FPÖ fragt: Wo fließen die 8 Millionen für traumatisierte Flüchtlinge hin?
Die FPÖ fordert Aufklärung von Innenminister Karner über 8,4 Millionen Euro für Asylkoordination und Unterstützung traumatisierter Flüchtlinge in Wien.

FPÖ fragt: Wo fließen die 8 Millionen für traumatisierte Flüchtlinge hin?
Am 13. November 2025 hat die FPÖ eine Anfrage an Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) bezüglich der Förderung der Asylkoordination Österreich eingereicht. Diese betrifft eine beachtliche Summe von 8.493.898,03 Euro, die in der Gesetzgebungsperiode vom 23. Oktober 2019 bis zum 23. Oktober 2024 bereitgestellt wurde. FPÖ-Nationalratsabgeordneter Reinhold Maier drängt auf Informationen zu den spezifischen Maßnahmen und Projekten, die mit dieser beträchtlichen Summe gefördert wurden.
Minister Karner ist gefordert, bis nächste Woche auf die Anfrage zu reagieren. Die Asylkoordination Österreich fungiert als Koordinator des Projekts „NIPE – Netzwerk für interkulturelle Psychotherapie nach Extremtraumatisierung“, das für die psychologische Unterstützung schwer traumatisierter Geflüchteter in allen Bundesländern zuständig ist. Im Rahmen der Förderung von über 8 Millionen Euro, die nicht jährlich, sondern über einen längeren Zeitraum fließt, erhält das Projekt jährlich 1,4 Millionen Euro.
Umfangreiche Unterstützung für Traumatisierte
Die Finanzmittel stammen aus der Europäischen Union sowie dem Innenministerium und sollen sicherstellen, dass die NGOs zwischen 2023 und 2029 insgesamt 172.000 Behandlungsstunden für traumatisierte Flüchtlinge anbieten. Hemayat, ein Betreuungszentrum für Folter- und Kriegsüberlebende in Wien, ist ebenfalls Teil des NIPE-Netzwerks. Im Jahr 2024 konnte das Zentrum 1.801 Menschen, darunter 256 Kinder, Hilfe bieten.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Gelder ausschließlich für klinisch-psychologische Betreuung und Psychotherapie verwendet werden dürfen. Die Einhaltung dieser Vorschrift wird regelmäßig vom Innenministerium überprüft. Zudem erhält die Asylkoordination jährliche 42.000 Euro vom Innenministerium zur administrativen Abwicklung und Dokumentation des Projekts.
Rückblick auf frühere Förderungen
Ein interessanter Aspekt dieser Anfrage ist, dass es zwar auch in der Vergangenheit, während Herbert Kickls Amtszeit als Innenminister, hohe Summen an Betreuungseinrichtungen ausgezahlt wurden – insgesamt 3.679.999,98 Euro zwischen 2017 und 2019 –, jedoch in der aktuellen Anfrage lediglich die Förderungen nach Kickls Amtszeit betrachtet werden. Dies wirft Fragen auf, was die FPÖ mit ihrer Anfrage bezweckt.
Die wachsende Bedeutung von psychologischer Betreuung für traumatisierte Geflüchtete wird zunehmend erkannt, und die Förderung solcher Projekte könnte ein Schlüssel sein, um diesen Menschen ein Stück Normalität zu bieten. Es bleibt abzuwarten, wie Innenminister Karner auf die FPÖ-Anfrage reagiert und welche Informationen er bereitstellen kann.