Wien startet massive Wohnbau-Offensive: Neue Regeln, mehr Umweltschutz!
Wien startet 2026 eine Wohnbau-Offensive mit 1.170 neuen Wohnungen und einem innovativen Punktesystem zur Vergabe.
Wien startet massive Wohnbau-Offensive: Neue Regeln, mehr Umweltschutz!
Wien geht mit einer neuen Wohnbau-Offensive entschlossen voran: In den kommenden Jahren werden über 1.170 neue Gemeindewohnungen in neun Bezirken errichtet. Dieses großangelegte Projekt zielt darauf ab, nicht nur ausreichend Wohnraum zu schaffen, sondern auch ökologische Maßstäbe zu setzen. Die Stadt wird ab 2026 ein modernes Punktesystem für die Vergabe von Wohnungen einführen, das individuelle Lebenssituationen berücksichtigt, etwa Familienzuwächse oder Pflegebedarfe. Wie boerse-express.com berichtet, wird dies besonders jenen Haushalten zugutekommen, die trotz Arbeit Schwierigkeiten haben, ihre Wohnkosten zu stemmen.
Besonderes Augenmerk gilt den ökologischen Anforderungen: Projekte wie der Friederike-Mayröcker-Hof in Margareten setzen auf nachhaltige Energien, indem sie ausschließlich Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen nutzen und auf Gas verzichten. Zudem sind Fassaden- und Dachbegrünungen vorgesehen, die das Stadtklima aktiv verbessern sollen. Im „Village im Dritten“ entstehen 146 innovative Wohnungen, die mit Bauteilaktivierung eine saisonale Heizung und Kühlung ermöglichen, was im Hinblick auf Klimaziele von wesentlicher Bedeutung ist.
Soziale Aspekte und neue Vergaberegeln
Das neue Vergabekonzept wird ab Mai 2023 gelockert: Ein durchgehender Hauptwohnsitz in Wien genügt künftig als Nachweis für die Wohnungssuche. Darüber hinaus gilt ab 2026 das „Wiener Wohn-Ticket“, das speziell für diese Vergaberegelungen notwendig ist. Über 60 Prozent der Wiener leben bereits in geförderten oder Gemeindewohnungen, was die Mietpreise in der Stadt stabilisiert.
In den kommenden Jahren sind außerdem 5.700 neue Gemeindewohnungen für rund 13.000 Bewohner geplant. Mit weiteren Projekten in der Berresgasse (221 Wohnungen) und Wehlistraße (102 Wohnungen) erstellen die Stadtplaner ein Netzwerk von Wohnmöglichkeiten, die den Bedürfnissen der Wiener Bevölkerung gerecht werden.
Klimaziele im Fokus
Der Druck zur Umsetzung von Klimazielen spielt eine zentrale Rolle. Die Wohnungswirtschaft in Deutschland arbeitet an ähnlichen Konzepten, um die Klimaziele zu erreichen und gleichzeitig die Bezahlbarkeit von Wohnraum zu wahren. Ein Positionspapier des GdW (Gesamtverband der Wohnungswirtschaft) unterstreicht die Notwendigkeit für staatliche Zuschüsse, um den erforderlichen Umfang an energetischen Sanierungsmaßnahmen zu finanzieren. Jährlich werden mindestens 10 Mrd. Euro an öffentlichen Unterstützungsleistungen benötigt, um die Klimaziele erfolgreich umzusetzen, wie gdw.de informiert.
Auch in Wien wird an energieeffizienten Lösungen gearbeitet. Der Einsatz erneuerbarer Energien und eine Förderung von Fernwärme zur Reduktion des Verbrauchs fossiler Energieträger stehen ganz oben auf der Agenda. Die Stadt unterstützt mit Angeboten aus den Magistratsabteilungen für Technische Stadterneuerung (MA 25) und Wohnbauförderung (MA 50) unter anderem bei Heizungseinbau und -modernisierung sowie bei der thermischen Sanierung von Wohnhäusern. Informationen hierzu finden Interessierte auf der Webseite der Stadt Wien unter wien.gv.at.
Mit all diesen Maßnahmen setzt Wien nicht nur auf den dringend benötigten Wohnraum, sondern sorgt auch dafür, dass dieser nachhaltig und zukunftsorientiert gestaltet wird. Ein gutes Händchen für die richtige Mischung aus Wohn- und Klimaschutz könnte der Stadt helfen, für die kommenden Generationen lebenswert zu bleiben.