Skandal in Margareten: Fünf Gebäude verwahrlosen unter Insolvenz!
Skandal in Margareten: Fünf Gebäude verwahrlosen unter Insolvenz!
Margaretenstraße 114-118, 1050 Wien, Österreich - In Margareten sorgt der Zustand mehrerer Gebäude für Besorgnis unter den Anwohnern. Fünf Immobilien, namentlich an der Margaretenstraße 114-118, Arbeitergasse 47 und Brandmayergasse 36, sind im Besitz der MEK 2020 Immobilien GmbH, einem Teil des Mauerwerk-Netzwerks. Wie MeinBezirk berichtet, sind die Bauten stark verfallen. Die Eingangstüren sind defekt, Aufzüge verkehren nicht mehr, und der Eingangsbereich macht einen vermüllten Eindruck.
Anwohner sind von den Zuständen sichtlich genervt. Walter Kortanek, der seit 43 Jahren in einem der betroffenen Gebäude lebt, beschreibt die Missstände seit dem Kauf durch Mauerwerk als katastrophal. Ratten im Innenhof und Tauben, die sich auf dem Dachboden niederlassen, sind leider keine Seltenheit. Bernhard Millauer hat die Missstände über weitere Jahre dokumentiert. Zwar hat die Baupolizei das Gebäude schon besucht und es wurden kurzfristige Reparaturen durchgeführt, diese blieben jedoch oft nur oberflächlich.
Mangelhafte Instandhaltung und rechtliche Konsequenzen
Die Stadt Wien hat mittlerweile gerichtlich beantragt, dass die MEK Mängel beseitigt. Ein entsprechendes Urteil steht jedoch noch aus. Laut Kanzlei Herfurtner wird Zwangsverwaltung eingesetzt, wenn der Eigentümer seine Schulden nicht begleichen kann. In diesem Fall wurde die Zwangsverwaltung am 25. Juni 2023 angekündigt, allerdings nicht wegen der baulichen Schäden, sondern aufgrund der Insolvenz eines Teils des Mauerwerk-Netzwerks.
Geschäftsführer Mustafa Elnimr, der Teilhaber mehrerer Immobilienunternehmen ist, sieht sich mit einem Zahlungsproblem konfrontiert. Nun gehen die Mietzahlungen an den Zwangsverwalter, die Raiffeisenbank Region Schärding, die ein Pfandrecht von beeindruckenden 16 Millionen Euro hält. Ob und wann eine Zwangsversteigerung der betroffenen Gebäude tatsächlich erfolgt, bleibt unklar.
Was bedeutet Zwangsverwaltung für die Bewohner?
Die Zwangsverwaltung ist, wie auf deinimmoberater.de erläutert, ein Verfahren, bei dem ein Gericht die Kontrolle über eine Immobilie an einen Zwangsverwalter überträgt. Diese Maßnahme ermöglicht es, die Einnahmen aus der Immobilie zur Befriedigung der Gläubiger zu verwenden. Bei diesem Verfahren bleibt die Immobilie zwar im Eigentum des Schuldners, jedoch hat der Zwangsverwalter Kontrolle über Mietverhältnisse und Instandhaltungsarbeiten. Rechtlich geregelt wird dieses Verfahren durch die Zivilprozessordnung (ZPO).
Für die Eigentümer bedeutet dies vor allem, dass sie die Kontrolle über die Verwaltung ihrer Immobilien verlieren. Nach der Bestellung eines Zwangsverwalters muss dieser regelmäßig Berichte über den Zustand der Immobilie erstatten. Bei Verstößen kann ein Zwangsverwalter auch eigenständig Reparaturen durchführen, was zusätzliche Kosten für den Eigentümer zur Folge haben könnte.
Besonders bedrückend ist die Situation für die Mieter, die sich in einem Zustand der Ungewissheit befinden. Während sie auf Verbesserungen hoffen, bleibt abzuwarten, wie sich die rechtlichen Schritte entwickeln werden. Der Fall der Gebäude in Margareten zeigt eindrücklich, welche Auswirkungen finanzielle Probleme der Eigentümer auf das Lebensumfeld der Bewohner haben können.
Details | |
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Ort | Margaretenstraße 114-118, 1050 Wien, Österreich |
Quellen |
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