Nobelpreis 2025: Revolutionäre MOFs für Umwelt- und Gesundheitstechnologien!
Der Chemie-Nobelpreis 2025 geht an Kitagawa, Robson und Yaghi für bahnbrechende Metallorganische Strukturen (MOFs) zur Umwelttechnik.

Nobelpreis 2025: Revolutionäre MOFs für Umwelt- und Gesundheitstechnologien!
Der Chemie-Nobelpreis 2025 wurde heute an die Wissenschaftler Susumu Kitagawa, Richard Robson und Omar Yaghi für ihre bahnbrechende Arbeit an metallorganischen Gerüstverbindungen (MOFs) verliehen. Diese revolutionären Materialien versprechen nicht nur Fortschritte in der Chemie, sondern auch entscheidende Lösungen für Umwelt- und Energietechnologien. Mit einer gigantischen Oberfläche von bis zu 7.000 m² pro Gramm und einem Porensystem, das an die Größe eines Sportfeldes erinnert, stellt die Entdeckung von MOFs einen enormen Fortschritt in der chemischen Materieforschung dar. Laut der TU Wien ermöglichen sie modulare Chemie durch die Auswahl von Metallen und organischen Molekülen.
MOFs sind mehr als nur chemische Neugierde. Ihre Anwendungsmöglichkeiten sind vielseitig. Sie werden zur Gasspeicherung und -trennung eingesetzt, helfen bei der Reinigung von Luft und Wasser und finden Anwendung in der Medizin – beispielsweise als Medikamententrägersysteme. Auch die Gewinnung von Wasser aus trockener Wüstenluft sowie die Abscheidung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre gehören zu den vielversprechenden Anwendungen dieser Materialien, wie Chemie-Link berichtet.
Entwicklung und Forschung an der TU Wien
Die TU Wien hat sich als eines der führenden Zentren für MOF-Forschung in Europa etabliert. Unter der Leitung von Prof. Dominik Eder fokussiert sich der Bereich Molecular Materials Chemistry (MMC) auf aktuelle Themen wie photokatalytische und elektrokatalytische Prozesse. Gemeinsam mit der TU Graz und der Universität Wien arbeitet man an der Integration von MOFs in neuartige Biosensoren und der Entwicklung innovativer Reinigungstechnologien. Hierbei wird eng mit renommierten Forschern zusammengearbeitet, wie dem Nobelpreisträger Prof. Susumu Kitagawa.
Ein weiteres spannendes Forschungsfeld sind die potenziellen Anwendungen von MOFs zur Entfernung von persistenten Schadstoffen wie PFAS aus Wasser. Frühere Studien zeigen, dass einige MOF-Strukturen in der Lage sind, diese hartnäckigen Chemikalien zu adsorbieren oder sie unter Lichteinwirkung abzubauen. Diese Ergebnisse sind vielversprechend und könnten Wege für umweltfreundliche Lösungen eröffnen. Laut etoppc ist die Forschung in diesem Bereich zwar noch jung, aber das Potenzial zur Bewältigung globaler Herausforderungen ist enorm.
Die Bedeutung der Auszeichnung
Die Verleihung des Nobelpreises an diese drei herausragenden Wissenschaftler ist der dritte Nobelpreis des Jahres 2025, nachdem bereits Preise in den Kategorien Medizin und Physik vergeben wurden. Insgesamt ist der Preis mit 11 Millionen Schwedischen Kronen (ca. 1,2 Millionen US-Dollar) dotiert. Nobelpreisträger Yaghi wird besonders für seine Arbeit an robusten, porösen, kristallähnlichen Strukturen hervorgehoben, die als wegweisend für die MOF-Forschung gelten. Der Nobelpreis würdigt somit nicht nur eine bahnbrechende Entdeckung, sondern auch den bedeutenden Beitrag zur praktischen Anwendung dieser Technologien für eine nachhaltige Zukunft.
Die MOFs haben das Potential, die Grenzen der Chemie zu erweitern und könnten in den kommenden Jahren dazu beitragen, drängende Umweltprobleme zu lösen. Das Nobelkomitee hat daher nicht nur eine neue Materialklasse anerkannt, sondern auch einen möglichen Weg aufgezeigt, wie die Forschung an diesen innovativen Materialien einen positiven Einfluss auf die Welt ausüben kann.