Millionensammeler für den IS: Prozess gegen Tschetschenen in Wien beginnt!
Millionensammeler für den IS: Prozess gegen Tschetschenen in Wien beginnt!
Wien-Floridsdorf, Österreich - Am Wiener Landesgericht hat heute ein brisanter Prozess gegen Yusup M., einen 33-jährigen Tschetschenen, begonnen. Die Anklage erhebt schwere Vorwürfe: Der mutmaßliche Mitglied der Terror-Miliz „Islamischer Staat“ (IS) soll seit 2018 mehrere Millionen Euro für Kämpfer und Anhänger der Gruppe in Syrien und dem Irak gesammelt haben. Besonders alarmierend ist die Schätzung, dass insgesamt bis zu 73,5 Millionen US-Dollar, das sind rund 62,77 Millionen Euro, über einen professionell geführten Spendenkanal zusammengekommen sind, so Die Presse.
Die Staatsanwaltschaft Wien bringt ihn nicht nur wegen terroristischer Vereinigung, sondern auch wegen der Bildung einer kriminellen Organisation in Zusammenhang mit seinem Handeln. Yusup M. hatte bis zu seiner Festnahme im Herbst 2022 in Wien-Floridsdorf agiert und war in eine internationale Struktur eingebettet, die auch Mitglieder in Deutschland, Belgien und der Türkei umfasste. Seine Gruppierung mit dem Namen „Jamaat“ hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Geld für den IS zu sammeln und Kämpfer sowie deren Angehörige finanziell zu unterstützen oder sogar freizukaufen.
Professionalisierung der Terrorismusfinanzierung
Im Laufe der Ermittlungen kam heraus, dass Yusup M. hinter „hochprofessionellen Online-Auftritten“ steckte. Anfangs wurden Spenden in Bargeld über die Türkei nach Syrien oder Irak transportiert, später erfolgte die Abwicklung über Kryptowährungen und Krypto-Wallets. Dabei wurde manipulatives Bildmaterial verwendet, unter anderem Fotos von Kindern ohne Mütter, um betroffene Spender emotional zu bewegen. Trotz der überwältigenden Beweislage bestreitet Yusup M. die Vorwürfe vehement. Er behauptet, keine Verbindung zum IS zu haben und entsprechende Spendensammlungen nie organisiert zu haben.VOL.at berichtet.
Aber was macht die Sache noch brisanter? Laut dem Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) liegt der Fokus auf der Prävention von Terrorismusfinanzierung, und es gibt strenge Maßnahmen, um solche Aktivitäten zu unterbinden. Verschiedene Kredit- und Zahlungsinstitute müssen sich intensiv mit ihren spezifischen Risiken auseinandersetzen. Die BaFin befragte bereits über 40 Institute, um deren Sicherheitsmaßnahmen zu bewerten und zu überprüfen, ob zwingend notwendige Schritte unternommen werden, um den Missbrauch von Finanzkanälen zu verhindern.
Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen
Angesichts der Schwere der Vorwürfe erfolgt der Prozess unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen. Bei einer solchen Angelegenheit, die den Terrorismus in den Fokus rückt, lässt man nichts dem Zufall überlassen. Yusup M. wird eine direkte Vernetzung mit Kernmitgliedern des IS vorgeworfen, was die Öffentlichkeit in Wien und darüber hinaus beunruhigt. Die tschetschenische Community in Österreich steht dem Angeklagten offenbar kritisch gegenüber, da er bei der Polizei in seiner Heimat war und kein Vertrauen genießen kann, wie er selbst zugab.
Wie sich die Situation weiterentwickeln wird, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass der Prozess und die damit verbundenen Enthüllungen eine weitreichende Diskussion über die Finanzierung von Terrorismus und die Sicherheit innerhalb Europas anstoßen werden. Ein Thema, das uns alle betrifft.
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Ort | Wien-Floridsdorf, Österreich |
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