Wien-Favoriten: Über 50% der Bürger fühlen sich unsicher!

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Wien-Favoriten zählt 2024 zu den gefährlichsten Bezirken. Über 52% der Bewohner fühlen sich unsicher. Ursachen und Hintergründe.

Wien-Favoriten zählt 2024 zu den gefährlichsten Bezirken. Über 52% der Bewohner fühlen sich unsicher. Ursachen und Hintergründe.
Wien-Favoriten zählt 2024 zu den gefährlichsten Bezirken. Über 52% der Bewohner fühlen sich unsicher. Ursachen und Hintergründe.

Wien-Favoriten: Über 50% der Bürger fühlen sich unsicher!

In Wien-Favoriten steht das Sicherheitsgefühl der Bewohner auf der Kippe. Jüngste Umfragen zeigen, dass nur 48 Prozent der Einwohner in diesem Stadtteil sich sicher fühlen, während der österreichische Durchschnitt bei stolzen 85 Prozent liegt. Eine Umfrage des KURIER, durchgeführt mit Unterstützung des Meinungsforschungsinstituts OGM, umfasst 23 Fragen und erfasst die Stimmungslage der Bevölkerung über einen Monat hinweg und bezieht sich dabei auf insgesamt 22.297 Teilnehmer. Diese Umfrage wird mit Spannung erwartet, da sie Einblicke in die Sorgen und Befindlichkeiten in ganz Österreich liefert und kann unter kurier.at/umfrage nachgelesen werden.

Besonders auffällig ist die Situation in Favoriten, wo die Kriminalitätsrate 2024 auf erschreckende 26.218 Anzeigen wegen verdächtiger, gerichtlich strafbarer Handlungen anstieg. Damit rangiert Favoriten als einer der gefährlichsten Bezirke Wiens und hat die meisten Anzeigen in der Bundeshauptstadt verzeichnet, während Graz mit 24.045 Anzeigen nur knapp dahinterliegt, wie heute.at berichtet. Die innerstädtischen Verhältnisse sind ebenfalls alarmierend, denn hier beträgt die Kriminalitätsrate pro 100.000 Einwohner dreimal so viel wie in anderen Bezirken Wiens. Diese Zahlen heizen die Diskussion über Sicherheitsmaßnahmen und Berichterstattung in den Medien an.

Unsicherheitsgefühl in der Bevölkerung

Das gefühlte Sicherheitsdefizit in Favoriten wird von vielen Experten als Folge einer einseitigen medialen Berichterstattung und einer chronischen Unterbesetzung der lokalen Polizei angesehen. Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ) kritisiert, dass die Indikatoren in der Inneren Stadt zwar alarmierend sind, jedoch weit weniger Aufmerksamkeit erhalten. „In der Inneren Stadt geschehen mehr Straftaten pro Kopf, die aber kaum in den Medien thematisiert werden“, erklärt Franz.

Die Ergebnisse einer anderen Studie von Insights Austria, die im Juni 2025 durchgeführt wurde, zeigen, dass 22 Prozent der Befragten sich deutlich unsicherer fühlen als zuvor. 44 Prozent berichten von einem leichten Anstieg des Unsicherheitsgefühls. Besonders Frauen, junge Menschen und Familien sind betroffen; 59 Prozent der Teilnehmer äußern Bedenken bezüglich der Sicherheit ihrer Kinder in Schulen und Kindergärten. Zudem geben 48 Prozent an, bewusst größere Menschenansammlungen zu meiden, was zeigt, dass die allgemeine Stimmung in Österreich wächst, wie es auch blog.tqs.at beschreibt.

Ein Handeln ist gefragt

Die Volksmeinung ruft nach klaren Maßnahmen: 77 Prozent der Befragten fordern eine Verschärfung des Waffengesetzes, während nur 19 Prozent mit der derzeitigen Regulierung einverstanden sind. Hier zeigt sich ein klarer Trend in der Bevölkerung, die auf steigende Sicherheitsbedürfnisse reagiert.

Die Diskussion über die Sicherheit im Alltag und die öffentliche Wahrnehmung von Kriminalität ist angesichts dieser Situation dringlicher denn je. Die Verantwortlichen sind aufgefordert, sowohl die mediale Aufarbeitung als auch die strukturellen Gegebenheiten der Sicherheitsbehörden kritisch zu beleuchten und Lösungen für ein besseres Sicherheitsgefühl in Wien zu finden. Eine Stadt, die für ihre kulturelle Vielfalt geliebt wird, sollte auch ein sicherer Ort zum Leben sein.