Wiener Buchhandlungen im Aufschwung: Tradition trifft auf frischen Wind!
Erfahren Sie, wie die Buchhandlung Laaber in Döbling mit neuer Führung vitalisiert wird und welche Herausforderungen die Branche erwartet.

Wiener Buchhandlungen im Aufschwung: Tradition trifft auf frischen Wind!
In Wien gibt es sie noch – die Wiener Buchhändler. Trotz der Herausforderungen, vor denen die Buchhandelsbranche steht, bleibt die Liebe zu den gedruckten Seiten ungebrochen. Diese Woche hat das Ehepaar Hochleithner und Kohlseisen die traditionsreiche Buchhandlung Laaber in Wien-Landstraße übernommen. Nach 44 Jahren hat das bisherige Inhaber-Ehepaar Laaber aus Altersgründen den Stab weitergereicht. Die Presse berichtet, dass Hochleithner, der zuvor im Kongo geforscht hat und an der Uni Zürich tätig war, plant, der Buchhandlung, die den alten Namen beibehält, eine sanfte Verjüngung zu verpassen. Ziel ist es, ein „Cozy Bookshop-Feeling“ zu schaffen, während die langjährigen Mitarbeiter bleiben und die Buchhandlung als Treffpunkt für die Gemeinschaft fördern soll.
Veränderungen in der Buchlandschaft
Die Übernahme kommt zu einem Zeitpunkt, an dem in der Wiener Buchszene viel Bewegung herrscht. Gegensätzliche Entwicklungen zeigen, dass das klassische Buchhandelgeschäft nach wie vor attraktiv ist. Neben der Laaber Buchhandlung gibt es die kürzliche Wiederbelebung der fast 100 Jahre alten Döblinger Buchhandlung durch Mirko Waniczek und die Übernahme der Eckart Buchhandlung in der Josefstadt durch Gregor Grohmann. Dies deutet darauf hin, dass nicht alle Buchhandlungen auf der Strecke bleiben – die Nachfrage und die Wertschätzung für Literatur sind offensichtlich weiterhin hoch.
Buch Wien und die Herausforderungen
Ein großes Event, das nicht unerwähnt bleiben sollte, ist die Buch Wien, Österreichs größte Büchermesse, die vom 12. bis 15. November in der Messe Wien stattfindet. Dieses Event wird als wichtiges Forum für die Bewusstseinsbildung hinsichtlich des Kulturguts Buch angesehen. Auch Kristina Macherhammer von der Wirtschaftskammer Wien merkt an, dass die Preise für Bücher im Vergleich zu anderen Lebensmitteln zwar nicht stark gestiegen sind, jedoch die hohe Mehrwertsteuer von 10% als Problem betrachtet wird. Zum Vergleich: In der Schweiz liegt die Mehrwertsteuer auf Bücher bei nur 2,6%.
Der Markt für Buchhandlungen in Wien
Wien kann mit rund 160 stationären Buchgeschäften aufwarten, was eine hohe Dichte pro Einwohner darstellt. Hier findet man Traditionshäuser ebenso wie neue Konzepte, die wie die neuen „Hafi Books & Café“ und die „Bibliobox“ in Ottakring auf frischen Wind setzen. Ab 2026 wird zudem die genossenschaftlich geführte Buchhandlung Buchquartier im 14. Bezirk eröffnet, was eine weitere positive Entwicklung für die Buchlandschaft in Wien darstellt.
Trotz der vielfältigen Herausforderungen sieht der Buchhandel in Wien optimistisch in die Zukunft – auch dank engagierter Unternehmer, die mit Herz und Verstand dabei sind, um das kulturelle Erbe des Buches zu bewahren und weiterzugeben.