Wien bohrt tief: 20.000 Haushalte profitieren von heißem Wasser!
Wien startet ein Geothermie-Projekt in Aspern: Heißwasser aus 3.000 m Tiefe soll ab 2028 20.000 Haushalte nachhaltig beheizen.

Wien bohrt tief: 20.000 Haushalte profitieren von heißem Wasser!
Wien hat einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger Energieversorgung gemacht: Am 25. August 2025 wurde die erste Tiefengeothermie-Anlage der Stadt offiziell eingeweiht. OMV und Wien Energie haben in Aspern, im Bezirk Donaustadt, kochend heißes Wasser aus 3.000 Metern Tiefe an die Oberfläche gepumpt. Diese überaus spannende Entwicklung könnte ab 2028 über 20.000 Haushalte klimafreundlich mit Wärme versorgen. Dabei betont Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) besonders die Nachhaltigkeit dieser neuen Fernwärmequelle.
Im Juli 2023 wurden die abschließenden Bohrungen beendet, und aktuell befindet sich die Anlage im Fördertest. Bei diesem Test wird das heiße Wasser auf seine Temperatur, Fördermenge und chemische Zusammensetzung untersucht. Bis zu 3.400 Kubikmeter Wasser können wöchentlich gefördert und anschließend wieder in die Tiefe geschickt werden. OMV-Vorstand Berislav Gašo sieht in der Geothermie einen Schlüssel zur Transformation hin zu einem kohlenstoffarmen Unternehmen und hebt die Bedeutung für die zukünftige Energieversorgung hervor.
Eine vielversprechende Zukunft für Wien
Die ambitionierten Pläne gehen weiter: Wien Energie hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 nachhaltige Fernwärme für bis zu 200.000 Haushalte zu erzeugen. Insgesamt sind bis zu sieben Tiefengeothermie-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 200 Megawatt in Planung. Diese Vorhaben setzen nicht nur einen neuen Standard für die Stadt, sondern unterstreichen auch das Engagement, den Wärmebedarf der Bevölkerung auf klimaneutrale Weise zu decken. Die Kosten für die erste Anlage belaufen sich auf 90 Millionen Euro, wobei unterschiedliche Institutionen an der Finanzierung beteiligt sind.
Das Joint Venture „deeep“ von OMV und Wien Energie zielt darauf ab, die immense Potenzial der Tiefengeothermie auszuschöpfen. Die geplanten Bohrungen werden nicht nur als Pilot-, sondern auch als Förder- und Injektionsbohrungen durchgeführt, um einen geschlossenen Kreislauf zu schaffen. Das abgekühlte Wasser wird wieder in das ursprüngliche Reservoir zurückgeführt, was die Nachhaltigkeit des Projekts weiter verstärkt.
Geothermie: Ein Schlüssel zur Erreichung der Klimaziele
Warum ist Geothermie wichtig? Diese Technologie bietet nicht nur eine gleichmäßige und ganzjährig verfügbare Energiequelle, sondern kann auch dazu beitragen, die Klimaziele zu erreichen, die in Wien für 2040 angestrebt werden. Die Vision einer klimaneutralen Wärmeversorgung rückt damit greifbar nahe. Während man in Deutschland noch dabei ist, das volle Potenzial der Tiefengeothermie zu erschließen, sieht die österreichische Hauptstadt hier keine Zeit zu verlieren.
Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt hat in den letzten Jahren die Forschung zur Nutzung der Tiefengeothermie gefördert. Die Erkenntnisse sollen dazu beitragen, die technischen Herausforderungen und wirtschaftlichen Risiken, die derzeit noch die Nutzung limitieren, zu überwinden. Dabei sind tiefengeothermische Projekte vor allem auch für städtische Wärmeversorgungen von enormer Bedeutung, da sie eine Grundlastversorgung leisten können.
Ein Infocenter vor Ort wird zusätzlich daran arbeiten, die Öffentlichkeit zu informieren und zu begeistern. Führungen und Ausstellungen sollen Interessierten die Möglichkeit bieten, mehr über die faszinierenden Möglichkeiten der Geothermie zu erfahren. Die Entwicklung der Anlage in Aspern ist nicht nur ein Fortschritt für Wien, sondern wird hoffentlich auch andere Städte dazu inspirieren, ähnliche Wege zu gehen.
Damit wird nicht nur ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Energieversorgung in der Stadt gesetzt, sondern auch der Weg für zukünftige Projekte geebnet, die möglicherweise die gesamte Region nachhaltig verändern könnten. Jeder Schritt zählt, um in der Energieversorgung unabhängiger und umweltfreundlicher zu werden, und Wien scheint hier ein gutes Händchen zu haben.
Für weitere Informationen zu diesem spannenden Projekt besuchen Sie heute.at, geothermie.de und bmftr.bund.de.