Streit um Fuchs-Ausstellung: Werden Rainer's Werke verurteilt?
Am 10.11.2025 eröffnet das Ernst-Fuchs-Museum in Hütteldorf eine kontroverse Ausstellung zum 10. Todestag des Künstlers.

Streit um Fuchs-Ausstellung: Werden Rainer's Werke verurteilt?
Am heutigen Tag, dem 10. November 2025, wird im Ernst-Fuchs-Museum in Hütteldorf die Ausstellung „Mein Atelier ist verwaist“ eröffnet, die an den zehnten Todestag des renommierten Künstlers und Mitbegründers der Wiener Schule des Phantastischen Realismus, Ernst Fuchs, erinnert. Unter den angekündigten Werken finden sich auch frühere Arbeiten von Arnulf Rainer, die in den letzten Tagen für einiges an Aufregung sorgten. Denn die Präsentation dieser Skizzen ist kontrovers und wird von Rainer selbst als misslungen bezeichnet.
Ernst Fuchs und Arnulf Rainer, beide bedeutende Persönlichkeiten der Kunstszene, teilten sich in den späten 1940er Jahren ein Atelier in der Wiener Leopoldstadt. Fuchs hatte zahlreiche Skizzen und Zeichnungen von Rainer aufbewahrt, die nun zum ersten Mal für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden, was die Debatte um ihre künstlerische Qualität weiter anheizt. Trotz dieser Streitigkeiten plant das Ernst-Fuchs-Museum die Eröffnung der Ausstellung, um die Werke als Zeitdokumente einer kreativen Periode der beiden Künstler zu würdigen und die Verbindung zu Fuchs‘ Vermächtnis zu stärken. Laut oe24 soll die Ausstellung die Wertschätzung für Fuchs, der 2015 im Alter von 85 Jahren verstarb, ins Rampenlicht rücken.
Ein Blick zurück auf Ernst Fuchs
Ernst Fuchs war nicht nur ein Meister seines Fachs, sondern prägte auch eine gesamte Kunstrichtung, die Mythologie, Mystik und Träume miteinander verband. Im Jahr 1972 verwandelte er die Otto-Wagner-Villa in Hütteldorf in sein Lebenswerk, das heute als Museum fungiert. „Mein Atelier ist verwaist“ stellt den Auftakt zu einer neuen Ausstellungsreihe im Adolf-Böhm-Saal dar. Geplant sind auch Präsentationen von Werken weiteren Größen wie Friedensreich Hundertwasser und Arik Brauer, um den künstlerischen Dialog der Phantastischen Realisten zu revitalisieren.
Die Wiener Schule des Phantastischen Realismus, die 1946 gegründet wurde, ist ein Zusammenschluss von Künstlern, darunter auch Fuchs, Rainer, Wolfgang Hutter und Arik Brauer. Diese Bewegung entstand als Antwort auf die vorherrschenden abstrakten Kunstströmungen der damaligen Zeit und zeichnete sich durch eine einzigartig detailreiche und symbolstarke Bildsprache aus. Der Name der Gruppe wurde in den 1950er Jahren von Johann Muschik geprägt, und ihre erste Ausstellung fand 1959 im Wiener Belvedere statt. Viele der beteiligten Künstler waren Schüler von Professor Albert Paris Gütersloh, der ihnen eine solide Basis in der Malerei lehrte – vergleichbar mit den alten Meistern.
Ein Erbe der Phantastischen Realisten
Der Einfluss von Ernst Fuchs auf die Kunstszene ist unbestreitbar und die kommende Ausstellung wird dem Publikum die Möglichkeit bieten, in die vielschichtige und faszinierende Welt des Phantastischen Realismus einzutauchen. Die Werke, die präsentiert werden, sind nicht nur ein Rückblick auf eine kreative Partnerschaft, sondern auch ein Zeichen für das weiterhin bestehende Interesse an dieser einzigartigen Kunstbewegung. Veranstalter und Kuratoren hoffen, mit dieser Ausstellung nicht nur das Andenken an Ernst Fuchs zu ehren, sondern auch neue Impulse für den künstlerischen Austausch unter den Phantastischen Realisten zu geben.
Für Kunstliebhaber und Interessierte wird die Eröffnung von „Mein Atelier ist verwaist“ ein unvergessliches Erlebnis werden. In einer Zeit, in der unterschiedliche künstlerische Strömungen und Dialoge noch relevanter sind denn je, zeigt sich, dass das Erbe von Ernst Fuchs und seinen Mitstreitern weiterhin lebendig bleibt und neue Generationen inspiriert.