Revolution im Holzbau: Boku entwickelt innovative Werkstoffe aus Laubholz!
Das Forschungsprojekt „UniStrand“ an der Boku entwickelt innovative Holzwerkstoffe zur ressourcenschonenden Nutzung von Laubholz.

Revolution im Holzbau: Boku entwickelt innovative Werkstoffe aus Laubholz!
Am 13. Oktober 2025 wurde das von der Universität für Bodenkultur (Boku) initiierte Forschungsprojekt „UniStrand“ vorgestellt, das vielversprechende Neuigkeiten für den Holzbau bereithält. Hierbei geht es um die Entwicklung einer neuen Generation von Holzwerkstoffen, die insbesondere Laubhölzer wie Buche, Eiche und Pappel effektiv nutzen sollen. Diese Initiativen sind Teil eines größeren Trends, bei dem Holz nicht nur als wunderschöner Baustoff angesehen wird, sondern auch als klimafreundliche Alternative zu energieintensiven Rohstoffen. Laut MeinBezirk steht das Ziel der Forscher darin, die Ressourcenausbeute durch den Einsatz von „Strands“ – langen, schlanken Holzspänen – auf über 80 % zu steigern. Dies könnte die bisherige Praxis, die sich stark auf Brettsperrholz aus Nadelhölzern stützt, grundlegend verändern.
Aktuell werden im Holzbau nur 30 bis 40 % des gesamten Holzes effektiv genutzt, wobei der hohe Anteil als Sägespäne oder Hackgut abfällt. Mit der neuen Technologie, die in einem Partnernetzwerk aus Forschungseinrichtungen, Wald- und Bauwirtschaft entwickelt wird, könnten diese Zahlen jedoch deutlich steigen. Das vorgestellte System ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern bietet auch verbesserte Festigkeitseigenschaften im Vergleich zu herkömmlichen Produkten wie OSB oder normalem Bauholz.
Nachhaltigkeit im Fokus
Die Notwendigkeit, Holz ressourcenschonend zu nutzen, wird durch ständige Veränderungen in den Waldstrukturen verstärkt. Mischbestände und ein steigender Anteil an Laubbäumen erfordern ein Umdenken in der Holznutzung. OTS hebt hervor, dass Holz nicht nur Kohlenstoff speichert, sondern auch als nachhaltiger Baustoff im modernen Bauwesen immer mehr an Bedeutung gewinnt. Durch den Fokus auf langlebige Bauprodukte wird angestrebt, dramatische Umweltauswirkungen zu vermeiden, die durch die Verbrennung von Holz als Brennstoff entstehen könnten.
Das Projekt „UniStrand“, gefördert durch die THINK.WOOD-Initiative des BML, könnte daher nicht nur Lösungen für den schnell wachsenden Wohnungsbau aufzeigen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen leisten. Der Bau mehrgeschossiger Holzhäuser, wie etwa beim Leuchtturmprojekt HoHo Wien, zeigt bereits heute, wie zukunftsträchtig diese Ansätze sind.
Neue Techniken, innovative Materialien
Die produzierte Plattenstruktur besteht aus mehreren Schichten von Holzstreifenplatten, die kreuzweise verleimt sind und sich in Dicke von 7 bis 17 cm erstrecken. Diese Platten ermöglichen nicht nur eine verbesserte Stabilität, sondern sind auch so konzipiert, dass sie in der Produktion an vielseitige Gestaltungswünsche angepasst werden können. Fenster- und Türöffnungen können direkt während des Herstellungsprozesses ausgespart werden, was Emma Nussbaum von der Boku als bedeutenden Fortschritt in der Materialeffizienz bezeichnet.
Zusammengefasst zeigt das Projekt „UniStrand“ auf, wie Holz, als traditionelles und modernes Baumaterial, durch innovative Techniken und einen nachhaltigen Fokus zukünftig einen großen Einfluss auf die Bauindustrie haben kann. Diese Entwicklung könnte den Holzbau revolutionieren und das Potenzial von Laubholz sinnvoll ausschöpfen. Für Wien und ganz Österreich gilt: Hier wird der Holzbau von morgen vorbereitet!
Für weitere Informationen und Details zu den Potenzialen von Holz als Baustoff lohnt sich ein Blick auf die umfassende Studie des Umweltbundesamtes, die wertvolle Daten zur Verfügbarkeit und Nutzung von Holz in der Bauwirtschaft bereitstellt.