Hilfe für Obdachlose: Tierärzte retten Leben und lindern Leid!
Am 1. September 2025 beleuchtet der Artikel die Lebensbedingungen und medizinische Versorgung obdachloser Menschen in Österreich.

Hilfe für Obdachlose: Tierärzte retten Leben und lindern Leid!
Obdachlosigkeit ist ein drängendes Problem, das viele Wienerinnen und Wiener in den kalten Wintermonaten zu spüren bekommen. Menschen, die auf der Straße leben, stehen vor unvorstellbaren Lebensbedingungen – nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer, da ihr Alltag oft ein harter Kampf ums Überleben ist. Häufig leiden diese Menschen an chronischen Krankheiten, die sich in Unterernährung, Kälte, Infektionen, Geschlechtskrankheiten, Dehydration oder offenen Wunden äußern, wie news.at berichtet.
Ein weiterer Aspekt dieser Problematik ist die emotionale Ausgrenzung, die viele Obdachlose erfahren. Dabei sind Tiere, wie Hunde oder Katzen, oft treue Begleiter für diese Menschen und helfen, den Alltag erträglicher zu gestalten. Die „neunerhaus“-Tierarztpraxis in Wien ist ein leuchtendes Beispiel für die Unterstützung von Tieren und deren Haltern. Seit nunmehr 15 Jahren kümmern sich dort ehrenamtliche Tierärzt:innen und Assistent:innen dreimal pro Woche um die vierbeinigen Freunde von obdach- und wohnungslosen Menschen.
Tierärztliche Versorgung für obdachlose Menschen
Als ich die Praxis besuche, ist es an einem Mittwochmittag ruhiger als gewohnt. Eine wartende Dame berichtet besorgt von ihrer Katze, die sich beim Nachlaufen eines Vogels eine Wunde zugefügt hat. Dankbar für die Unterstützung lobt sie die Geduld und Professionalität der Tierärzt:innen. Die tierärztliche Leiterin Eva Wistrela-Lacek, die die Praxis seit Beginn betreut, gibt der Katze mit Silberspray eine erste Versorgung, bevor ein Praktikant sie impfen kann. Ein einfühlsamer Umgang mit den Tieren ist hier oberstes Gebot.
Doch der Bedarf an medizinischer Versorgung ist nicht nur auf die Tiere beschränkt. Wie aerzteblatt.de aufzeigt, sind die Gesundheitszustände von obdachlosen Menschen oft alarmierend. Vielerorts sind diese Menschen von finanziellen, gesundheitlichen und sozialen Problemen betroffen, die sie in die Obdachlosigkeit geführt haben. Die Ursachen sind vielfältig, von persönlichen Tragödien über Trennungen bis hin zu Gewalterfahrungen.
Herausforderungen im Gesundheitswesen
Statistiken belegen, dass wohnungslose Menschen häufig an somatischen und psychischen Erkrankungen leiden. Eine Studie des Instituts für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zeigt, dass 75 Prozent dieser Menschen behandlungsbedürftig sind, während etwa 23 Prozent von einer ärztlich diagnostizierten psychischen Erkrankung berichten. Viele haben kein Vertrauen in die medizinische Versorgung oder haben organisatorische Hürden zu bewältigen, wie uke.de anschaulich darlegt.
Die gesundheitlichen Risiken sind enorm: Obdachlose haben ein 3- bis 4-mal erhöhtes Risiko, vorzeitig zu versterben, mit einem durchschnittlichen Sterbealter zwischen 42 und 52 Jahren. Erkrankungen am Herz-Kreislauf-System sind genauso häufig wie Suchterkrankungen und stellen oft ernste Bedrohungen für das Leben der Betroffenen dar.
Wohin führt der Weg?
Die vorherrschenden Schwierigkeiten in der Gesundheitsversorgung von obdachlosen Menschen machen deutlich, dass es an der Zeit ist, nicht nur die finanziellen Mittel zu erweitern, sondern auch den Zugang zu spezialisierten Fachärzten zu verbessern. Vorschläge zur Verbesserung sehen unter anderem die Erhöhung der Spendenbereitschaft vor sowie umfassendere Angebote in Form von Krankenstuben.
Es liegt also noch viel Arbeit vor uns, um den Betroffenen eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen. Initiativen wie die von „neunerhaus“ sind ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung, doch der Bedarf wird weiterhin wachsen. Nur gemeinsam können wir dem Teufelskreis der Obdachlosigkeit entkommen und echte Veränderungen herbeiführen.