Wien 1945-1955: Ein Buch über den Wiederaufbau und neue Hoffnung!

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Entdecken Sie die Entwicklung Wiens nach dem Krieg in einer neuen Publikation, präsentiert im Bezirksmuseum Mariahilf.

Entdecken Sie die Entwicklung Wiens nach dem Krieg in einer neuen Publikation, präsentiert im Bezirksmuseum Mariahilf.
Entdecken Sie die Entwicklung Wiens nach dem Krieg in einer neuen Publikation, präsentiert im Bezirksmuseum Mariahilf.

Wien 1945-1955: Ein Buch über den Wiederaufbau und neue Hoffnung!

Die Wiedergeburt Wiens in der Nachkriegszeit ist nicht nur ein spannendes Kapitel der Stadtgeschichte, sondern auch Gegenstand einer neuen Publikation: „Wien 1945–1955: Einblicke in die Ausstellungen zum Tag der Wiener Bezirksmuseen“, die heute im Bezirksmuseum Mariahilf präsentiert wurde. Herausgegeben von der ARGE Wiener Bezirksmuseen und mit Brigitte Neichl, der Bezirksmuseumsleiterin in Rudolfsheim-Fünfhaus, an der Spitze, beleuchtet das Buch die Herausforderungen und Hoffnungen, die die Stadt in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg prägten. Wie meinbezirk.at berichtet, eröffnetet Marcus Bruckmann, der Museumsleiter von Mariahilf, die Veranstaltung mit einem Ausblick auf die vielfältigen Themen, die im Buch behandelt werden.

Die Publikation versammelt persönliche Geschichten von Zeitzeugen, darunter die Erinnerungen von Hilde Schneider und Hermine Cerha, die eindrucksvoll schildern, wie der Alltag in der Nachkriegszeit gestaltet wurde. Brigitte Neichl hob den umfangreichen Aufwand für die Erstellung dieses Werkes hervor, das Rückblicke auf die einzigartige kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung Wiens präsentiert. Die 160 Seiten sind gespickt mit Abbildungen und beleuchten die individuellen Geschichten der Bezirke beim Wiederaufbau.

Kultureller Aufbruch und Infrastruktur

In den Jahren 1945 bis 1955, als Wien unter den Augen der vier Besatzungsmächte wieder aufgebaut wurde, erlebte die Stadt einen beachtlichen Wandel. Vor den Wiederaufbauarbeiten mussten immense Mengen an Schutt und Müll, die aus den verheerenden Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs resultierten, beseitigt werden. Laut bezirksmuseum.at waren insbesondere die Innere Stadt und die Bezirke Leopoldstadt und Wieden stark betroffen, wobei etwa 41% der Wiener Gebäude Kriegsschäden erlitten. Über 50.000 Wohnungen wurden völlig zerstört.

Die Schuttbeseitigung startete umgehend nach dem Krieg, und bis Ende 1945 wurden bereits 670.000 Kubikmeter Schutt abgetragen. Auch der Straßenbahnverkehr nahm am 29. April 1945 mit fünf Linien wieder Fahrt auf, damit die Wiener Bevölkerung mobilisiert werden konnte. Der Vollbetrieb des Straßenbahnnetzes sollte erst 1950 wiederhergestellt werden. All dies zeigt, wie schnell die Stadt zu neuem Leben erweckt wurde, um den Herausforderungen des Alltags zu begegnen.

Denkmäler des Wiederaufbaus

Der Wiederaufbau Wiens umfasste nicht nur Infrastruktur, sondern auch symbolisch bedeutende Gebäude wie den Stephansdom und die Staatsoper. Diese herausragenden Bauwerke symbolisierten den Neustart der Stadt. Der Stephansdom wurde nach intensiven Renovierungsarbeiten bereits am 26. April 1952 wiedereröffnet, während die Wiener Staatsoper am 5. November 1955 feierlich für das Publikum öffnete. Laut geschichtewiki.wien.gv.at wurde der Wiederaufbau auch durch den Mangel an Rohstoffen und Arbeitskräften geprägt, was erste große Bauprojekte mehrmals verzögerte.

Ein ebenso spannendes Thema fand Raum im Buch: die Wiener Glasmalerei, über die Alicia Waldstein, Leiterin des Glasmuseums, sprach. Hierbei verbinden sich Kunst und Geschichte, und es wird deutlich, wie kulturelle Ausdrucksformen einen wichtigen Teil des gesellschaftlichen Aufbruchs in dieser Zeit bildeten.

Die Publikation ist gegen eine empfohlene Spende von 10 Euro erhältlich, sowohl unter office@bezirksmuseum.at als auch in allen Wiener Bezirks- und Sondermuseen. Der Weg von der Zerstörung zum Neubeginn wird in diesem Buch lebendig und lädt zur Auseinandersetzung mit der Geschichte unserer Stadt ein. In diesem Sinne ist die Publikation mehr als nur ein Buch – sie ist eine Einladung, die Vergangenheit mit zu gestalten und den Blick in eine vielschichtige, historische Zeit zu werfen.