Abriss oder Sanierung? Zukunft des Schrödingerplatzes in Gefahr!

Abriss oder Sanierung? Zukunft des Schrödingerplatzes in Gefahr!

Schrödingerplatz, 1220 Wien, Österreich - Am Schrödingerplatz in der Donaustadt könnten bald die Bagger anrollen. Denn hier plant die Stadtverwaltung einen umfassenden Umbau zu einem neuen Stadtquartier. Wie meinbezirk.at berichtet, wurde die Umgestaltung des Platzes bereits im Gemeinderat beschlossen. Der Baustart ist für Anfang 2027 angesetzt, doch zuvor stehen noch wichtige Voruntersuchungen an. Zunächst müssen Bodengrund- und Mauerwerksuntersuchungen durchgeführt werden, gefolgt von einem Abriss der bestehenden Gebäude. Anwohnerinnen und Anwohner zeigen sich jedoch besorgt und fragen nach Informationen zur künftigen Entwicklung ihrer Nachbarschaft.

Ein Dorn im Auge könnte der Abriss selbst sein. Die „Initiative Haus der Begegnung Donaustadt“ hat bereits 427 von 500 Unterschriften gegen das Vorhaben gesammelt. Diese kritischen Stimmen hinterfragen die Notwendigkeit des Abrisses, insbesondere da die Stadtverwaltung erklärt, hohe Sanierungskosten und Asbestfunde rechtfertigten diese drastischen Maßnahmen. So stellt sich die Frage: Ist der Abriss wirklich die beste Lösung?

Ein neues Stadtquartier

Wie das neue Quartier aussehen soll, das in den kommenden Jahren entstehen wird, ist bereits skizziert. Insgesamt sind 300 Wohneinheiten sowie eine große Bücherei, ein Veranstaltungssaal, ein Krisenzentrum für Kinder- und Jugendhilfe, ein Pensionistenklub und eine Apotheke geplant. Zudem sollen Begrünungen und grüne Zonen integriert werden, um der neuen Siedlung eine nachhaltige Note zu verleihen.

Das älteste Gebäude am Platz, das Amtshaus, ist etwa fünfzig Jahre alt und in einem bedenklichen Zustand. Auch hier plant die Stadtverwaltung einen Abriss, um Raum für einen „klimafitten Stadtteil“ zu schaffen. Zu den geforderten Einrichtungen zählen nicht nur Wohnraum, sondern auch Sozial- und Kultureinrichtungen sowie ein Jugendzentrum, das für die lokale Gemeinschaft von Bedeutung sein könnte. Die Bezirksvorstehung soll ebenfalls in den neuen Stadtteil einziehen.

Nachhaltigkeit im Fokus

Doch während der Abriss und Neubau im Raum steht, gibt es auch Vorschläge, das bestehende Gebäude nachhaltig zu sanieren. Einige Architekten und Bürgerinnen und Bürger fragen sich, ob diese Sanierung nicht kostengünstiger sein könnte als ein kompletter Neubau. Ein Nachteil dabei wäre allerdings, dass das bestehende Gebäude länger erhalten bliebe, was in der Planung möglicherweise nicht gewünscht ist.

Insgesamt sind die Erwartungen der Stadtbewohner hoch. Angesichts des prognostizierten Wachstums der Stadtbevölkerung – bis 2050 könnten 70% der Weltbevölkerung in urbanen Gebieten leben – betonen Forscher die Wichtigkeit von nachhaltiger Stadtentwicklung. Das bpb unterstreicht, dass die Herausforderungen in der Stadtentwicklung global unterschiedlich sind und dass ein fairer Ausgleich zwischen gegenwärtigen und zukünftigen Lebensbedingungen notwendig ist.

Gleichzeitig sind kritische Stimmen zu hören, die auf die sozialen und ökologischen Risiken der Stadtentwicklung hinweisen. Es bleibt abzuwarten, wie die Stadt Wien die Finanzierung und die Umsetzung der Pläne gestalten wird. Klar ist, dass die Ansprüche an Wohnraum, Kultur und soziale Infrastruktur steigen und die Notwendigkeit, diese Herausforderungen nachhaltig anzugehen, umso drängender wird.

Für die Donaustadt bedeutet dies sowohl eine Chance als auch eine Verantwortung: Die richtige Balance zwischen Neubau und Erhalt muss gefunden werden, um ein lebenswertes Umfeld für alle zu schaffen.

Details
OrtSchrödingerplatz, 1220 Wien, Österreich
Quellen

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