Österreichs Kanzler Stocker: Ausschluss Israels beim ESC wäre fatal!
Österreichs Kanzler Stocker fordert Israels Teilnahme am Eurovision in Wien, während einige Staaten mit Boykott drohen.

Österreichs Kanzler Stocker: Ausschluss Israels beim ESC wäre fatal!
Die Debatte um die Teilnahme Israels am kommenden Eurovision Song Contest, der 2026 in Wien stattfinden wird, nimmt an Fahrt auf. Österreichs Bundeskanzler Christian Stocker hat sich klar gegen einen Ausschluss Israels ausgesprochen und bezeichnete dies als einen „fatalen Fehler“. In einem aktuellen Interview betonte er die historische Verantwortung Österreichs, insbesondere im Hinblick auf den Holocaust. „Ein Ausschluss Israels wäre nicht nur unangebracht, sondern würde die ohnehin angespannte Lage nur verschärfen“, so Stocker.
Gerade die aktuelle Situation im Gazastreifen hat die Diskussion befeuert. Mit der jüngsten Waffenruhe gibt es Hoffnung auf eine Beruhigung der Gemüter, doch einige Staaten, darunter Spanien, die Niederlande und Irland, drohen mit einem Boykott, sollte Israel am Wettbewerb teilnehmen. Diese Länder machen Israel für das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung verantwortlich und sehen sich gezwungen, ein Zeichen zu setzen.
Österreich und die European Broadcasting Union
Die endgültige Entscheidung über Israels Teilnahme wird, gemäß der Europäischen Rundfunkunion, im Dezember 2025 getroffen. „Ich hoffe, dass bis dahin die Debatte so weit abgeflacht ist, dass sie uns im Mai 2026 nicht mehr belastet“, äußerte Stocker. Österreich hat die Ehre, den 70. Eurovision Song Contest auszurichten, nach dem Sieg des österreichischen Countertenors JJ im Vorjahr in Basel.
Traditionsgemäß nimmt Israel regelmäßig am Eurovision Song Contest teil, auch wenn es geografisch nicht in Europa liegt. Dies ist möglich, da der israelische Rundfunk Mitglied der Europäischen Rundfunkunion (EBU) ist. Die Veranstalter stehen nun vor der Herausforderung, in einem von politischen Spannungen geprägten Umfeld ein unvergessliches Event zu schaffen.
Reaktionen in Deutschland
Auch auf politischer Ebene in Deutschland regt sich Widerstand gegen einen möglichen Ausschluss. Der Bundeskanzler Friedrich Merz hat sich entschieden gegen einen Boykott ausgesprochen und kritisierte die Diskussion als „Skandal“. Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap zeigt, dass 65 Prozent der Deutschen gegen einen Ausschluss Israels sind, während nur 24 Prozent dafür sind. Die Stimme der Bevölkerung könnte auf die Entscheidung im Dezember Einfluss nehmen.
Die Vorfreude auf den Eurovision Song Contest im Mai 2026 ist bei den Fans groß, doch die tagespolitischen Entwicklungen werfen einen Schatten auf das bevorstehende Fest der Musik. Die EBU hat angekündigt, dass man die Teilnahmebedingungen und die Situation rund um die Teilnahme prüfen wird, doch die Sicherheit der Künstler und die politische Lage stehen dabei im Vordergrund. Ob es letztlich zu einem Boykott kommt oder nicht, bleibt abzuwarten – fest steht jedoch, dass der ESC in Wien alle in seinen Bann ziehen wird.