Theater in Josefstadt im Umbruch: Marie Rötzer trennt sich von 18 Stars!

Theater in Josefstadt im Umbruch: Marie Rötzer trennt sich von 18 Stars!
Josefstadt, Österreich - Die Wiener Theaterlandschaft steht vor einem spürbaren Umbruch. Herbert Föttinger, der künstlerische Leiter des Theaters in der Josefstadt, wird im Herbst 2026 die Bühnenleitung an Marie Rötzer übergeben. Diese Veränderung bringt tiefgreifende personelle Konsequenzen mit sich. So plant Rötzer, etwa ein Drittel des bestehenden Ensembles abzubauen, was einer Trennung von 18 von insgesamt 48 Mitgliedern entspricht. Besonders betroffen sind 16 Schauspieler, deren Verträge nicht verlängert werden. Bei zwei weiteren wird derzeit über neue Engagements verhandelt, wie Heute berichtet.
Diese Entscheidung wirft Fragen auf. Rötzer verteilte ihre Überlegungen in Gesprächen mit dem Betriebsrat und betonte die Berücksichtigung sozialer Aspekte bei der Neuausrichtung des Ensembles. Für viele ist es jedoch üblich, dass bei einem Wechsel der Leitung in einem Theater etwas frischer Wind weht und etwa ein Drittel der Belegschaft nicht übernommen wird.
Umbau des Theaters
Zur Neuausrichtung gehört auch, dass Stützen der bisherigen Struktur weichen müssen. So sind nicht nur die 16 Schauspieler betroffen, sondern auch das Dramaturgie-Team und die langjährige Kommunikationschefin Christiane Huemer-Strobele, die ebenfalls ihre Posten räumen müssen. Die Veränderung ist als ein „Paradigmenwechsel“ zu verstehen, wie Föttinger selbst es formuliert. Er äußerte Unverständnis darüber, dass die Doyenne des Hauses nicht weiterbeschäftigt wird, und stellte fest, dass die Josefstadt in ihrer bisherigen Form nicht länger Bestand haben wird.
Ein Blick auf die zukünftige Besetzung zeigt, dass Rötzer plant, 12 neue Schauspieler für die Bühne zu gewinnen, während 4 bis 6 Positionen nicht mehr besetzt werden sollen. Besonders interessant ist, dass vier Schauspieler im Pensionsalter, darunter Marianne Nentwich und Michael König, Gastverträge erhalten, um weiterhin Teil des künstlerischen Schaffens zu bleiben.
Herausforderungen für das Theatermanagement
In der Behindung dieser Veränderungen spiegelt sich ein allgemeiner Trend im Theaterbetrieb wider. Das Theatermanagement ist heutzutage eine vielschichtige Aufgabe, die nicht nur die künstlerischen Aspekte verwalten muss, sondern zunehmend auch betriebswirtschaftliche Herausforderungen bewältigen muss. Dieses Management umfasst die Leitung, Organisation und Steuerung von Theaterbetrieben und ist verpflichtet, die Balance zwischen künstlerischen Ansprüchen und finanziellen Realitäten zu finden. Wikipedia nennt dazu einige wesentliche Instrumente, wie die Planung neuer Vorstellungen sowie die Kommunikation mit verschiedenen Stakeholdern.
In den letzten Jahren kämpfen viele Theater mit sinkenden Zuschauerzahlen, insbesondere bei den jüngeren Generationen. Darum ist die Vernetzung mit der Politik und die Umsetzung demokratischer Prozesse innerhalb des Hauses von zunehmender Bedeutung. Rötzers Ansatz beim Umbau des Ensembles könnte als symbolisches Zeichen für die Notwendigkeit eines Anpassungsprozesses gewertet werden, der sich sowohl an den Bedürfnissen des Publikums als auch an der wirtschaftlichen Situation orientiert.
Während die Zukunft des Theaters in der Josefstadt sich unweigerlich entfaltet, bleibt abzuwarten, wie sich die neuen Strukturen auf die künstlerische Identität und die Publikumsresonanz auswirken werden. Eines ist klar: Ein gutes Händchen bei der Neugestaltung ist gefragt, um die Josefstadt für die nächsten Generationen zu bewahren.
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Ort | Josefstadt, Österreich |
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