Wiener Immobilienmarkt erholt sich: Verkaufszahlen sprießen!
Der Wiener Wohnungsmarkt erholt sich 2025 mit steigenden Transaktionen und Preisen, unterstützt durch verbesserte Finanzierung und knappe Angebote.

Wiener Immobilienmarkt erholt sich: Verkaufszahlen sprießen!
Der Wiener Wohnungsmarkt zeigt aktuell die ersten Anzeichen einer spürbaren Erholung. Ein Blick auf die neu veröffentlichten Zahlen verrät: Im ersten Halbjahr 2025 stiegen die Transaktionszahlen um beeindruckende 39 Prozent. Dieses Plus bringt es mit sich, dass das Transaktionsvolumen auf 1,35 Milliarden Euro kletterte, was einem Anstieg von 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. So wurden in den ersten sechs Monaten 3.645 Wohnungen verkauft, was eine wirklich erfreuliche Entwicklung für die Immobilienbranche darstellt. Börse Express berichtet, dass insbesondere die verbesserten Finanzierungsbedingungen und das knappe Angebot die Preisanstiege begünstigen.
Ein wichtiger Faktor in diesem Zusammenhang sind die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank, die seit Ende 2024 greifen. Diese haben die Kreditkosten gesenkt und tragen zur positiven Stimmung bei. Auch das Auslaufen der KIM-Verordnung im Sommer, die strenge Kreditregeln beinhaltete, sorgt für mehr Flexibilität bei der Kreditvergabe durch die Banken. Laut Raiffeisen Immobilien hat dieser Umstand psychologisch einen positiven Impuls auf den Markt gegeben, was auch als markanter Wendepunkt nach einer zweijährigen Korrekturphase angesehen wird.
Neubaupreise und Marktsegmentierungen
In Bezug auf die Neubaupreise ist eine klare Tendenz erkennbar: Aufgrund eines Rückgangs der Bautätigkeit steigen diese nun an. Für das Jahr 2025 werden nur rund 9.400 fertiggestellte Wohneinheiten in Wien erwartet, was den Druck auf die Preise weiter erhöhen könnte. Besonders auffällig ist der Preisanstieg für Erstbezugswohnungen, der je nach Bezirk unterschiedlich ausfällt. In Wieden sind die Preise um 11,1 Prozent gestiegen, während Neubauten im Durchschnitt um 10,2 Prozent teurer geworden sind. Im Allgemeinen liegen die Preiserhöhungen für Neubauten zwischen 6 und 9 Prozent. IMMOkalkulator hat detaillierte Auswertungen für Miet- und Kaufpreise bereitgestellt und zeigt mögliche Trends auf.
Die Daten aus der Analyse des Markts offenbaren zudem unterschiedliche Entwicklungen zwischen Altbaumietwohnungen und den neueren Objekten. So stiegen die Mietpreise in den inneren Bezirken um etwa 10 Prozent, während die Kaufpreise in diesem Segment nominell um etwa 10 Prozent gesunken sind. In den äußeren Bezirken wurde ein Mietpreisanstieg von rund 5 Prozent bei gleichzeitigem Rückgang der Kaufpreise um etwa 20 Prozent beobachtet. Bewährte Immobilien, insbesondere in den attraktiveren Lagen, dürften sich auch künftig als Highlights des Markts erweisen.
Demografische Trends und Ausblick
Wie geht es in Zukunft weiter? Expert:innen prognostizieren, dass der positive Trend anhalten wird; vor allem die Besiedelung durch eine kontinuierlich wachsende Bevölkerung könnte den Druck auf den Markt aufrechterhalten. Laut Raiffeisen Research könnte es ab 2026 zu jährlichen Preiserhöhungen von ca. 3 Prozent kommen, wobei die Fertigstellungen von neuen Wohnungen leicht ansteigen könnten. Es wird eine Erholung der Fertigstellungen auf etwa 10.700 Einheiten für 2026 erwartet, jedoch bleibt das Angebot insgesamt weiterhin der Engpassfaktor.
Insgesamt ist der Wohnungsmarkt in Wien eine interessante, aber auch herausfordernde Landschaft. Bei über 976.000 bewohnten Wohnungen, die vor allem in Favoriten, Donaustadt und Floridsdorf zu finden sind, bleibt der Großteil Mietwohnungen. Die Eigentumsquote lag 2023 bei 19,8 Prozent – ein Wert, der auf den historischen sozialen Wohnbau zurückzuführen ist. Statista zeigt, dass der hohe Anteil an Einpersonenhaushalten und die vergleichsweise geringen Wohnflächen ebenfalls relevante Aspekte sind, die den Markt prägen.
Abschließend lässt sich sagen, die Wiener Wohnimmobilien entwickeln sich in einem spannenden, wenn auch differenzierten Umfeld. Das Angebot bleibt angespannt, und der Handlungsdruck wird weiter hoch bleiben, was sowohl für Käufer als auch für Mieter von Bedeutung ist. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Entwicklungen im politischen und wirtschaftlichen Bereich auf denmehr beeinflussen werden.