Weidenlaub: Revolutionärer Futterzusatz senkt Emissionen um bis zu 81%!

Ein Forschungsteam aus Wien und Deutschland untersucht Weidenlaub als Futterzusatz zur Reduzierung von Stickstoffemissionen in der Rinderhaltung.
Ein Forschungsteam aus Wien und Deutschland untersucht Weidenlaub als Futterzusatz zur Reduzierung von Stickstoffemissionen in der Rinderhaltung. (Symbolbild/MW)

Weidenlaub: Revolutionärer Futterzusatz senkt Emissionen um bis zu 81%!

Wien, Österreich - In der heimischen Landwirtschaft gibt es neue Hoffnung im Kampf gegen schädliche Stickstoffemissionen. Ein interdisziplinäres Forschungsteam, bestehend aus Wissenschaftlern des Forschungsinstituts für Nutztierbiologie (FBN) in Dummerstorf sowie Universitäten aus Rostock, München und Wien, hat in einer aktuellen Studie untersucht, wie Weidenlaub als Futterzusatz zur Reduktion von Ammoniak- (NH₃) und Lachgasemissionen (N₂O) eingesetzt werden kann. Die Ergebnisse sind vielversprechend: Bis zu 81 Prozent weniger Lachgas und eine Reduzierung der Ammoniakemissionen um 14 Prozent sind möglich, wie das Elite Magazin berichtet.

Die Gründe für die hohen Stickstoffemissionen in der Landwirtschaft sind vielfältig. Weidenlaub enthält den Wirkstoff Salicin, der aktiviert wird, wenn Rinder den Urin abgeben. Diese Emissionen entstehen direkt auf den Weideflächen und sind ein signifikanter Verursacher von Luft- und Bodenverunreinigungen. Das Füttern von salicylathaltigem Weidenlaub könnte somit eine effiziente Maßnahme darstellen, um die Auswirkungen der Landwirtschaft auf das Klima zu verringern. Rund 80 Prozent der globalen Ammoniak- und 81 Prozent der Lachgasemissionen stammen laut Ingenieur.de aus der Landwirtschaft.

Weidenlaub als nachhaltiger Futterzusatz

Weiden sind schnell wachsende Gehölze, die traditionell als Heil- und Futterpflanzen genutzt werden. In Neuseeland werden sie bereits erfolgreich als Futterquelle für Rinder, Schafe und Ziegen verwendet. Das bedeutet, dass Weidenlaub nicht nur lokal verfügbar und nachwachsend ist, sondern auch ohne chemische Zusätze auskommt. „Die Möglichkeit, Weiden direkt auf Weideflächen zu integrieren, eröffnet die Chance für silvopastorale Systeme“, so die Experten von Deutschlandfunk Nova.

Emissionen Reduktion mit Weidenlaub
Ammoniak -14%
Lachgas -81%

Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich diese Ergebnisse unter realen Haltungsbedingungen verhalten. Weitere Studien sind notwendig, um die Effekte auf Faktoren wie Futteraufnahme, Bodentyp und Klima zu bestätigen. Parallel dazu wird auch die Wirkung anderer Laubarten, wie Pappel, untersucht, um eine breitere Palette natürlicher Futterzusätze zu schaffen.

Ein Blick in die Zukunft

Die Landwirtschaft könnte durch den Einsatz von Weidenlaub in Kombination mit Weideflächen und Gehölzen einen entscheidenden Schritt in Richtung Emissionsreduktion machen. Das Forschungsteam plant, auch in Deutschland umfangreiche Feldversuche durchzuführen, um die Wirkung unter Praxisbedingungen zu testen. Die Möglichkeiten für eine nachhaltigere Tierhaltung könnten damit erheblich gesteigert werden. Ein gutes Händchen haben die Forscher also bereits bewiesen og, und die Förderung eines umweltfreundlicheren Systems könnte in greifbare Nähe rücken.

Insgesamt zeigt die Forschung, dass durch gezielten Einsatz von natürlichen Ressourcen wie Weidenlaub nicht nur Tierhaltung nachhaltiger gestaltet werden kann, sondern auch der Klimaschutz vorantritt. Die Erkenntnisse aus der Studie sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung und bieten einen Hoffnungsschimmer im Kampf gegen die schädlichen Emissionen unserer Zeit.

Für nähere Informationen zu den Studien und deren Ergebnissen besuchen Sie bitte Elite Magazin, Ingenieur.de und Deutschlandfunk Nova.

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OrtWien, Österreich
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