Fledermaus-Premiere: Überraschende Inszenierung begeistert Wien!

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Premiere von „Die Fledermaus“ im MusikTheater an der Wien am 4. Oktober 2025. Regie: Stefan Herheim. Ein innovativer, politischer Ansatz!

Premiere von „Die Fledermaus“ im MusikTheater an der Wien am 4. Oktober 2025. Regie: Stefan Herheim. Ein innovativer, politischer Ansatz!
Premiere von „Die Fledermaus“ im MusikTheater an der Wien am 4. Oktober 2025. Regie: Stefan Herheim. Ein innovativer, politischer Ansatz!

Fledermaus-Premiere: Überraschende Inszenierung begeistert Wien!

Am 4. Oktober 2025 feierte die neue Inszenierung von „Die Fledermaus“ von Johann Strauss im MusikTheater an der Wien Premiere. Regie führte der renommierte Stefan Herheim, der eine ganz besondere Fassung des Klassikers präsentierte. Ungewöhnlich ist, dass die Aufführung mit einer Ouvertüre von Beethoven beginnt, und nicht, wie gewohnt, mit der bekannten „Fledermaus“-Ouvertüre. Diese Entscheidung deutet bereits darauf hin, dass Herheim sich nicht scheut, mit den Erwartungen des Publikums zu spielen.

In Herheims Inszenierung wird die Handlung in einem Gefängnis angesiedelt, was normalerweise erst im dritten Akt eine Rolle spielt. Eine weitere Überraschung: Kaiser Franz Joseph erscheint als Frosch und spielt eine zentrale Rolle. Herheim nutzt diese Figur, um auf eine Meta-Ebene zu verweisen, die den Untergang des Habsburger-Reichs thematisiert. In dieser Inszenierung sind politische Anspielungen allgegenwärtig, vom neunarmigen Leuchter bis zum Schweinskopf, der als Abendessen dient.

Ein Abend im Zeichen der Operette

Die Bedeutung der Operette für die Wiener Kultur ist unbestritten und „Die Fledermaus“ hat maßgeblich zur Entwicklung dieses Genres beigetragen. Bei der Uraufführung im Jahr 1874 verwischten sich die Grenzen zwischen verschiedenen Theaterformen und sozialen Schichten, was die Operette besonders spannend macht. Das MusikTheater an der Wien plant nicht nur diese Inszenierung, sondern auch eine neue Produktion zum 200. Geburtstag von Johann Strauss, um die Verbundenheit des Werkes mit Wien weiter zu feiern.

Die Darsteller in der aktuellen Aufführung lassen sich nicht lumpen. Besonders hervorgehoben wurde Hulkar Sabirova in der Rolle der Rosalinde, die das Publikum mit ihrer Leistung beeindruckte. Auch Thomas Blondelle als Eisenstein und David Fischer in der Rolle des Alfred überzeugten mit starken Leistungen. Jana Kurucová (Orlofsky) und Krešimir Stražanac (Gefängnisdirektor) mussten sich hingegen hinter den hohen Erwartungen zurückhalten.

Kunst meets Politik

Bemerkt wurde ebenfalls, dass Dr. Falke mit einem Hitler-Bärtchen aufgetreten ist und Soldaten in faschistischen Uniformen die Szene betreten. Solche Anspielungen fügen der Inszenierung eine provozierende Note hinzu und fordern das Publikum heraus, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Das Bühnenbild von Herheim spiegelt das Theater an der Wien wider, während das aufwendige Gefängnis im dritten Akt das Publikum in seinen Bann zieht.

Besonders wirkungsvoll war das Ballett, das mit nur sechs Tänzern auskam und die großen Tanzensembles der Operette ersetzte. Die Sänger müssen sich in dieser Inszenierung ordentlich ins Zeug legen, um dem hohen Tempo standzuhalten. Dirigent Petr Popelka und die Wiener Symphoniker boten ein atemberaubendes Tempo, das dem Abend zusätzlichen Schwung verlieh. Der Schluss der Premiere wurde mit frenetischem Applaus belohnt, aber nicht ohne Buh-Rufe für den Regisseur – eine Reaktion, die ganz im Sinne der Tradition des Theaters liegt.

Die Operette „Die Fledermaus“ bleibt ein beliebtes Werk, vor allem in ihrer Heimatstadt Wien. Mit dieser neuen Inszenierung greift Herheim in die lange Tradition der Wiener Operette ein, die bereits im 19. Jahrhundert ihren Ursprung hatte und seither ein fester Bestandteil der kulturellen Identität Wiens ist. Wenn man bedenkt, wie viele bedeutende Komponisten von der Wiener Operette inspiriert wurden, bleibt die Faszination für dieses Genre ungebrochen, wie auch die zahlreichen Variationen, die in den letzten Jahrhunderten aufgeführt wurden.

Die Inszenierung von „Die Fledermaus“ zeigt, dass das Interesse an Operette und klassischem Theater neu entfacht werden kann, selbst wenn die Grenzen zwischen Freude und ernsten Themen manchmal verschwommen sind. Wer weiß, vielleicht ist dies der Beginn einer neuen Ära für das MusikTheater an der Wien.

Für weitere Informationen über die Inszenierung und die bevorstehenden Aufführungen, besuchen Sie die Seite von Wien Tourismus und erfahren Sie mehr über die Geschichte der Operette auf Geschichte Wiki Wien.

Für eine detaillierte Berichterstattung über die Premiere, werfen Sie einen Blick auf Online Merker.

Quellen: