Taranteln im Anmarsch: Südrussische und Schwarzbäuchige Arten breiten sich aus!
Der Naturschutzbund berichtet am 15.09.2025 über die Ausbreitung der Südrussischen und Schwarzbäuchigen Taranteln in Österreich.

Taranteln im Anmarsch: Südrussische und Schwarzbäuchige Arten breiten sich aus!
Die Natur hat in den letzten Jahren so manches Überraschungspaket geschnürt, und nun sorgt die Ausbreitung von zwei Tarantel-Arten in Österreich für Aufregung. Der Naturschutzbund berichtet, dass die Südrussische Tarantel und die Schwarzbäuchige Tarantel immer häufiger gesichtet werden. Besonders im Osten und Süden unseres Landes sind die großen Spinnen unterwegs, was manche Leute möglicherweise mit mulmigem Gefühl zur Kenntnis nehmen.
Die Südrussische Tarantel, die eine beeindruckende Größe von bis zu 3,5 cm erreichen kann, hat sich vor allem im Burgenland bis nach Wien ausgebreitet. Diese Art ist vollkommen ungefährlich für Menschen, präferiert jedoch sandige Böden mit wenig Vegetation und hohe Temperaturen, findet man sie oft in der Nähe von Gewässern. Auf der Citizen-Science-Plattform www.naturbeobachtung.at sind bereits zahlreiche Sichtungen dokumentiert worden, und auch die Schwarzbäuchige Tarantel, die etwa 2,5 cm groß ist, hat im herbstlichen Kärnten erstmals Wellen geschlagen.
Überraschende Sichtungen und Ausbreitungsgebiete
Gerade im Herbst, wo die Paarungszeit der Taranteln beginnt, sind diese Tiere besonders aktiv und sichtbar. Über die letzten Monate wurden Meldungen von der Südrussischen Tarantel nicht nur aus Niederösterreich, sondern auch von Dechantskirchen in der Steiermark vernommen. Damit zeigen sich diese Spinnen an Orten, an denen sie zuvor nicht beobachtet wurden. Die Schwarzbäuchige Tarantel hat sogar den Weg in die wärmeren, trockenen Regionen im Süden unseres Landes gefunden, mit ersten Sichtungen nahe Villach im Herbst 2024.
- **Sichtungen der Südrussischen Tarantel:** von Burgenland über Wien bis zum niederösterreichischen Weinviertel
- **Häufige Sichtungen in Kärnten:** erstmals westlich von Villach, Unterschütt
- **Meldungen seit 2006 auf naturbeobachtung.at:** 187 Meldungen zur Südrussischen Tarantel, 171 zur Schwarzbäuchigen Tarantel
Das milde Wetter, das durch den Klimawandel begünstigt wird, trägt dazu bei, dass sich diese Arten weiter ausbreiten können. Und die Spinnen sind nicht nur im Freien aktiv – die Männchen können auch in menschliche Siedlungen eindringen, auf der Suche nach einer Partnerin.
Tierschutz und Naturschutz
Die Sichtungen der Taranteln haben auch eine naturschutztechnische Dimension. Der Naturschutzbund macht darauf aufmerksam, dass bei Begegnungen die Taranteln nicht gestört oder mit nach Hause genommen werden sollten. Wenn sie sich in einem Haus verirren, ist es ratsam, sie in ein Glas zu setzen und vorsichtig nach draußen zu bringen.
In jüngster Zeit gab es in Deutschland zudem Meldungen über die sogenannte Nosferatu-Spinne, die als heimisch gilt. Dies zeigt, dass der Trend zur Ausbreitung von Spinnenarten auch über die Grenzen Österreichs hinausgeht. Unsere heimischen Taranteln jedoch sind für Menschen völlig unbedenklich und tragen durch ihre prächtigen Erscheinungen zur heimischen Artenvielfalt bei.
Wenn Sie auf der Suche nach einem neuen Hobby sind, könnten Sie das Beobachten dieser faszinierenden Geschöpfe in Betracht ziehen – ein bisschen wie ein Wissenschaftler im eigenen Garten. Wer weiß, vielleicht entdecken Sie selbst eine neue Sichtung, die auf der Plattform www.naturbeobachtung.at dokumentiert werden kann!
Zusammengefasst lässt sich sagen: Die Südrussische und die Schwarzbäuchige Tarantel sind auf dem Vormarsch und – viel wichtiger – sie sind für uns ganz harmlos. Also keine Panik, wenn Sie diesen kleinen Achtbeinern in der Natur begegnen.