Mieter in Wien-Liesing wehren sich: Wir wollen unser Zuhause zurück!

Mieter in Wien-Liesing wehren sich: Wir wollen unser Zuhause zurück!

Steinergasse 36, 1230 Wien, Österreich - In Wien-Liesing, konkret in der Steinergasse 36, wird es zunehmend ungemütlicher für die Bewohner. Die Mieter berichten von allem Möglichen: Prügeleien, Lärmbelästigungen und sogar physische Attacken sind an der Tagesordnung. Hundekot auf Kinderspielgeräten und in Wohnräumen sorgt für zusätzliche Unruhe. Um auf diese Missstände aufmerksam zu machen, haben betroffene Anwohner eine Petition ins Leben gerufen, die bereits von zahlreichen Nachbarn unterzeichnet wurde. Ihr eindringlicher Appell lautet: „Es reicht! Wir wollen unser Zuhause zurück.“ So beschreibt es die Krone.

Doch nicht nur in Liesing gibt es Probleme. Auch in der Leopoldstadt, genauer gesagt in der Engerthstraße, macht eine Mieterin mit ihren drei Hunden Schlagzeilen. Nachbarn beklagen sich über unerträglichen Gestank, der vom Balkon der Mieterin in die Lüftungsschächte und damit in die Wohnungen dringt. Anthony A. berichtet von unschönen braunen Flecken an der Wand seines Badezimmers und dem verzweifelten Einsatz von Duftsprays im Gang, während Irene über den Lärm der Hunde klagt. Trotz mehrfacher Beschwerden an Wiener Wohnen bleibt eine wirkungsvolle Reaktion seitens der Behörde aus. Maria F. und ihr Mann Franz F. kämpfen seit 12 Jahren darum, ihren Balkon endlich nutzen zu können, haben aber bisher nur Untätigkeit von der Behörde erlebt.

Intervention der Behörden

Am 2. Mai 2025 musste die Polizei wegen der anhaltenden Geruchsbelästigung einschreiten. Michael Niegl, der Wohnbau-Ombudsmann der FPÖ, hat die Situation als Hygienenotstand bezeichnet und die Untätigkeit von Wiener Wohnen scharf kritisiert. Die betroffenen Nachbarn haben eine Unterschriftenliste zur Delogierung der Mieterin gesammelt – 16 von 25 Haushalten unterstützen die Maßnahme bereits. Das Thema Mietrecht ist dabei ebenfalls nicht zu vernachlässigen. Die österreichische Regierung weist darauf hin, dass Mieter und Vermieter unterschiedliche Rechte und Pflichten haben, die von der Anwendbarkeit des Mietrechtsgesetzes (MRG) abhängig sind. Mieter, die in einem Mehrparteienhaus wohnen, genießen besonders umfangreiche Schutzrechte und Mietzinsbegrenzungen.

Während die Vorschriften des MRG für bestimmte Gebäude und Mietverhältnisse gelten, scheint die Situation für die Mieterschaft in beiden Vorfällen eingespielt, dass viele ihrer Rechte nicht gewahrt werden. Sarah Oberhauser von der Arbeiterkammer Wien hat diesbezüglich auf das Recht auf Mietzinsminderung hingewiesen und empfiehlt, sich an Wohnpartner zu wenden. Im April durchgeführte Kontrollen durch Wiener Wohnen und das Gesundheitsamt stufen die Liegenschaft zwar als schmutzig ein, doch eine Räumung steht nicht zur Debatte. Eine schriftliche Aufforderung zur Ordnung wurde an die Mieterin verschickt, die nun erneut geprüft wird.

Die Lage in beiden Fällen wirft nicht nur Fragen zur Hygiene und Sicherheit auf, sondern macht auch deutlich, dass viele Mieter sich machtlos fühlen, wenn die Behörden nicht reagieren. Es bleibt abzuwarten, ob durch die anhaltenden Beschwerden und die Organisation der Mieterschaft Bald Besserung in Sicht ist oder ob sich die Probleme weiter zuspitzen.

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OrtSteinergasse 36, 1230 Wien, Österreich
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