Kampf um das Sportzentrum Atzgersdorf: Verfall oder Neuanfang?

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Wien-Liesing plant die Umgestaltung eines baufälligen Sportzentrums. Bürgerinitiativen und politische Diskussionen prägen die aktuellen Entwicklungen.

Wien-Liesing plant die Umgestaltung eines baufälligen Sportzentrums. Bürgerinitiativen und politische Diskussionen prägen die aktuellen Entwicklungen.
Wien-Liesing plant die Umgestaltung eines baufälligen Sportzentrums. Bürgerinitiativen und politische Diskussionen prägen die aktuellen Entwicklungen.

Kampf um das Sportzentrum Atzgersdorf: Verfall oder Neuanfang?

In Wien-Liesing tut sich etwas im Sportbereich. Namentlich im ASKÖ-Sportzentrum Atzgersdorf, wo der Kunstrasenplatz derzeit von Rugby- und Fußballvereinen genutzt wird. Doch während die Athleten üben, steht an der Steinergasse 12 ein leer stehendes, baufälliges Gebäude, das dringend Aufmerksamkeit braucht. Pläne zur Umgestaltung des Areals in ein modernes Sportzentrum für Rugby und Bouldern gibt es bereits seit mehreren Jahren, doch der Fortschritt lässt auf sich warten.

Die ÖVP hat die Sache nun auf den Tisch gebracht, kritisiert, dass das Projekt zum Stillstand gekommen ist und das Gebäude dem Verfall überlassen wird. Die politischen Hintergründe sind komplex: Ein Umgestaltungskonzept wurde vor vier Jahren von einer privaten Initiative präsentiert, und seit Ende letzten Jahres liegt ein Angebot zur Übernahme und Weiterentwicklung des Areals vor. Doch Rechtsstreitigkeiten mit Anrainern und dem bisherigen Pächter bremsen die Entwicklungen aus, wie die Verantwortlichen des ASKÖ/WAT Wien bestätigen.

Initiativen und Petitionen für den Sport

Die Interessensgemeinschaft KLATZ, die sich für ein Kletterzentrum in Atzgersdorf stark macht, fordert gleichzeitig eine Verbesserung der Kabinen- und Garderobensituation. Aktuell sind Sportler gezwungen, einen 20-Fuß-Container als Umkleide und Sanitäranlagen zu nutzen – ein Zustand, der alles andere als optimal ist. Zur Unterstützung ihrer Anliegen haben die Mitglieder zwei Petitionen ins Leben gerufen, die sich an die Stadt Wien, den Bezirk und den Sportverein ASKÖ/WAT Wien richten. Die Initiatoren der Petition sprechen sich dafür aus, das verfallene Gebäude in ein Sport- und Fitnesszentrum umzuwandeln und dabei Möglichkeiten für Leistungs- und Breitensport zu schaffen.

In der Petition wird auch der dringende Bedarf an adäquaten Räumlichkeiten hervorgehoben, etwa Garderoben und Waschräume, um die Sportangebote vor Ort nachhaltig zu fördern. Unterzeichner der Petition wollen ein Zeichen setzen: Sie unterstützen die Rettung des leerstehenden Gebäudes und fordern eine stärkere Integration der Rugbyaktivitäten im Sportangebot.

Sanierungsoffensive „Sport.Wien.2030“

Die Vorstöße in Atzgersdorf passen in den größeren Rahmen der wienerischen Sportstätten-Entwicklungspläne. Die Stadt hat den Sanierungsplan „Sport.Wien.2030“ ins Leben gerufen, um die Sportinfrastruktur für alle Wienerinnen und Wiener zu sichern und weiterzuentwickeln. Im Zuge des Programms sollen bis 2026 insgesamt 29 Sportstätten saniert werden. In diesem Zusammenhang betont Sportstadtrat Peter Hacker die gesellschaftliche Funktion des Sports sowie die Notwendigkeit moderner Sportanlagen.

Bereits im Rahmen des ersten Sanierungsprogramms von 2021 bis 2024 wurden 24 Standorte mit 37 Millionen Euro revitalisiert. Nun investiert die Stadt 55 Millionen Euro in eine umfassende Modernisierung der Sportinfrastruktur. Die Maßnahmen konzentrieren sich auf umweltfreundliche Technologien und moderne, multifunktionale Sportanlagen.

Angesichts all dieser Entwicklungen zeigt sich, dass in Atzgersdorf und darüber hinaus in Wien eine gewisse Dynamik herrscht, die hoffentlich dazu beiträgt, den Verfall des baufälligen Gebäudes zu stoppen und die Sportmöglichkeiten entscheidend zu verbessern. Es bleibt zu hoffen, dass die Gespräche zwischen den Verantwortlichen endlich in die Gänge kommen.