Herzgesundheit in Wien: Neue Therapien retten Leben!
Der Artikel informiert über Herzgesundheit in Wien am 4.11.2025, beleuchtet präventive Maßnahmen und moderne Therapien.

Herzgesundheit in Wien: Neue Therapien retten Leben!
In Wien wird Herzgesundheit großgeschrieben, und die aktuellen Zahlen aus dem Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) belegen dies eindrucksvoll. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 17.500 Menschen aufgrund von Herzerkrankungen stationär behandelt. Besonders alarmierend ist, dass chronische koronare Herzerkrankungen häufige Diagnosen darstellen, die unbehandelt zu ernsthaften Komplikationen wie Herzinfarkt oder Herzschwäche führen können. Um diesem Trend entgegenzuwirken, setzen die Wiener Kliniken auf eine interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie moderne Technologien, die eine individuelle Patientenbetreuung ermöglichen. Wiener Bezirksblatt berichtet von etwa 1.700 Patienten, die 2024 nach einem akuten Herzinfarkt behandelt wurden.
Die Risikofaktoren für Herzerkrankungen sind breit gefächert: Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht, Inaktivität und psychosozialer Stress spielen eine erhebliche Rolle. Auch genetische Faktoren, wie der Lipoprotein a-Wert, werden standardmäßig gemessen, um differenzierte Therapieempfehlungen auszustellen. Besonders Frauen mit Schwangerschaftskomplikationen sind gefährdet, da Gestationsdiabetes oder Bluthochdruck das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen erhöhen können.
Moderne Therapien und Prävention
In den verschiedenen Wiener Kliniken kommen modernste Verfahren zum Einsatz, die eine bedeutende Verbesserung in der Behandlung von Herzerkrankungen darstellen. Die Klinik Favoriten nutzt die MitraClip-Therapie, um die Mitralklappe ohne offene Herzoperation zu stabilisieren. Eine Herzbiopsie ermöglicht den Ärzten, die exakte Diagnose bei Herzschwäche zu stellen und eine maßgeschneiderte Therapie zu entwickeln. In der Klinik Ottakring werden zudem komplexe Eingriffe an Herzkranzgefäßen durchgeführt. Hier wurden in den vergangenen zwei Jahren 37 Patienten mit hohem Operationsrisiko erfolgreich behandelt.
Ein besonderer Fortschritt wurde in der Klinik Floridsdorf erzielt, wo eine individuell angefertigte Aortenbogenprothese implantiert wurde. Dieser weltweit einzigartige Durchbruch wird durch einen neuartigen „nahtlosen Konnektor“ unterstützt, der die Operationsdauer und das Komplikationsrisiko erheblich senkt. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist in allen Behandlungen von zentraler Bedeutung und wird durch regelmäßige Heart-Team-Meetings in den Kliniken Donaustadt und Floridsdorf unterstützt.
Besonderheiten für Frauen
Ein Blick auf die Geschlechterunterschiede verrät, dass Männer häufiger an klassischen Herzinfarkten durch verschlossene Herzkranzgefäße leiden. Bei Frauen unter 50 ist die Sterblichkeit nach einem Herzinfarkt jedoch höher als bei ihren männlichen Altersgenossen, was auf verschiedene Ursachen zurückzuführen ist. Häufigere Erkrankungen und vielfältigere Symptome führen dazu, dass Warnsignale oft nicht als solche erkannt werden. Daher empfiehlt es sich für Frauen, präventive Maßnahmen wie Rauchverzicht, Bewegung und gesunde Ernährung zu ergreifen und ab dem 45. Lebensjahr regelmäßig den Blutdruck kontrollieren zu lassen. AOK hebt hervor, dass der Körper der Frau ab etwa 50 Jahren weniger blutdrucksenkendes Östrogen produziert, was das Risiko für Bluthochdruck ansteigen lässt.
Diese Entwicklungen sind ein Weckruf zur Sensibilisierung für die Herzgesundheit, nicht nur für Männer, sondern vor allem auch für Frauen, die oft weniger beachtet werden. Vorsorge und Aufklärung sind der Schlüssel, um kardiovaskulären Erkrankungen rechtzeitig entgegenzutreten. Um das Bewusstsein für diese Themen zu schärfen, ist auch die Podcast-Serie „Klinikkosmos“ eine wertvolle Informationsquelle, die den Zuhörern Einblicke in die Welt der Herzoperationen bietet und die Bedeutung von Teamwork hervorhebt.