65 Jahre nach der Tragödie: AUA-Flug 901 und der Absturz vor Moskau

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Am 26. September 1960 stürzte der AUA-Flug 901 bei Moskau ab. 31 der 37 Menschen an Bord starben. Ursachen und Lehren.

Am 26. September 1960 stürzte der AUA-Flug 901 bei Moskau ab. 31 der 37 Menschen an Bord starben. Ursachen und Lehren.
Am 26. September 1960 stürzte der AUA-Flug 901 bei Moskau ab. 31 der 37 Menschen an Bord starben. Ursachen und Lehren.

65 Jahre nach der Tragödie: AUA-Flug 901 und der Absturz vor Moskau

Am 26. September 1960, einem Schicksalstag in der Geschichte der österreichischen Luftfahrt, sollte die Vickers Viscount „Joseph Haydn“ auf ihrem Flug OS 901 von Wien nach Moskau das erste Mal in die Annalen eingehen – allerdings unter tragischen Umständen. Was als reguläre Verbindung geplant war, endete in einer der schwersten Flugzeugkatastrophen Österreichs, die bis zum Lauda Air Unglück 1991 als die gravierendste galt.

Die „Joseph Haydn“, die am 10. Februar 1960 ihren Erstflug hatte und von Austrian Airlines unter der Registrierung OE-LAF betrieben wurde, pickte ihre Passagiere um 13:45 Uhr in Wien auf. Mit 39 Passagieren und 6 Besatzungsmitgliedern an Bord und nach einer Zwischenlandung in Warschau hob das Flugzeug um 16:54 Uhr für die letzte Etappe nach Moskau ab. Die Tragödie nahm ihren Lauf, als die Crew um 21:28 Uhr den Endanflug einleitete und die Maschine gegen 21:39 Uhr mit Bäumen kollidierte, während sie versuchte, die Landebahn 07 des Sheremetyevo International Airport zu erreichen.

Ursachen des Unglücks

Der Unfall kostete 27 der 37 Menschen an Bord das Leben, wobei zunächst 10 Überlebende zu beklagen waren – vier von ihnen erlagen später ihren schweren Verletzungen. Ein Abschlussbericht der Sowjetunion, die die Unfalluntersuchung durchführte, stellte fest, dass der Absturz durch „Controlled Flight Into Terrain“ (CFIT) verursacht wurde. Vermutet werden technische Mängel an den Höhenmessern, die dazu führten, dass die Piloten unterschiedlich hohe Luftdruckeinstellungen verwendeten. Diese Diskrepanz führte zu fatalen Missinterpretationen der tatsächlichen Flughöhe.

Generell ist die Luftfahrt heute sicherer denn je. Laut Statista sanken die Anzahl und Schwere von Flugzeugabstürzen in den letzten Jahren stark. So gab es 2024 weltweit nur noch 268 Todesopfer durch Flugzeugtragedien. Im Vergleich dazu waren vor der Jahrtausendwende jährlich über 1.000 Menschleben bei solchen Unfällen zu beklagen. Technologische Neuerungen, etwa Landeassistenten, tragen maßgeblich zu dieser positiven Entwicklung bei.

Das Vermächtnis der „Joseph Haydn“

Die Unfallberichterstattung stellte fest, dass der Absturz der „Joseph Haydn“ der einzige tödliche Vorfall in der Geschichte von Austrian Airlines bleibt. Der Schock des Unglücks führte dazu, dass die Airline strenge Standards in der Pilotenausbildung implementierte, um zukünftigen Unglücken vorzubeugen. Austrian Airlines, die 1957 gegründet wurde und mittlerweile eine Flotte von knapp 70 Flugzeugen betreibt, ist seitdem darum bemüht, das Vertrauen in die Sicherheit des Flugbetriebs zu stärken.

Der Flug OS 901 und das Unglück sind nicht nur ein dunkles Kapitel in der Geschichte der österreichischen Luftfahrt, sondern auch ein eindringliches Mahnmal für die Bedeutung von Sicherheitsstandards in der Luftfahrtindustrie. Während die Technologie immer weiter voranschreitet, bleibt die Erinnerung an die „Joseph Haydn“ als tragische Warnung bestehen.

Quellen: