Wiener Systemerhalter: Wohnen wird zum unerfüllbaren Luxus!

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Wien kämpft mit hohen Mietkosten; Systemerhaltende Berufe können sich das Wohnen oft nicht leisten, trotz dringendem Bedarf.

Wien kämpft mit hohen Mietkosten; Systemerhaltende Berufe können sich das Wohnen oft nicht leisten, trotz dringendem Bedarf.
Wien kämpft mit hohen Mietkosten; Systemerhaltende Berufe können sich das Wohnen oft nicht leisten, trotz dringendem Bedarf.

Wiener Systemerhalter: Wohnen wird zum unerfüllbaren Luxus!

In der bunten Metropole Wien wird die Klage nach leistbarem Wohnraum immer lauter, besonders unter denjenigen, die für das Wohl der Stadt unerlässlich sind. Berufe wie Pflegekräfte, Sozialarbeiter:innen, Kindergartenpädagog:innen, Polizist:innen und Installateur:innen sind stark gefragt, doch viele dieser Systemerhalter:innen sehen sich einer unschönen Realität gegenüber: Sie können sich das Leben in Wien oft nicht mehr leisten. Eine umfassende Recherche des Urban Journalism Network, ORF und der Wiener Zeitung macht deutlich, dass das Wohnen auf dem freien Markt für diese Berufsgruppen kaum erschwinglich ist. Dunav berichtet, dass die Mietkosten in Gemeindebauten im Durchschnitt unter 30 Prozent des Nettoeinkommens liegen, was als „leistbar“ gilt. Doch die Situation am privaten Wohnungsmarkt sieht ganz anders aus.

Während die Preise in vielen Wiener Bezirken stark ansteigen, wird eine 50-Quadratmeter-Wohnung für viele dieser wichtigen Berufsgruppen zum Luxusgut. „Für wen ist Wien noch leistbar?“, fragt man sich zu Recht, wenn selbst die Menschen, die die Stadt stützen, nicht mehr in der Stadt wohnen können. Personen in systemrelevanten Berufen stehen oft vor der paradoxen Situation, dass sie gebraucht werden, aber im Stadtzentrum nicht willkommen sind. Lange Wartelisten für Gemeindewohnungen sind an der Tagesordnung, und Genossenschaftswohnungen sind ohne Eigenmittel kaum zugänglich.

Leistbarkeit unter Druck

Wie spiegelt sich dieser Druck auf den Wohnungsmarkt in den Zahlen wider? Laut dem Marktreport von Engel & Völkers zeigt der Markt trotz herausfordernder wirtschaftlicher Bedingungen Stabilität. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen lag im zweiten Quartal 2024 bei 6.100 Euro – ein Rückgang im Vergleich zu 6.310 Euro im Vorjahr. Besonders hochpreisige Lagen bleiben jedoch stabil, mit Preisen zwischen 6.300 EUR/m² und 22.500 EUR/m² in den Bezirken 1, 8 und 9. Viele Menschen fragen sich, ob sie sich in dieser Preisspirale überhaupt noch eine Wohnung leisten können.

Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser sind auf durchschnittlich 750.000 Euro gesunken, was im Vorjahr noch bei 842.000 Euro lag. Dennoch bleibt das Luxussegment weitgehend unberührt, wo Preissteigerungen vor allem im ersten Bezirk sowie in Hietzing und Döbling zu verzeichnen sind. Dies verstärkt die Kluft zwischen den Bedürfnissen der Gesellschaft und den Realitäten des Marktes.

Pendelverkehr und Lebensqualität

Immer mehr Beschäftigte in systemrelevanten Berufen sehen sich gezwungen, aus dem Umland zu pendeln, was die Lebensqualität drastisch beeinträchtigt. Wer für das gesellschaftliche Wohl sorgt, muss oft lange Wege auf sich nehmen, nur um einen Tag in der Stadt zu verbringen. Die zentrale Frage bleibt: Wie kann Wien attraktiv und leistbar für die Menschen sein, die tagtäglich für das Wohl der Stadt kämpfen?

In einer Zeit, wo die Stadt mehr denn je auf ihre systemerhaltenden Berufe angewiesen ist, drängt sich eine klare Botschaft auf: Es ist höchste Zeit, Lösungen zu finden, um das Wohnen für all jene, die sich für die Gesellschaft einsetzen, auch tatsächlich leistbar zu gestalten. Die Entwicklungen am Wohnungsmarkt geben dazu viel Anlass zur Diskussion. Was bleibt, ist die Hoffnung, dass sich bald positive Veränderungen abzeichnen.