Südkorea lernt aus Osttirol: Nachhaltige Waldbewirtschaftung im Fokus

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Die südkoreanische Forstbehörde besuchte den Landesforstgarten in Nikolsdorf, um Tirols Expertise in nachhaltiger Forstwirtschaft zu erkunden.

Die südkoreanische Forstbehörde besuchte den Landesforstgarten in Nikolsdorf, um Tirols Expertise in nachhaltiger Forstwirtschaft zu erkunden.
Die südkoreanische Forstbehörde besuchte den Landesforstgarten in Nikolsdorf, um Tirols Expertise in nachhaltiger Forstwirtschaft zu erkunden.

Südkorea lernt aus Osttirol: Nachhaltige Waldbewirtschaftung im Fokus

Die südkoreanische Forstbehörde hat in einer wichtigen Mission den Landesforstgarten Nikolsdorf in Osttirol besucht, um sich über die dortige Expertise in der Waldwirtschaft zu informieren. Dieses Treffen zeigt, dass die Bedürfnisse in der Forstwirtschaft weltweit immer mehr im Fokus stehen. Die Delegation erbat Einblicke in die Verfahren zur Ernte, Aufbereitung, Lagerung und dem Verkauf von Baumsamen. Forstreferent LHStv Josef Geisler hob hervor, dass Tirol durch sein Engagement für klimafitte und nachhaltige Forstwirtschaft einen wesentlichen Beitrag zur globalen Walderhaltung leistet. Laut tt.com ist der Landesforstgarten das einzige Zentrum in Westösterreich, das sich auf die Gewinnung und Lagerung von Samen verschiedener Baumarten spezialisiert hat.

Wälder als Lebensgrundlage

In Tirol erfüllen die Wälder mehrere wichtige Funktionen. Sie sind nicht nur ökonomisch wertvoll durch die Holznutzung, sondern bieten auch Schutz für die Lebensräume und erfüllen eine Erholungsfunktion für die Bevölkerung. Darüber hinaus prägen sie das Landschaftsbild und unterstützen als Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten. Etwa 42 Prozent der Gesamtfläche Tirols ist bewaldet, was 529.000 Hektar entspricht. Diese Flächen sind von rund 35.000 Waldbesitzern verwaltet. Die Tiroler Landwirtschaftskammer weist darauf hin, dass 364.000 Hektar, also rund 70 Prozent der Waldfläche, eine Schutzfunktion für die Bevölkerung ausüben.

Ein aktiver Beitrag zur Klimafitte

Tirol hat bereits 2019 das Programm „Klimafitter Bergwald“ ins Leben gerufen, das Waldbesitzer*innen bei der Umgestaltung ihrer Wälder unterstützt. Florian Stocker vom Landesforstgarten hebt hervor, dass eine aktive Waldwirtschaft entscheidend ist, um die Widerstandskraft des Waldes gegenüber Naturgefahren zu erhöhen. So wurden allein im Jahr 2020 über 1,1 Millionen Bäume für Aufforstungen bereitgestellt – eine Zahl, die bis 2024 auf über 1,9 Millionen steigen soll. Dies ist von Bedeutung, da große Flächen durch Stürme und Borkenkäfer geschädigt wurden.

Im Rahmen der Waldwirtschaft des Landes gibt es auch Pläne für den Bau eines neuen Saatgut-Hauses, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Tirols Wälder wachsen jährlich um etwa 6,9 Festmeter pro Hektar Ertragswald, während nur 6,3 Festmeter geerntet werden – das lässt den Holzvorrat jährlich um etwa 250.000 Festmeter anwachsen.

Warum Waldwirtschaft wichtig ist

Die Waldwirtschaft in Tirol ist nicht nur ökonomisch sinnvoll, sondern auch ökologisch notwendig. Die Schutzwälder leisten einen enormen Beitrag zum Schutz gegen Naturgefahren und sind dabei kostengünstig: Laut dem Österreichischen Rechnungshof liegen die Kosten für deren Erhalt im Verhältnis von 1:15:146. Mit der Fichte, die rund 48 Prozent des Baumbestands ausmacht, steht auch eine bedeutende Baumart im Fokus, gefolgt von der Lärche mit etwa 8 Prozent.

Für weitere Informationen zu den Aktivitäten und Zielen im Bereich der Waldwirtschaft kann die Website von Klimafitter Wald besucht werden. Hier wird deutlich, dass die verantwortungsvolle Nutzung und Pflege der Wälder in Tirol nicht nur eine lokale, sondern auch eine globale Bedeutung hat.

Quellen: