Wien im Insolvenz-Tsunami: 1.140 Pleiten in nur 9 Monaten!
Im Jahr 2025 verzeichnet Wien einen Anstieg der Firmeninsolvenzen auf Rekordniveau, mit unmittelbaren wirtschaftlichen Folgen.

Wien im Insolvenz-Tsunami: 1.140 Pleiten in nur 9 Monaten!
Die aktuellen Zahlen zur Insolvenzstatistik in Wien zeichnen ein düsteres Bild für die heimische Wirtschaft. Laut dem Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) gab es in den ersten drei Quartalen des Jahres 2025 bereits 1.140 Firmeninsolvenzen, was einen Anstieg von 2,80 Prozent im Vergleich zum Rekordjahr 2024 darstellt. Damit hält Wien weiterhin einen besorgniserregenden Kurs bei den Firmenpleiten, der wohl in die Geschichtsbücher eingehen wird. Diese Entwicklung zeigt sich auch in der Tatsache, dass im Durchschnitt monatlich 127 Insolvenzen eröffnet wurden, die zusammen einen Schuldenstand von satte 6,65 Milliarden Euro aufräumen. MeinBezirk berichtet über diese alarmierenden Trends.
Besonders hart getroffen hat es die Immobilien- und Baubranche. Acht der zehn größten Insolvenzen stammen aus dem Signa-Universum. Die größte Insolvenz, die den Markt erschütterte, war die der Signa Warenhaus Premium Immobilien Beteiligung GmbH mit Forderungen über 1,04 Milliarden Euro. Aber auch die Süba AG und die Erste Wiener Hotel-Aktiengesellschaft verzeichneten hohe Beträge von 261 Millionen Euro und 254 Millionen Euro an offenen Forderungen. Viele Gläubiger stehen nun vor einem schmerzhaften Totalausfall, da mehr als ein Drittel der Verfahren zu einem kompletten Ausfall der Rückzahlungen führte.
Die bundesweite Lage
Ein Blick über die Wiener Landesgrenzen zeigt, dass die Insolvenzen in ganz Österreich im Jahre 2024 auf ein neues Rekordhoch geklettert sind. Experten befürchten, dass auch im Jahr 2025 die Insolvenzwerte in die Höhe schnellen und womöglich den historischen Höchststand von über 32.000 Firmeninsolvenzen aus dem Krisenjahr 2009 erreichen könnten. Das Statistische Bundesamt hat für 2024 einen Anstieg der Insolvenzen um 16,8 Prozent ausgewiesen, wobei der Oktober 2024 mit einem Anstieg von 35,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr besonders auffällig war.
Besonders wichtig ist die wirtschaftliche Ausgangslage für die Unternehmen. Hohe Kosten für Energie, bürokratische Hürden, politische Unsicherheiten und eine zurückhaltende Verbrauchernachfrage sorgen für einen Druck, der kaum erträglich ist. Die seit der Pandemie geltenden Ausnahmeregelungen sind inzwischen ausgelaufen, was die Situation für viele Unternehmen nochmals verschärft hat. Das Chaos wird derweil von dem Umstand verstärkt, dass in vielen Branchen und Schlüsselindustrien längst überfällige Investitionen in die Zukunftsfähigkeit versäumt wurden.
Regionale Auswirkungen
Insgesamt waren in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 in Wien 2.865 Arbeitsplätze gefährdet, was im Vergleich zu 3.478 im selben Zeitraum 2024 einen leichten Rückgang zeigt. Der Dienstleistungssektor steht hierbei besonders im Fokus der betroffenen Arbeitnehmer. Die Stimmen der Fachleute, wie zum Beispiel Christoph Niering, dem Vorsitzenden des Berufsverbandes der Insolvenzverwalter, warnen eindringlich vor den Folgen des regionalen Strukturwandels. Creditreform zeigt, dass die Insolvenzen in Westeuropa im Jahr 2024 um 12,2 Prozent gestiegen sind und auch für Österreich könnte das eine Vorahnung auf die anhaltenden Herausforderungen sein.
Die Vorsitzenden der verschiedenen Verbände und auch der AKV drücken die Hoffnung aus, dass es spätestens im Jahr 2026 zu einer wirtschaftlichen Erholung kommen kann. Bis dahin bleibt zu hoffen, dass wir diese schwierige Zeit meistern und neue Wege finden, um unsere Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen.