Bremens Delegation erkundet Wiens Modell für nachhaltigen Wohnungsbau

Bremens Delegation erkundet Wiens Modell für nachhaltigen Wohnungsbau

Wien, Österreich - An diesem sonnigen Tag, dem 14. Juli 2025, hat eine Delegation der Deputation für Mobilität, Bau und Stadtentwicklung aus Bremen den Weg nach Wien gefunden. Der Fokus dieser Fachreise liegt auf der Erforschung innovativer Konzepte für sozialen Wohnungsbau, moderne Stadtentwicklung und nachhaltige Mobilität. Besonders spannend gestaltet sich der Austausch mit den Fachleuten der Stadt Wien, die über die Herausforderungen und Lösungsansätze im sozialen Wohnungsbau diskutieren.

Besondere Aufmerksamkeit erhält dabei die Seestadt Aspern sowie das Sonnwendviertel, Beide Gebiete sind bekannt für ihre innovativen Ansätze, die im Rahmen der Internationalen Bauausstellung entwickelt wurden. Es wird angestrebt, die wertvollen Erkenntnisse aus Wien in künftige Planungen in Bremen zu integrieren – insbesondere hinsichtlich bezahlbaren Wohnens und einer nachhaltigen Quartiersentwicklung, die auch die Mobilitätswende umfasst, berichtet die Senatspressestelle Bremen.

Ein Blick in die Seestadt Aspern

Die Seestadt Aspern kann als Musterbeispiel für nachhaltige Stadtentwicklung in Europa angesehen werden. Diese Entwicklung wurde seit 2010 vorangetrieben und verfolgt das Ziel, Mobilitätsmuster nachhaltig zu verändern. Durch die Errichtung eines U-Bahn-Anschlusses vor dem Bau von Wohnungen wird ein planerischer Anspruch auf Nutzungsmischung und nachhaltige Mobilität deutlich. Dies ist eine der vielen Erkenntnisse, die in der stadtsoziologischen Studie von Jeremias Jobst behandelt werden, die unter anderem die Versandung der Emissionsreduktion durch veränderte Mobilitätsbedarfe untersucht, erklärt die Plattform Die Zukunft.

Die Seestadt bietet Platz für rund 20.000 Bewohner*innen und Arbeitsplätze. Diese starke Integration von Wohn- und Arbeitsbereichen ist Teil einer größeren Strategie der Stadt Wien, die ressourcenschonende Urbanisierung zum Ziel hat. Dabei wird auch auf integrierte Quartiersentwicklungen sowie innovative Mobilitätsangebote gesetzt. So wurden Rad- und Fußwege sowie eine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr schon frühzeitig in die Planungen aufgenommen.

Herausforderungen und Chancen

Die zunehmende Mobilitätsnachfrage hat jedoch auch ihre Schattenseiten. Ein Mangel an Arbeitsplätzen im Quartier führt zu einem verstärkten Pendelverkehr und zur Nutzung des motorisierten Individualverkehrs. Deswegen ist es wichtig, die Infrastrukturangebote und die sozialen Angebote weiter auszubauen, um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken. Ein kleiner Lichtblick ist die Umfrage unter den Bewohner*innen, die zeigt, dass 88 % eine Jahreskarte für den öffentlichen Verkehr besitzen und 81,6 % regelmäßig das Fahrrad nutzen. Doch trotz dieser positiven Zahlen, bemängeln 53,3 % der Befragten, dass sie Freizeitangebote vermissen, wie etwa ein Schwimmbad oder Kino.

In diesem Kontext wird auch auf die Bedeutung der sozial nachhaltigen Stadtentwicklung hingewiesen. Die vhw-Forschung betont in ihren Analysen, wie wichtig es ist, Quartiere als Orte mit großem sozialen Potenzial zu betrachten. Dieser Quartiersansatz zieht mittlerweile auch das Interesse von Kommunen, Investoren und der Wohnungswirtschaft auf sich. Der Austausch zwischen den Städten ist in diesem Sinne entscheidend, um die sozialen und nachhaltigen Aspekte der Stadtentwicklung weiter voranzutreiben und Synergien zu schaffen. Weitere Informationen dazu finden sich auf der Webseite des vhw.

Insgesamt ist es klar, dass beide Städte – Bremen und Wien – auf ihren Reisen und Diskussionen voneinander lernen können. Die Erkenntnisse aus Wien, insbesondere zur bezahlbaren Wohnraumentwicklung und zur nachhaltigen Mobilität, könnten Bremen entscheidend helfen, sich in diesen Bereichen weiterzuentwickeln. Die Vorfreude auf die kommenden Maßnahmen und den Austausch bleibt hoch.

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OrtWien, Österreich
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