Schularzt-Tagung in Wien: Expert:innen kämpfen gegen Schlafmangel und Drogen!
Am 17.10.2025 fand in Wien-Hietzing eine Schulärztinnen-Tagung statt, um Kenntnisse zu Schlafstörungen, ADHS und anderen Themen aufzufrischen.

Schularzt-Tagung in Wien: Expert:innen kämpfen gegen Schlafmangel und Drogen!
Am vergangenen Freitag fand in Wien-Hietzing die bundesweite Schulärztinnen-Tagung statt, die unter dem Motto der Auffrischung von Fachkenntnissen für Ärztinnen und Ärzte an Schulen stand. Rund 150 Fachleute, darunter auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Bundesländern, kamen zusammen, um sich über aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen im Bereich der Kinder- und Jugendgesundheit auszutauschen. Die Veranstaltung wurde von der Akademie der Ärzte organisiert, die zudem ihr 25-jähriges Bestehen feierte. Auch eine Online-Teilnahme war möglich, was den Zugang zur Fortbildung erheblich erleichterte. Das teilte meinbezirk.at mit.
Ein besonderes Augenmerk lag auf den Themen Schlafstörungen bei Kindern und Jugendlichen, sexuell übertragbare Infektionen, sowie Drogen- und Medikamentenmissbrauch. Dabei trat Universitätsprofessorin Katrin Skala in den Fokus, die die besorgniserregenden Entwicklungen während der Covid-Zeit hinsichtlich des Konsums von Drogen und Medikamenten beleuchtete. Michaela Hartl behandelte ADHS und Autismus und gab wertvolle Einblicke, wie wichtig es ist, die Ursachen von Auffälligkeiten im Unterricht zu verstehen und entsprechend zu handeln.
Schülergesundheit im Mittelpunkt
Ein zentrales Thema war der Schulbeginn in der Oberstufe um 9 Uhr. Die Expertin Szofia Rona wies auf die negativen Folgen von chronischem Schlafmangel hin, wie Verhaltensauffälligkeiten und ein erhöhtes Risiko für Adipositas. Im Rahmen der Tagung wurden auch Vorschläge zur Verbesserung der Schlafsituation bei Jugendlichen erarbeitet. Es wurde eindringlich darüber diskutiert, wie Schulärztinnen und -ärzte besser auf die Bedürfnisse ihrer Schützlinge eingehen können.
Bedauerlicherweise wurde auch das Fehlen eines bundesweiten Schulärzteprogramms kritisiert. Badelt, ein erfahrener Fachmann auf diesem Gebiet, stellte fest, dass die unterschiedlichen Regelungen in den Bundesländern die Arbeit erschweren und jede Schule ihre eigenen Lösungen finden muss. Der Austausch von Informationen und bewährten Praktiken sei hierbei entscheidend für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung.
Schwierige Situation: Suchtverhalten unter Jugendlichen
Ein weiterer interessanter Aspekt, der im Zusammenhang mit der Gesundheit von Jugendlichen steht, ist das Ergebnis der ESPAD-Erhebung (European School Survey Project on Alcohol and Other Drugs). Laut goeg.at haben 60% der Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren in den letzten 30 Tagen Alkohol konsumiert. Zudem zeigen rund 18% der Schüler:innen, dass sie Cannabis konsumiert haben. Es wird zunehmend sichtbar, dass sich das Konsumverhalten diversifiziert, während der Konsum herkömmlicher Zigaretten abnimmt.
Die Schulergebnisse zeigen auch, dass insbesondere polytechnische Schulen einen höheren Anteil an Jugendlichen aufweisen, die hochfrequenten Konsum und damit verbundene Rauscherfahrungen berichten. Die Zahlen sind alarmierend und erfordern dringende Maßnahmen von der Gesellschaft sowie von den zuständigen Institutionen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Schulärztinnen-Tagung nicht nur dazu diente, Wissen zu vertiefen, sondern auch einen wertvollen Raum für den Austausch über aktuelle Entwicklungen im Gesundheitsbereich junger Menschen bot. Der Fokus auf Schlafstörungen, Suchtverhalten und die Notwendigkeit eines bundesweiten Schulärzteprogramms verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen viele Fachkräfte stehen.