Ostkirchen in Wien: Einheit in der Vielfalt - Ein historisches Treffen!
Oberhäupter der katholischen Ostkirchen treffen sich in Wien zur Jahresversammlung, um Einheit in Vielfalt zu fördern und Herausforderungen zu diskutieren.

Ostkirchen in Wien: Einheit in der Vielfalt - Ein historisches Treffen!
Die katholischen Ostkirchen Europas kamen in Wien zu ihrer 26. Jahresversammlung zusammen. Vom 14. bis 17. September 2025 trafen sich die Oberhäupter der katholischen Ostkirchen unter dem Motto „Einheit in der Vielfalt“. Ein zentrales Anliegen der Tagung war die Stärkung der Gemeinschaft innerhalb der katholischen Kirche, besonders im Kontext des anhaltenden Konflikts in der Ukraine. Wie vaticannews berichtet, wurde erneut die tiefe Verbundenheit der gläubigen Gemeinschaften betont.
Kardinal Christoph Schönborn hob die Bedeutung der Ordinariate für migrierte Gläubige hervor. Das österreichische Ordinariat umfasst stolze 43 Gemeinden und erhält wertvolle Unterstützung von der österreichischen Bischofskonferenz. In seiner Ansprache bezeichnete Erzbischof Gintaras Grušas die katholischen Ostkirchen als einen "Sauerteig" in einem zunehmend säkularisierten Europa, was für ein sehr lebendiges Bild der Gegenwart sorgt. Die Versammlung bot auch eine Plattform für den Austausch über die Beziehung zum Papst und die Koexistenz mit der lateinischen Kirche.
Einen besonderen Höhepunkt bildete die Feier der Göttlichen Liturgie des Heiligen Johannes Chrysostomos im Stephansdom, wo rund 60 orientalische Bischöfe feierlich zusammenkamen. Diese Liturgie wurde live übertragen und wurde von den Teilnehmenden als stark berührend empfunden.
Herausforderungen und Perspektiven
Im Zeichen des Ukraine-Kriegs dankte Großerzbischof Sviatoslav Shevchuk den Kirchen und Behörden für ihre Unterstützung. Die Bischöfe einigten sich zudem auf zahlreiche Vorschläge, um junge Gläubige stärker in das kirchliche Leben einzubeziehen und die Ausbildung des Klerus zu verbessern. Dazu gehörten auch die Veröffentlichung kanonischer Dokumente und die Unterstützung von Geistlichen in der Diaspora – besonders wichtig, um die Gemeinschaft über Ländergrenzen hinweg zu stärken.
Die nächste Versammlung ist bereits in Planung: Sie wird im September 2026 im ungarischen Máriapócs stattfinden. Dies verspricht, ein weiteres bedeutendes Treffen zur Förderung des Dialogs und der Einheit unter den katholischen Ostkirchen zu werden.
Ein Blick über die Grenzen
Parallel zu diesem Treffen fand auch ein wichtiges Symposium der Generalsekretäre von neun katholischen Bischofskonferenzen in Mitteleuropa statt, das an die kulturellen und religiösen Besonderheiten der Region erinnerte. In Subotica, Serbien, diskutierten die Generalsekretäre unter der Leitung von Bischof Laszlo Nemet über die Einheit und Vielfalt der Kulturen in der Kirche. Tamas Toth, Generalsekretär der Ungarischen Bischofskonferenz, machte darauf aufmerksam, wie historisch gewachsene Gemeinschaften, wie sie durch die Einwanderung im 18. Jahrhundert entstanden sind, bis heute prägend für die Region sind. Diese kulturelle Diversität wird auch in der täglichen Verständigung, die Ungarisch, Kroatisch, Deutsch und Latein umfasst, deutlich.
Die Vielfältigkeit und die Einheit der katholischen Ostkirchen sind das Herzstück dieser Diskussionen, und die jüngste Versammlung war ein weiterer Schritt auf diesem Weg. Wie auf katholisch.at verdeutlicht wird, setzen sich die Bischofskonferenzen aktiv für den interkulturellen Austausch und die Einheit innerhalb der Kirchen ein.
Die katholischen Ostkirchen sind ein faszinierendes Kapitel innerhalb der römisch-katholischen Kirche, das auf eine historische Entwicklung zurückblickt, die von Mühen, Feiern und einem beständigen Streben nach Einheit geprägt ist. Diese Überraschungen und Herausforderungen sind wesentliche Bestandteile des Lebens in der katholischen Gemeinschaft und verleihen der Kirche ein lebendiges Gesicht. Weitere Informationen zu den Hintergründen der katholischen Ostkirchen finden Sie auf Wikipedia.