Pendler in St. Pölten klagen: Zugfahrt jetzt 30 Minuten länger!

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Pendler in Wien-Meidling klagen über Zugverspätungen, die tägliche Fahrzeit verlängern. ÖBB entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten.

Pendler in Wien-Meidling klagen über Zugverspätungen, die tägliche Fahrzeit verlängern. ÖBB entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten.
Pendler in Wien-Meidling klagen über Zugverspätungen, die tägliche Fahrzeit verlängern. ÖBB entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten.

Pendler in St. Pölten klagen: Zugfahrt jetzt 30 Minuten länger!

Wer in den letzten Wochen mit dem Zug von Wien nach St. Pölten pendelt, hat sich sicher schon gehörig geärgert. Ein täglich vier Minuten längerer Fahrtzeit sorgt dafür, dass viele Pendler einen wichtigen Anschluss verpassen. Marion S. aus Payerbach hat sich laut einem Bericht von Krone darüber ausgekotzt, dass ihr Zug nun um 7:33 Uhr in Wien-Meidling ankommt, während der Anschlusszug nach St. Pölten bereits zwei Minuten später, um 7:35 Uhr, abfährt. Das Resultat? Täglich eine halbe Stunde mehr auf dem Weg zur Arbeit.

Auch die ÖBB hat die Beschwerde der Reisenden wahrgenommen und sich für die Unannehmlichkeiten entschuldigt. Grund für die Verspätungen sind Umleitungsmaßnahmen über die Pottendorfer Linie, die bis Ende August andauern sollen. Laut den Zahlen des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) haben fast alle Pendler aus Niederösterreich ein Problem mit verspäteten Zügen. Stolze 43 Prozent der Befragten sehen die Pünktlichkeit der Bahn als verschlechtert an.

Pünktlichkeit im Bahnverkehr – Ein leidiges Thema

Die unzulängliche Pünktlichkeit im österreichischen Bahnverkehr ist kein Einzelfall. Eine Untersuchung der APF zeigt, dass die ÖBB-Pünktlichkeit 2023 bei nur 80,3 Prozent liegt, was einem Rückgang im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dennoch sind die Nahverkehrszüge mit einer Pünktlichkeit von 94,2 Prozent vergleichsweise gut unterwegs. Obwohl die Niederösterreicher häufig am stärksten unter den Verspätungen leiden, ist der ÖBB-Personenverkehr durchaus im besten Vergleich, wenn es um Schnittstellen und Verbindungen zu internationalen Zügen geht.

Für Pendler hat die Pünktlichkeit Konsequenzen. Bei Zugverspätungen ab 60 Minuten können Fahrgäste laut den Bestimmungen von ÖBB eine Entschädigung von 25 Prozent des Fahrpreises geltend machen. Bei mehr als 120 Minuten Verspätung sind es sogar 50 Prozent. Diese Regelungen machen deutlich, dass defizitäre Fahrzeiten durchaus auch monetäre Folgen haben können – soweit die Entschädigungsgrenzen über 4 Euro liegen.

Niederösterreich im Fokus

Was die Verbindungen und die Abstimmung zwischen Bus und Bahn betrifft, sehen 32 Prozent der Passagiere ebenfalls Verbesserungsbedarf. In einer Zeit, in der viele Menschen auf umweltfreundliche Verkehrsmittel setzen, ist das frustrierend. Immerhin nutzen 29 Prozent der Fahrgäste aus Niederösterreich in den letzten zwölf Monaten die Bahn häufiger, obwohl sie um ihre Pünktlichkeit fürchten müssen. Dies zeigt, dass die Nachfrage nach umweltbewussten Alternativen wächst, und die Verkehrsanbieter gefordert sind, dies in ihren Planungen zu berücksichtigen.

Die Umleitungsmaßnahmen und Verspätungen erinnern uns daran, dass selbst die beste Technologie und Logistik nicht immer für reibungslösen Verkehr sorgen kann. So bleibt den Pendlern in Wien und Umgebung nur zu hoffen, dass die Verspätungen bald der Vergangenheit angehören und der Bahnverkehr wieder auf die sprichwörtliche Überholspur kommt.