Wiener Baupolizei schlägt zurück: 110 illegale Vermietungen aufgedeckt!
Wiener Baupolizei schlägt zurück: 110 illegale Vermietungen aufgedeckt!
Landstraße, Wien, Österreich - Die Stadt Wien hat ein wachsames Auge auf die Kurzzeitvermietungen in ihren Bezirken. Insbesondere in der Landstraße sind die Bemühungen, illegale Angebote zu stoppen, in vollem Gange. So wurden im letzten Jahr über 100 Anzeigen wegen zweckwidriger Nutzung bereits eingereicht, wie die Baupolizei (MA 37) meldet. Besonders brisant ist, dass nur 51 offizielle Anträge auf Bewilligung für Kurzzeitvermietungen eingegangen sind, während die Dunkelziffer bei illegalen Vermietungen hoch bleibt. „Da liegt was an“, betont Bezirksrat Daniel Harrasser (KPÖ/Links), der bereits im Februar über 400 Anzeigen gegen illegale Vermietungen eingebracht hat, die weit über die Landstraße hinausgehen.
Die neue Bauordnungsnovelle aus dem Jahr 2023 hat das Vermieten in Wohnzonen deutlich strenger geregelt. Seit 1. Juli 2024 ist eine Bewilligung nicht nur in Wohnzonen, sondern auch außerhalb dieser Zonen erforderlich, es sei denn, es wird weniger als 90 Tage pro Jahr vermietet. Diese Regelung soll helfen, den Wohnungsmarkt zu entlasten und Missbräuche zu verhindern. So wurden seit Inkrafttreten dieser Vorschrift im 3. Bezirk bereits 110 Anzeigen wegen Verstößen erfasst, und man hat 55 Vor-Ort-Erhebungen durchgeführt, bei denen 12 Fälle von zweckwidriger Nutzung identifiziert wurden.
Illegale Hotelbetriebe unter der Lupe
Ein zusätzliches Augenmerk liegt auf auffälligeren illegalen Strukturen. Wie von fm-online berichtet, wurden zwei illegale Hotelbetriebe aufgeflogen, die ohne Genehmigung Wohnungen über Plattformen wie Airbnb an Touristen vermieteten. Diese Betriebe wurden in der Nähe des Wiedner Gürtel sowie in einem Hochhaus in Favoriten entdeckt. Die Stadt Wien hat daraufhin eine intensive Schwerpunktaktion der Baupolizei initiiert. Diese überprüft mehrfach pro Woche Anzeigen und Verdachtsfälle, um unlauteren Wettbewerb im tourismusnahen Bereich einzudämmen.
Insgesamt wurden seit Juli 2024 bis Ende März 2025 schon 887 Anzeigen beim zuständigen Referat eingereicht. In 163 Fällen wurden Strafanträge gestellt, die bis zu 50.000 Euro pro Wohnung kosten können. Die Stadt hat klare Ziele: Leerstände sollen mobilisiert, und der ursprüngliche Gedanke der Kurzzeitvermietung soll gewahrt bleiben. Es geht darum, eine Balance zwischen dem Schutz des Wohnraums und der Fairness gegenüber der regulären Beherbergungsbranche zu finden. Stadträtin Kathrin Gaal unterstützt dabei die systematischen Kontrollen, um gewerbliche Schattenbetriebe zu bekämpfen.
Ausblick auf die Zusammenarbeit
Die Entwicklungen in der Landstraße sind nur ein Teil der größer angelegten Maßnahmen der Stadt Wien. Die MA 37 ist kontinuierlich im Einsatz, um die Vorschriften zu überwachen und Verstöße zu ahnden. Die Stadt stellt mit Nachdruck klar, dass die Nutzung von Wohnraum nicht ohne entsprechende Genehmigungen erfolgen darf. Die rechtmäßigen Gesuche für Kurzzeitvermietungen sind zwar gestiegen – mit 808 Anträgen seit der neuen Regelung – doch der Fokus liegt klar darauf, illegale Strukturen konsequent zu beseitigen und den Wohnraum zu schützen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Wien entschlossen gegen illegale Kurzzeitvermietungen vorgeht. Die Kombination aus strengen neuen Regelungen und gezielten Kontrollen durch die Baupolizei ist der Schlüssel, um der Herausforderung gewachsen zu sein und ein geregeltes Wohnumfeld zu gewährleisten. Die Anstrengungen der Stadt sind ein klarer Aufruf, die Rahmenbedingungen für die Vermietung zu respektieren und damit dem fairen Miteinander aller Wienerinnen und Wiener Rechnung zu tragen.
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Ort | Landstraße, Wien, Österreich |
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