Verborgene Moderne im Leopold Museum: Okkultismus um 1900 entdecken!

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Entdecken Sie die Ausstellung „Verborgene Moderne“ im Leopold Museum in Wien: Okkultismus und Spiritualität des 19. Jahrhunderts.

Entdecken Sie die Ausstellung „Verborgene Moderne“ im Leopold Museum in Wien: Okkultismus und Spiritualität des 19. Jahrhunderts.
Entdecken Sie die Ausstellung „Verborgene Moderne“ im Leopold Museum in Wien: Okkultismus und Spiritualität des 19. Jahrhunderts.

Verborgene Moderne im Leopold Museum: Okkultismus um 1900 entdecken!

Im Herzen Wiens eröffnet am 4. September 2025 die vielversprechende Ausstellung „Verborgene Moderne – Faszination des Okkulten um 1900“ im Leopold Museum. Diese spektakuläre Schau läuft bis zum 18. Januar 2026 und wirft einen Blick auf die Spiritualität und Esoterik des 19. Jahrhunderts, eine Zeit, in der die Erkundung des Mystischen und das Streben nach neuen Formen der Spiritualität boomten. Der Okkultismus, eine Sammelbezeichnung für esoterische Phänomene, fand besonders in dieser Zeit fruchtbaren Boden und wird in der Ausstellung durch etwa 180 Kunstwerke und 120 Objekte anschaulich präsentiert. Die Kuratoren der Schau, Matthias Dusini und Ivan Ristić, legen ein besonderes Augenmerk auf die Verbindung zwischen Kunst und Wissenschaft.

Die Ausstellung bezieht sich auf das berühmte Zitat von Friedrich Nietzsche: „Gott ist tot“ und thematisiert damit die Suche nach Alternativen zu traditionellen Glaubenssystemen. In einer Zeit, die von Fortschritten in Physik, Chemie und Biologie geprägt war, mussten viele Menschen neu definieren, was Spiritualität für sie bedeutete. In Anbetracht der Umwälzungen durch die Französische Revolution, die Urbanisierung und die Entstehung neuer sozialer Klassen hatten direktorische Bewegungen, wie die Frauenbefreiung und die vegetarische Ernährung, auch ihren Einfluss auf den Okkultismus, der oft als Rückzugsort für Skeptiker des wissenschaftlichen Rationalismus verstanden wurde.

Die Künstler und ihre Werke

Die Besucher dürfen sich auf eine beeindruckende Sammlung von Werken namhafter Künstler freuen, die die Faszination des Okkulten widerspiegeln. Unter anderem sind Arbeiten von František Kupka, Emil Nolde und Egon Schiele zu sehen. Ein herausragendes Beispiel, das die Kunstwerke miteinander verknüpft, ist Richard Gerstls Halbakt, der die mystische „Aura“ erforscht. Den krönenden Abschluss der Ausstellung bildet Ferdinand Hodlers Werk „Blick ins Unendliche“, das die dunklen Aspekte der menschlichen Psyche thematisiert.

Die Kommerzialisierung des Okkultismus wird ebenfalls behandelt, was zeigt, wie unterschiedlich dieser Themenkreis interpretiert werden kann. Die Ausstellung bietet demnach nicht nur einen künstlerischen, sondern auch einen gesellschaftskritischen Blick auf die Zeit um 1900. Diese Periode war beeinflusst von dem Bedürfniss des Menschen, das Unsichtbare und das Unbekannte zu verstehen und zu ergründen, was im 19. Jahrhundert besonders stark in den Vordergrund trat.

Okkultismus im 19. Jahrhundert

Die Wurzeln des Okkultismus reichen tief in die Geschichte zurück. Er war eine Reaktion auf den wissenschaftlichen Rationalismus, der in vielen Bereichen an Grenzen stieß. Das Interesse an esoterischen Praktiken, von Alchemie über Astrologie bis hin zu geistlichen Séancen, nahm im 19. Jahrhundert zu und fand seinen Ausdruck in Bewegungen wie dem Spiritualismus und der Theosophie. Figuren wie Allan Kardec oder Helena Blavatsky prägten diese Zeit entscheidend und stellten traditionelle Glaubenssysteme in Frage, während sie gleichzeitig neue Wege der spirituellen Erkundung eröffneten.

Zusammengefasst schafft die Ausstellung im Leopold Museum einen faszinierenden Bogen zwischen Kunst und Esoterik und bietet einen tiefen Einblick in eine Epoche, in der das Streben nach Transzendenz und das Verständnis des Übernatürlichen als Antwort auf die Herausforderungen der modernen Welt gesucht wurde. In diesem Sinne wird das Erbe des Okkultismus auch heute noch als bedeutend wahrgenommen und findet sich in vielen modernen Ansätzen der Spiritualität wieder.

Für alle Interessierten ist dieser Blick in die verborgene Moderne ein absolutes Muss – also nichts wie hin ins Leopold Museum!