Favoriten: Antrag zur Benennung nach Ilunga Kabedi gescheitert!
Die Grünen Favoriten beantragten die Benennung eines Ortes nach Ilunga Kabedi, Wiens erster afrikanischer Bezirksrätin, zur Würdigung ihres Engagements für Vielfalt und gegen Rassismus.

Favoriten: Antrag zur Benennung nach Ilunga Kabedi gescheitert!
In Favoriten sorgt ein Antrag der Grünen für Diskussion. Die erste Bezirksrätin afrikansicher Herkunft, Dr. Ilunga Kabedi, soll posthum einen Ort im Bezirk erhalten, um ihr Engagement für die Vielfalt und gegen Rassismus zu würdigen. Der Antrag wurde bereits zweimal in die Bezirksvertretung eingebracht und hat jedoch, trotz Unterstützung von Teilen der Grünen, Unterstützung bei der SPÖ und FPÖ verfehlt.
Ilunga Kabedi, geboren am 15. August 1954 in der Demokratischen Republik Kongo, kam nach Wien, um zu studieren. An der Universität Wien promovierte sie 2000 über die sociolinguistische Situation in Barumbu, Kinshasa und trat 1999 den Wiener Grünen bei. Ihr Überzeugung wurde durch ihre Ernennung als erste afrikanischstämmige Bezirksrätin Wiens im Mai 2008 unterstrichen. Aktiv gegen Rassismus und für die Sichtbarkeit der afrikanischen Community, gilt sie als Vorbild und Kämpferin, wie Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou betont: „Sie war eine engagierte Expertin und eine liebe Freundin“.
Ein Zeichen der Vielfalt
Der Vorschlag zur Benennung eines Ortes nach Kabedi wurde von den Grünen unter der Führung von Klubobfrau Katrin Fallmann nochmals hervorgebracht. Sie kritisiert die Ablehnung des Antrags durch die SPÖ und die FPÖ, indem sie darlegt, dass eine solche Benennung ein starkes Zeichen für Vielfalt im Bezirk gewesen wäre. In den Augen der Grünen ist es wichtig, dass auch Frauen, besonders als bedeutende gesellschaftliche Akteure, in der Namensgebung von Straßen und Plätzen sichtbar werden. In Favoriten, wo das Verhältnis von nach Männern zu Frauen benannten Straßen ungleich ist, wäre dies ein Schritt in die richtige Richtung.
Die Entscheidung gegen den Antrag basierte auf einer Empfehlung der Kulturkommission, die einen Kriterienkatalog erarbeitet hat. Alexander Prischl, Klubobmann der Sozialdemokraten in Favoriten, erklärte, dass eine Benennung nur in Ausnahmefällen erfolgt, wenn eine Person mindestens zehn Jahre lang herausragende Leistungen erbracht hat. Doch die Grünen erinnern daran, dass Kabedi über mehr als ein Jahrzehnt hinweg leidenschaftlich für ihre Community und gegen Diskriminierung gekämpft hatte.
Vermächtnis und Erinnerung
Ilunga Kabedi verstarb am 1. September 2015 unerwartet, was einen großen Verlust für die gesamte Gemeinschaft darstellt. Ihre Rolle als langjährige Aktivistin, Gründungsmitglied des Afrikanischen Arbeitskreises der Grünen Wien und anerkannte Expertin für das Zusammenleben zwischen Polizei und afrikanischen Bürgern war von großer Bedeutung. Ihre Dissertation und ihr Engagement bei Initiativen wie „Grüne MigrantInnen“ zeigen ihr Bestreben, ein besseres Verständnis und mehr Akzeptanz zu schaffen.
Das Wirken von Kabedi wird durch die Diskussionen um die Benennung eines Ortes in Favoriten eindrucksvoll gewürdigt. Eine solche Ehrung könnte gleichzeitig eine Wertschätzung ihrer Bemühungen und ein Schritt in Richtung einer offeneren, vielfältigeren Gesellschaft darstellen. Die Frage bleibt, ob die zuständigen Akteure bereit sind, diesen Schritt wirklich zu gehen.
Mein Bezirk berichtet, dass der Antrag zur Benennung zurückgewiesen wurde, während die Stimmen für eine stärkere Sichtbarkeit von Frauen und ethnischen Minderheiten in der politischen Kultur lauter werden. Müller fordert eine breitere Diskussion über das Engagement von Frauen in der Politik – ein Thema, das erst seit Kurzem mehr in den Fokus rückt, aber bereits von zahlreichen Forschungen unterstützt wird, wie EAF Berlin zeigt.
In dieser Debatte sind Engagement und Anerkennung von Namen wie Ilunga Kabedi entscheidend für die zukünftige Gestaltung der Wiener Gesellschaft. Es bleibt abzuwarten, ob die klärenden Gespräche auch zu entsprechenden Maßnahmen führen werden.