René Benko vor Gericht: Betrugsvorwurf und 660.000 Euro Schaden!
Am 14. Oktober 2025 beginnt der Strafprozess gegen René Benko in Innsbruck wegen betrügerischer Krida und Insolvenz.

René Benko vor Gericht: Betrugsvorwurf und 660.000 Euro Schaden!
Am 14. und 15. Oktober 2025 beginnt vor dem Schöffengericht in Innsbruck der mit Spannung erwartete Strafprozess gegen den umstrittenen Unternehmer René Benko. Dieser Prozess wird im Schwurgerichtssaal abgehalten, und die Verhandlung startet an beiden Tagen bereits um 9 Uhr. Am ersten Tag ist die Sitzung bis 18 Uhr, am zweiten sogar bis 20 Uhr angesetzt. Benko sieht sich schweren Vorwürfen gegenüber und könnte im Falle einer Verurteilung mit einer Haftstrafe zwischen einem und zehn Jahren rechnen. Die Anklage bezieht sich auf betrügerische Krida, speziell auf die Verhinderung und Schmälerung der Befriedigung von Gläubigerforderungen während seiner Insolvenz als Einzelunternehmer. Die Schadenssumme beläuft sich auf insgesamt 660.000 Euro, wie die Kleine Zeitung berichtet.
Das Verfahren ist Teil eines weitreichenden Komplexes, der unter dem Namen „Signa“ bekannt ist. Laut Angaben der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft umfasst der Anklagekomplex mehr als ein Dutzend Beschuldigter sowie zwei Verbände. Der Gesamtschaden, der in diesem Fall ermittelt wird, beläuft sich auf rund 300 Millionen Euro, was die Tragweite der Ermittlungen verdeutlicht. Diese wurden seit Ende 2023 in Zusammenarbeit mit der SOKO Signa des Bundeskriminalamts durchgeführt, die auch zahlreiche Hausdurchsuchungen sowie Sicherstellungen vorgenommen hat.
Details zu den Vorwürfen
Im Rahmen seiner Insolvenz soll Benko spezifische Vermögenswerte beiseitegeschafft haben. So wird ihm unter anderem vorgeworfen, Miet- und Betriebskostenvorauszahlungen in Höhe von rund 360.000 Euro für ein Haus zu veruntreuen. Auch eine Schenkung von 300.000 Euro an Angehörige steht auf der Anklagebank, beide Transaktionen wurden unter dem Druck seiner Zahlungsschwierigkeiten und recht vor der geplanten Konkurseröffnung durchgeführt.
Die Ermittlungen in diesem komplexen Fall sind so umfangreich, dass zusätzlich mehrere Terabyte an Daten ausgewertet wurden. Der Ermittlungsakt umfasst bereits rund 1.500 Ordnungsnummern, was die Komplexität der gesamten Angelegenheit verdeutlicht.
Wirtschaftskriminalität in Österreich
Die Vorwürfe gegen Benko reißen ein tiefes Loch in die aktuelle Diskussion über Wirtschaftskriminalität in Österreich und weltweit. Eine globale Studie von KPMG International hat herausgefunden, dass über 80 Prozent der Wirtschaftsverbrecher männlich sind und oft langjährige Betriebstreue aufweisen. Diese Täter agieren häufig aus einer Position, die ihnen Zugang zu finanziellen Ressourcen und zentralen Entscheidungsprozessen gewährt. Finanzielle Gier und Opportunismus werden als Hauptmotivationen genannt, während persönliche Probleme normalerweise keine Rolle bei den Vergehen spielen.
Wie Benkos Fall zeigt, ist diese Form der Kriminalität nicht nur ein individuelles Versagen, sondern Teil eines größeren Problems, das zahlreiche Unternehmen betrifft. Die bevorstehenden Verhandlungen könnten daher nicht nur das Schicksal eines einzelnen Unternehmers entscheiden, sondern auch weitreichende Folgen für die Wahrnehmung von Wirtschaftskorruption und -betrug in Österreich haben.