Revolution im Herzbereich: Minimale Eingriffe retten Leben in Wien!

Revolution im Herzbereich: Minimale Eingriffe retten Leben in Wien!
Wien, Österreich - In Wien hat die Medizin einen bedeutenden Schritt nach vorne gemacht. Am 18. Juni 2025 führten die MedUni Wien und das AKH Wien erstmals in Österreich einen vollumfänglichen Mitralklappenersatz minimalinvasiv über die Leiste durch. Dieser innovative Eingriff gab zwei Patient:innen mit schwerer Mitralklappeninsuffizienz, darunter eine Person mit einem angeborenen Herzfehler und mehreren Voroperationen, die Hoffnung auf eine neue Lebensqualität. Bei der bisherigen medizinischen Lage konnten traditionelle chirurgische Eingriffe nicht durchgeführt werden. Die neue Methode bedeutet einen Meilenstein, insbesondere für Hochrisiko-Patient:innen, für die gängige Verfahren oft keine Lösung bieten.
Mit der rein transfemoralen Zugangstechnik erfolgt die Behandlung in zwei Schritten: Zunächst wird ein „Docking-System“ verankert, ehe die neue Herzklappe über einen Katheter eingeführt wird. Dies erfordert ein tiefes Verständnis der kardialen Anatomie sowie eine sorgfältige multidisziplinäre Planung, die das Engagement von Kardiologen, Herzchirurgen, Anästhesisten, Radiologen und Pflegekräften umfasst. Innerhalb weniger Tage konnten beide Patient:innen in stabilen Zustand entlassen werden, was die schnelle Erholungsphase unterstreicht. Diese Technik könnte sich langfristig als neue Standardtherapie etablieren, sobald aktuelle Langzeitdaten analysiert werden.
Eine neue Ära in der Herzchirurgie
Die Durchführung des Mitralklappenersatzes über die Leiste bedeutet nicht nur einen Fortschritt für die Wiener Herzmedizin, sondern reiht sich auch in die minimalinvasiven Verfahren ein, die in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen haben. Wie die Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie in Augsburg berichtet, gelten solche Eingriffe als Goldstandard, insbesondere bei Aortenklappenoperationen, wo Verengungen der Aortenklappe häufig die Ursache für die Notwendigkeit eines Eingriffs sind. Hierbei wird die Aortenklappe minimalinvasiv ersetzt, um die Herz- und Lungenfunktion während des Eingriffs zu unterstützen und dabei das Risiko zu minimieren.
Die Wahl zwischen mechanischen und biologischen Klappenprothesen ist ein wichtiger Aspekt, der individuell zwischen den Ärzt:innen und den Patient:innen besprochen wird. Mechanische Klappen erfordern eine lebenslange Einnahme von Blutverdünnern, während biologische Klappen, die aus tierischem Gewebe bestehen, nur eine niedrige Dosierung von Acetylsalicylsäure benötigen. Für junge und sportlich aktive Patient:innen bietet die Ross-Operation, bei der die eigene Pulmonalklappe verwendet wird, eine ausgezeichnete Alternative.
Folgen der Mitralklappeninsuffizienz
Ein häufiger Krankheitsverlauf bei Mitralklappeninsuffizienz sind Atemnot, Herzschwäche und in der Folge dauerhafte Organschäden. Die Schwere dieser Erkrankung zeigt sich oft erst in späteren Stadien, weshalb frühzeitige Diagnosen und innovative Therapieansätze wie die nun in Wien durchgeführte Methode von zentraler Bedeutung sind. In vielen Fällen erfordert die Behandlung auch einen simultanen Eingriff an der Trikuspidalklappe, die ebenfalls von Fehlluftungen betroffen sein kann.
Mit dieser bemerkenswerten Entwicklung positioniert sich Wien als eines der internationalen Zentren, das über umfassende Erfahrung in minimalinvasiven katheterbasierten Verfahren verfügt. Es ist zu erwarten, dass die Fortschritte in den kommenden Jahren nicht nur die Lebensqualität der Patient:innen verbessern, sondern auch neue Standards in der Herzchirurgie setzen werden.
Für weitere Informationen zu minimalinvasiven Klappenoperationen und den verschiedenen Arten von Klappenprothesen können Interessierte die Seiten der MedUni Wien, Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie Augsburg und Herzchirurgie Köln besuchen.
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Ort | Wien, Österreich |
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