „Sparsarg“ von Kaiser Joseph II., der für die Einführung umfassender Bestattungsreformen im Jahr 1784 bekannt ist. Interessierte haben die Möglichkeit, zweimal im Jahr beim „Probeliegen“ in einem Sarg teilzunehmen – ein Erlebnis, das bei der „Langen Nacht der Museen“ und zu Halloween angeboten wird, und sicher dem ein oder anderen für Gesprächsstoff sorgt.

Ein Blick in die Geschichte des Bestattungswesens

Um die kulturelle Bedeutung des Bestattungswesens in Wien zu verstehen, lohnt sich ein Blick in die Geschichte. Die Anfänge reichen bis zu den frühesten Perioden der Kulturgeschichte zurück, als Bestattungen zunächst in der Gemeinschaft und später durch religiöse Einrichtungen vorangetrieben wurden. Die ersten schriftlichen Erwähnungen von Bruderschaften für die Leichenbestattung gibt es bereits im Jahr 1410. Die Möglichkeiten der Bestattung haben sich über die Jahrhunderte stark entwickelt – von der Bestattung innerhalb der Stadtmauern in der Vergangenheit bis hin zur Errichtung des Zentralfriedhofs im Jahr 1874, dem größten Friedhof Wiens, von dem bis heute mehr als 300.000 Gräber existieren.

In Wien wird der Tod so Teil des Lebens und übernatürlich vielschichtig betrachtet. Man kann sogar sagen, dass die Wiener mit einem Lächeln auf den Lippen dem unvermeidlichen Ende begegnen. In einer Stadt, wo der Umgang mit den dunklen Themen des Lebens so offen und humorvoll gepflegt wird, bleibt kein Raum für Geplänkel. Hier wird das Leben in vollem Maße zelebriert, bis zuletzt, und das auf eine Art und Weise, die es nur in dieser einzigartigen Metropole geben kann.