Iranisch-IAEAGespräch: Fortschritt oder Stillstand nach Kriegsangriffen?

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Wien, 11.08.2025: IAEA-Vizechef Massimo Aparo reist nach Teheran. Gespräche über Atominspektionen nach Konflikten im Iran.

Wien, 11.08.2025: IAEA-Vizechef Massimo Aparo reist nach Teheran. Gespräche über Atominspektionen nach Konflikten im Iran.
Wien, 11.08.2025: IAEA-Vizechef Massimo Aparo reist nach Teheran. Gespräche über Atominspektionen nach Konflikten im Iran.

Iranisch-IAEAGespräch: Fortschritt oder Stillstand nach Kriegsangriffen?

Der Iran steht im Fokus internationaler Aufmerksamkeit, insbesondere nach dem jüngsten Besuch des hochrangigen Vertreters der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEA), Vizegeneraldirektor Massimo Aparo. Aparo reiste nach Teheran, um Gespräche über die künftige Zusammenarbeit zwischen der IAEA und dem Iran zu führen. Wie zeit.de berichtet, war eine Besichtigung der Atomanlagen während seines Besuchs jedoch nicht vorgesehen. Aparo ist mittlerweile nach Wien zurückgekehrt.

Inmitten angespanntester Verhältnisse zwischen dem Iran und Israel wurde das Treffen von der IAEA organisiert, nachdem der Iran seine Kooperation mit der IAEA nach einem militärischen Angriff Israels auf zentralen Atomanlagen unterbrochen hatte. Bei den Angriffen, die im Juni stattfanden, wurden tragischerweise mindestens zehn iranische Atomforscher getötet. Diese Ereignisse haben zu einer erheblichen Verschlechterung der Sicherheitslage im Iran geführt und die Bestände an angereichertem Uran sind seitdem nicht mehr unabhängig überprüfbar. IAEA-Chef Rafael Grossi hat betont, dass es bei den Gesprächen um die Modalitäten für die Wiederaufnahme von Atominspektionen gehe, die nach wie vor von zentraler Bedeutung sind.

Ein zäher Konflikt

Der Konflikt um das iranische Atomprogramm zieht sich nun schon seit Jahrzehnten hin. Israel, die USA und europäische Staaten befürchten, dass der Iran in der Lage sein könnte, eine Atomwaffe zu entwickeln, was von der iranischen Regierung vehement zurückgewiesen wird. Der Streit hat bereits vor dem Krieg im Juni eine neue Dimension erreicht, als die USA und der Iran nahezu zwei Monate lang ohne Durchbruch über das Nuklearprogramm verhandelten. Eine sechste Gesprächsrunde kam nicht zustande – ein Rückschlag, der den bisherigen Verhandlungsprozess zusätzlich belastet hat.

Im Juli kündigte der iranische Außenminister an, dass man bereit sei, einzelne Inspektionen zuzulassen, was als erster Schritt in Richtung einer neuen Form der Zusammenarbeit gesehen werden kann. Diese Einstellung signalisiert nicht nur eine Veränderung in der iranischen Politik, sondern könnte auch als Versuch gesehen werden, die internationale Gemeinschaft zurückzugewinnen.

Friedlicher Charakter des Atomprogramms?

Die IAEA hat immer wieder den friedlichen Charakter des iranischen Atomprogramms in Frage gestellt. Laut iaea.org musste Aparo bereits im Juni diverse Berichte über Angriffe auf iranische Nuklearanlagen und deren Auswirkungen auf die Sicherheit und Überwachung der Nuklearaktivitäten abgeben. Die Situation spitzt sich zu, zumal der Iran sich im Rahmen des Zahlungsabkommens von 2015 verpflichtet hatte, sein Nuklearprogramm einzuschränken. Diese Verpflichtung wurde durch den Rückzug der USA unter Präsident Donald Trump in Frage gestellt, welcher 2018 das Abkommen aufgekündigt hatte, was die Verhandlungen zur Wiederbelebung des Deals über längere Zeit zum Stocken brachte.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Entwicklungen im Iran nicht nur von geopolitischer Bedeutung sind, sondern auch direkte Auswirkungen auf die Sicherheit in der Region haben könnten. Die internationale Gemeinschaft wird die Geschehnisse weiterhin aufmerksam verfolgen, während der Iran vor der großen Herausforderung steht, die Vertrauensbasis zu den globalen Akteuren wiederherzustellen.