Abschied vom Traditionsbeisl: Lahodny steht vor dem endgültigen Abriss!
Das traditionsreiche Restaurant Lahodny in der Donaustadt schließt dauerhaft. Geplant ist der Abriss für einen neuen Wohnkomplex.

Abschied vom Traditionsbeisl: Lahodny steht vor dem endgültigen Abriss!
Das traditionelle Restaurant Lahodny an der Ecke Aspernstraße/Hausfeldstraße, ein beliebter Treffpunkt für die Donaustädter, steht vor dem Abriss. Nach über 80 Jahren in der Gastronomie endete die Geschichte des Lokals, das für gesellige Anlässe, Trauerfeiern und unvergessliche Erinnerungen bekannt war, im Jahr 2020. Die Schließung wurde offiziell im Dezember 2020 bekannt gegeben, und die Corona-Pandemie wurde dabei als ausschlaggebender Grund aufgeführt. Obwohl das Restaurant während des Lockdowns einen Abhol-Service anbot, reichte dies nicht aus, um den Betrieb zu erhalten, schrieben Manuela und Wolfgang Lahodny auf ihrer Website.
Die Immobilienentwicklung hat in den letzten Jahren auch in der Donaustadt an Bedeutung gewonnen. So wurde das Lahodny Ende 2019 verkauft, und die neue Eigentümerin, die OrsuzTen GmbH, plant nun den Abriss des Gebäudes, um an dieser Stelle einen neuen Wohnkomplex zu errichten. Ein entsprechender Bescheid liegt bereits vor, und der Abriss wird frühestens Ende 2026 erwartet. Dies hat zur Folge, dass insgesamt 15 Arbeitsplätze verloren gehen, was in der aktuellen wirtschaftlichen Situation für viele Betroffene eine schwierige Nachricht ist. Die Gastronomie stand in den letzten Jahren durch die Pandemie enorm unter Druck, was auch die Zukunft vieler Lokale in Wien betrifft.
Die Auswirkungen der Pandemie
Die Corona-Pandemie hat der Gastronomie schwer zugesetzt. Ab dem 3. November 2020 durften Gastronomiebetriebe in der Region keine Gäste mehr bewirten. Viele Traditionen und Familienbetriebe mussten schließen, da sie nicht in der Lage waren, unter den neuen gesetzlichen Vorgaben profitabel zu arbeiten. Wolfgang Lahodny hatte in einem Interview erklärt, dass sie nicht genügend Einnahmen erzielen konnten, um den Betrieb ohne weiteren Schaden aufrechtzuerhalten. Dies spiegelt die Realität wider, mit der viele Gastronom:innen kämpfen mussten, während die hohen Hygieneanforderungen und die Notwendigkeit einer Digitalisierung der Dienste immer drängender wurden.
In den letzten vier Jahren nach den ersten Lockdowns hat sich in der Branche viel verändert. Neue Hygienestandards, eine verstärkte Digitalisierungsstrategie und sogar eine Änderung in den Erwartungen der Gäste haben die Gastronomie geprägt. Obwohl einige Betriebe kreative Lösungen, wie Lieferservices und Takeaway-Angebote, fanden, bleibt der Fachkräftemangel ein Haupthindernis. Viele Mitarbeiter haben die Branche aufgrund der Unsicherheit und der Veränderungen verlassen.
Ein neues Kapitel für die Donaustadt
Der Abriss des Lahodny steht daher auch für einen Wandel in der Donaustadt. Immer mehr alte Traditionen und Gastronomiekultur weichen dem Wohnungsbau und neuen Wohnprojekten, die der steigenden Nachfrage durch Zuzug und urbanes Wachstum Rechnung tragen müssen. Während viele Lorraine-Lokale ein wichtiges Stück Wiener Kultur ausmachten, wächst gleichzeitig die Notwendigkeit, auf die sich verändernden Lebensbedürfnisse der Bevölkerung einzugehen. Die OrsuzTen GmbH sieht hier sicherlich Potenzial, in einer sich stetig verändernden Nachbarschaft neuen Wohnraum zu schaffen.
Die tragische Schließung des Lahodny ist somit nicht nur ein Verlust eines Traditionslokales, sondern auch ein Zeichen für den tiefgreifenden Wandel, den unsere Gesellschaft durch die Corona-Pandemie erlebt hat. Wie es weitergeht, bleibt abzuwarten, doch die Spuren der Geschichte werden in den Erinnerungen der Donaustädter weiterleben.