Bausünden im Wienerwald: Spaziergänger enthüllen geheime Baupläne!
Aufmerksame Bürger decken Bausünden in Wien/Döbling auf: Baustopp an geschütztem Gebiet nach Abweichungen von Baugenehmigungen.

Bausünden im Wienerwald: Spaziergänger enthüllen geheime Baupläne!
In Wien-Döbling sorgten aufmerksame Passanten für eine unerwartete Wendung in einem Bauvorhaben, das im Schutzgebiet des Wald- und Wiesengürtels umgesetzt werden sollte. An der Salmannsdorfer Höhe 7 entdeckten Spaziergänger ungewöhnliche Abweichungen von der genehmigten Baugenehmigung und wandten sich daraufhin an Franz Rath (SPÖ), dem stellvertretenden Vorsitzenden des Bauausschusses. Seine Intervention und die anschließende Überprüfung der Baustelle führten zu einem sofortigen Baustopp.
Das besagte Grundstück liegt im schützenswerten Wienerwald, direkt angrenzend an das beliebte Ausflugsziel, das Häuserl am Stoan. Diese Gegend, die als Teil des sogenannten SWW-Gebiets klassifiziert ist, hat grundsätzlich mit einem Bauverbot zu kämpfen, nur wenige Ausnahmen sind zulässig. Im Jahr 2021 wurden für die Baustelle ursprünglich Umbauarbeiten beantragt und genehmigt, dabei war nur die Errichtung eines einfachen Schuppens mit einem Dachfenster vorgesehen.
Unerwartete Bauten und gesetzliche Rahmenbedingungen
Die Bauinspektion stellte jedoch Bausünden fest: Das neue Gebäude war etwa 0,20 Meter länger als bewilligt, die Veranda wies eine Abweichung von rund 1,20 Metern auf, und die Gaube in der Galerie entsprach ebenfalls nicht den Genehmigungen. Bemerkenswert ist, dass ein Keller, der im Zuge eines größeren Bauvorhabens befürchtet wurde, nicht festgestellt werden konnte. Die Behörde hat nun einen Auftrag zur Beseitigung dieser Mängel erteilt.
Ob es tatsächlich zu einem Abriss der beanstandeten Bauarbeiten kommen wird, bleibt abzuwarten, da derzeit ein neuer Antrag auf nachträgliche Bewilligung anhängig ist. Die Situation zeigt einmal mehr, wie wichtig die Arbeit der Bauaufsichtsbehörden ist. Diese öffentlichen Verwaltungsbehörden, wie sie auch in anderen Ländern existieren, sind dafür zuständig, sicherzustellen, dass Bauprojekte den geltenden Vorschriften entsprechen und keine Gefahren für die öffentliche Sicherheit darstellen. Sie überwachen die Einhaltung von Baugenehmigungen und können bei Verstößen Eingriffe vornehmen, von Auflagen bis hin zu Bußgeldern, um die öffentliche Ordnung zu erhalten.
Aufklärung über den Grünraumschutz
Die Bezirksvertretung hat sich das Ziel gesetzt, das Bewusstsein für den Schutz der wertvollen Grünräume im Stadtgebiet zu stärken. In Anbetracht der immer knapper werdenden Naturflächen in urbanen Gebieten ist es entscheidend, dass sich Gemeinden und Bürger aktiv an der Überwachung und dem Schutz dieser Räume beteiligen. Opfer von Bausünden können sich immer an die Bauaufsicht wenden, um ihre Bedenken vorzutragen und mögliche Beschwerden einzureichen. So erinnert uns der Vorfall in Döbling daran, dass jeder von uns einen Beitrag zum Schutz unserer Natur leisten kann.
In einer Landschaft, die von Bäumen und Wiesen geprägt ist, sollte der Erhalt dieser Bereiche oberste Priorität haben. Der Fall an der Salmannsdorfer Höhe ist nicht nur ein Beispiel für die Herausforderungen, die mit dem Baurecht verbunden sind, sondern auch eine Gelegenheit für die Gemeinschaft, zusammenzustehen und die eigenen Grünflächen aktiv zu verteidigen.