Ein Wiener Pflegevater kämpft für eine bessere Zukunft seines Sohnes Paul!
Marc Bombeke, ehemaliger Netflix-Captain, wird Pflegevater und teilt Erfahrungen über die Herausforderungen in Wien. Online-Infoabend am 13. November.

Ein Wiener Pflegevater kämpft für eine bessere Zukunft seines Sohnes Paul!
Ein Wiener Bub zeigt, dass es auch in stürmischen Zeiten Lichtblicke gibt. Der Fall von Paul (Name geändert) und seinem Pflegevater Marc Bombeke ist ein berührendes Beispiel dafür, wie Pflegefamilien nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch geballte Lebensfreude und Halt bieten können. Bombeke, der zuvor als Transportation Captain bei Netflix tätig war, entschloss sich nach seiner Pensionierung, gemeinsam mit seiner Frau Pflegevater zu werden. Die Geschichte der Familie ist geprägt von Herausforderungen und Erfolgen, die viele Nöte und Ängste in der Gesellschaft widerspiegeln.
Paul wurde als Pflegekind aufgenommen, nachdem seine leibliche Mutter, die mit der Erziehung überfordert war, Unterstützung benötigte. Sie war gerade einmal 21 Jahre alt, als sie Mutter wurde. Bombeke und seine Frau absolvierten einen sechsmonatigen Kurs, um auf die emotionalen und physischen Bedürfnisse von Pflegekindern vorbereitet zu sein. Trotz der turbulenten Anfangszeit, in der Paul explosiven Wutausbrüche hatte, gelang es dem Paar, Strategien zur Bewältigung dieser Herausforderungen zu entwickeln. Besonders bemerkenswert ist, dass Paul bis zu seinem sechsten Lebensjahr große Schwierigkeiten mit körperlicher Nähe hatte.
Ein Weg voller Hürden
Die Herausforderungen, die Pflegekinder wie Paul oft mit sich bringen, sind nicht zu unterschätzen. Studien, wie Ärzteblatt berichten davon, dass viele Pflegekinder traumatische Erfahrungen in ihrer Herkunftsfamilie gemacht haben, oft geprägt von Alkohol, Drogen und Gewalt. Die Zahl der Inobhutnahmen in Deutschland ist alarmierend gestiegen, und der Bedarf an geeigneten Pflegefamilien wächst ständig. Das zeigt, wie wichtig die Rolle von Pflegeeltern in der Gesellschaft ist.
In Pauls Fall gab es zudem die Herausforderung, dass er ursprünglich mit sieben Jahren zu seiner leiblichen Mutter zurückkehren sollte. Dies hätte fatale Konsequenzen für Paul haben können. Doch Bombeke und seine Frau kämpften erfolgreich dafür, dass Paul bei ihnen bleiben konnte, und ihn einmal im Monat seine leibliche Mutter besuchen darf. Diese Besuche sind kritisch für Pauls Entwicklung; Walters zufolge erfordert es eine feinfühlige Hand, den Kontakt zu gestalten.
Ein Aufruf zur Unterstützung
Bombeke berichtet von den Vorurteilen, denen Pflegekinder häufig ausgesetzt sind, und setzt sich für eine positive Sichtweise auf Pflegefamilien ein. Er betont, dass Paul in Krisensituationen ruhig und kreativ bleibt und ausgezeichnet mit Gleichaltrigen interagiert. Diese innere Stärke zeigt, wie wichtig ein stabiles und unterstützendes Umfeld für die Entwicklung von Pflegekindern ist.
Um die Situation von Pflegekindern und -eltern zu verbessern, ist eine umfassende Vorbereitung und Unterstützung erforderlich, wie die Ärzteblatt betont. Bombeke empfiehlt anderen, Pflegeeltern zu werden, und beschreibt die Aufgabe als äußerst sinnvoll. Zudem findet am 13. November in Wien ein Online-Infoabend statt, um langfristige Pflegeeltern zu finden, ein Schritt, der dringend notwendig ist.
In Zeiten, in denen die Gesellschaft immer wieder von traurigen Geschichten über Kinder aus Pflegefamilien hört, erinnert uns der Fall von Paul daran, dass Liebe und Unterstützung entscheidend sind. Pflegeeltern wie Marc Bombeke und seine Frau stellen sicher, dass Kinder ein Gefühl von Heimat und Geborgenheit erleben können, auch wenn die Umstände nicht perfekt sind.