Kritik am neuen Jugendgefängnis in Simmering: Fragen über Sicherheit und Pflege!

Kritik am neuen Jugendgefängnis in Simmering: Fragen über Sicherheit und Pflege!

Münnichplatz, 1110 Wien, Österreich - In Simmering tut sich einiges: Am Münnichplatz wird zurzeit intensiv an einem neuen Jugendgefängnis gearbeitet, dessen Eröffnung für November 2025 geplant ist. Doch die gesamte Situation um das Projekt ist nicht ganz unproblematisch. Wie meinbezirk.at berichtet, steht die Einrichtung bereits vor der Eröffnung unter kritischer Beobachtung.

Das neue Gebäude soll als Erweiterung der bestehenden Justizanstalt Simmering dienen und folgt der Schließung der Jugendstrafanstalt Gerasdorf durch Justizministerin Alma Zadič (Grüne) im Jahr 2020. Obwohl die erste Gruppe von 15 jugendlichen Insassen, die zwischen 15 und 17 Jahre alt sind und Haftstrafen wegen Eigentums- und Gewaltdelikten absitzen, bereits seit Jahresbeginn eingequartiert ist, ist die Infrastruktur des Gefängnisses noch nicht vollständig bereit. Insbesondere im Sanitärbereich wurden von der Volksanwaltschaft Mängel festgestellt, die bis zum Ende des Sommers behoben werden sollen.

Umzug und Kritik

Der Umzug der Jugendstrafanstalt aus der Josefstadt nach Simmering ist seit Jahren ein Thema und ist mit Herausforderungen verbunden. Volksanwältin Gaby Schwarz äußerte sich kritisch über die provisorische Unterbringung und forderte den Abschluss der Umbauarbeiten, bevor die Jugendstrafanstalt offiziell ihre Pforten öffnet. Die Zellen bieten zwar eine moderne Ausstattung mit zwei Betten, einem Tisch, einem Schrank und einem eigenen Badezimmer, doch ein Blick auf die Baustelle des Innenhofs lässt noch Raum für Verbesserungen. Geplant sind unter anderem Fußball- und Basketballplätze sowie ein Garten, um den Insassen ein angemessenes Freizeitangebot zu bieten.

Die Anstaltsleiterin Seada Killinger und der Generaldirektor Friedrich Alexander Koenig haben bereits betont, dass der Zutritt zum Gelände künftig nicht mehr erlaubt sein soll. Hinter den Denkmalschutz-Gartenzaun wird ein 2,50 Meter hoher Zaun mit Stacheldraht errichtet, um die Sicherheit zu erhöhen. Das Justizministerium kann allerdings aus „sicherheitsrelevanten Gründen“ keine Details zur Schichteinteilung und Personalsituation in der Einrichtung preisgeben, was die Sorgen um die Sicherheit und das Wohl der Insassen verstärkt. Norbert Dürnberger, der Gewerkschaftsvorsitzende, beschreibt die Personalsituation als angespannt.

Förderung der Resozialisierung

Ein zentraler Punkt des neuen Konzepts für die Jugendstrafanstalt ist der Fokus auf Resozialisierung. Neben sicherheitstechnischen Maßnahmen soll ein interdisziplinäres Team aus Pädagogen und Sozialarbeitern die Insassen betreuen und sie in ihrer Entwicklung unterstützen. Schulische Bildung und berufliche Förderung stehen dabei im Vordergrund. Von den derzeit 15 Insassen haben 11 keinen Pflichtschulabschluss und nehmen an Unterricht, einschließlich Deutschkursen, teil. Darüber hinaus gibt es Werkstätten, in denen die Jugendlichen Berufe wie Tischler, Bäcker oder Maurer kennenlernen können, was ihre Arbeitsmarktchancen deutlich verbessern soll.

Der Tagesablauf in der Anstalt ist klar strukturiert. Von 7:00 bis 17:00 Uhr sind die Jugendlichen in Aktivitäten integriert, ehe sie in ihre Zellen zurückkehren müssen. Das neue Jugendgefängnis am Münnichplatz versucht damit, den hohen Anforderungen an eine moderne Jugendstrafanstalt gerecht zu werden, die vor allem auf Erziehung und ganzheitliche Betreuung abzielt. Ziel ist es, so viele Ressourcen wie möglich für die Resozialisierung der Insassen zu nutzen, denn hier soll eine positive Wende im Leben junger Menschen eingeleitet werden.

Die Zukunft der JA Münnichplatz bleibt spannend. Die ersten Schritte sind gemacht, doch viele Fragen stehen noch im Raum. Wie gut wird die Infrastruktur bis zur Volleröffnung ausgebaut sein? Wie wird die Sicherheit der Insassen und des Personals gewährleistet? Und können die angestrebten Resozialisierungsziele tatsächlich erreicht werden? Hier sind nicht nur ein gutes Händchen der Verantwortlichen, sondern auch der Zusammenhalt der Gemeinschaft gefordert. Die Voraussetzungen, um ein gutes Geschäft für die jungen Straftäter zu machen, sind da – jetzt kommt es darauf an, diese auch umzusetzen.

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OrtMünnichplatz, 1110 Wien, Österreich
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